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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gelaunt und sangen ein Lied aus ihrer Kindheit. Samira löste sich von den anderen und trat zu Durell, umarmte ihn und küsste ihn auf den Mund. Veena ging auf Cal zu, tauschte mit ihm aber nur zwei französische Wangenküsschen aus.
    Raj warf sich lachend auf die Couch, während er den letzten Refrain des Kinderlieds beendete.
    »Na, ihr seid ja fröhlich«, bemerkte Cal und deutete damit an, dass er es nicht war.
    »Wir haben alle einen lockeren Tag gehabt«, antwortete Veena. »Raj hat als Einziger einen Patienten gehabt, und das war bloß ein Leistenbruch. Samira und ich mussten uns irgendeine andere Beschäftigung suchen.«
    »Wieso denn das?«
    Veena und Samira blickten einander an. »Wissen wir auch nicht genau. Vielleicht ein paar Absagen. Womöglich leistet Nurses International zu gute Arbeit.« Sie lachten.
    »Wäre das nicht eine schöne Ironie des Schicksals?«, sagte Cal. »Aber egal, wie ist denn der Stand in Bezug auf diese Hernandez? Habt ihr heute irgendwas gehört?«
    »So gegen halb drei hatte ich nichts mehr zu tun und habe der Patientenbetreuerin einen Besuch abgestattet. Ich habe mich nach Maria Hernandez’ Leichnam erkundigt und ob da schon etwas passiert ist. Sie hat bloß spöttisch gekichert und gesagt: ›Natürlich nicht‹. Anscheinend hat die Klinik sogar angeboten, den Leichnam nach Varanasi zu bringen und am Ufer des Ganges zu verbrennen, aber die Enkelin hat abgelehnt, sodass sie jetzt komplett frustriert sind. Morgen kommt deren befreundete Pathologin in die Klinik, aber das dürfte eigentlich gar nichts ändern, da sie einer Obduktion niemals zustimmen. Und es ist Land in Sicht. Die Patientenbetreuerin hat mir erzählt, dass morgen eine richterliche Anordnung kommen soll, dass der Leichnam entfernt und eingeäschert werden soll. Also müsste die ganze Sache irgendwann morgen im Lauf des Tages ausgestanden sein.«
    »Das gilt auch für Herbert Benfatti«, sagte Samira.
    »Und für David Lucas«, meinte Raj. »Der Gerichtsbeschluss soll sich auf alle drei beziehen.«
    »Ihr habt euch aber nicht alle drei nach euren Leichen erkundigt, oder?«, sagte Cal leicht erschrocken.
    »Doch, wieso?«, erwiderte Samira. »War das nicht richtig? Wir fühlen uns doch alle besser, wenn die Leichen nicht mehr da sind.«
    »Bitte, fragt nicht mehr nach! Lenkt nicht die Aufmerksamkeit auf euch, indem ihr euch gezielt nach den Toten erkundigt.«
    Alle drei zuckten mit den Schultern. »Wir hatten nicht das Gefühl, als würden wir dadurch besonders auffallen«, meinte Samira. »Das ist doch allgemeiner Klinik-Tratsch. Wir sind ja nicht die Einzigen, die darüber reden.«
    »Tut mir den Gefallen und beteiligt euch nicht mehr daran«, sagte Cal.
    »Heute wurde der Totenschein für meinen Patienten unterzeichnet«, sagte Raj. »Aber seine Frau besteht immer noch auf einer Obduktion, weil Jennifer Hernandez ihr dazu geraten hat.«
    »Wie lautet die offizielle Todesursache?«, erkundigte sich Cal.
    »Herzinfarkt«, sagte Raj. »Herzinfarkt in Verbindung mit Gefäßverschluss und einem Schlaganfall.«
    »Solange diese drei Leichen noch nicht beseitigt sind, sollten wir vielleicht eine Pause einlegen«, meinte Cal.
    Veena, die sich in einen Ledersessel hatte plumpsen lassen, richtete sich kerzengerade auf. »Das sehe ich ganz genauso. Keine Toten mehr, bis dieses ganze, von Jennifer Hernandez ausgelöste Chaos sich beruhigt hat.«
    »Irgendjemand muss Petra Bescheid sagen«, meinte Cal. »Eine ihrer Krankenschwestern hat heute angerufen, weil sie einen geeigneten Patienten bekommen hat.«
    Veena sprang auf. »Das erledige ich. Ich war ja schon gestern dagegen, dass wir weitermachen.« Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ sie das Zimmer.
    Raj stand ebenfalls auf. »Ich glaube, ich gehe mal duschen«, sagte er.
    »Ich auch«, meinte Samira. Sie umarmte Durell noch ein letztes Mal und ging Raj hinterher.
    Cal warf Durell einen Blick zu. »Dann wollen wir uns die Kiste mal anschauen«, sagte er.
    »Alles klar«, erwiderte Durell.
    Auf dem Weg zur Haustür sagte Cal: »Ich finde ja, wir sollten wegen dieser Jennifer Hernandez irgendetwas unternehmen.«
    »Ich hab doch schon gesagt: Wenn wir nicht rauskriegen, wodurch sie Verdacht geschöpft hat, dann haben wir ständig das Gefühl, als würden wir mit offener Hose rumlaufen. Irgendwann merkt es jemand und verpfeift uns.«
    »Genau das macht mir auch Sorgen. So ein Mist, dass das ausgerechnet jetzt passieren muss, wo das andere gerade so glattgeht.«
    »Was hast

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