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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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auch, was den eigentlichen Anlass für den Besuch der drei in Varanasi anging – nämlich die Suche nach den Leichnamen von Benfatti und Lucas –, als ausgesprochen hilfreich erwiesen. Als Shiva-Jünger war er mit einem der leitenden Brahmanen des Manikarnika-Ghats persönlich bekannt. Das Manikarnika-Ghat war das größere der beiden Verbrennungsghats in Varanasi, und sie waren sich sicher, dass Benfatti und Lucas dorthin geschickt worden waren. Er hatte sich angeboten, als Vermittler zwischen Jack und Laurie auf der einen und seinem Bekannten auf der anderen Seite zu fungieren. Dieser würde ihn auf dem Handy anrufen, sobald die Amerikaner eingetroffen waren, und ihnen lange genug Zugang zu den Leichen gewähren, damit sie ihre Proben nehmen konnten. Der Preis lag bei 10.000 Rupien, also etwas über 200 US-Dollar. Jack hatte Jawahar gebeten, herauszufinden, wie viel die Kliniken bezahlt hatten, aber der Brahmane konnte oder wollte darüber keine Auskunft geben.
    »Also gut, wo sind wir hier eigentlich?«, wollte Jack wissen und blickte die Steinstufen entlang, die hinunter zum Fluss führten. Die Sonne in ihrem Rücken war bereits untergegangen. Im verlöschenden Licht des Tages sah der Fluss aus wie eine riesige, glatte, träge Masse und erinnerte eher an Rohöl als an Wasser. Fünfzehn bis zwanzig Menschen badeten im Fluss. Zahlreiche kleine Boote waren in wirrem Durcheinander am Ufer festgemacht. Die schwache Strömung ließ langsam allerhand Treibgut vorüberziehen. »Mein Gott! Wird da draußen gerade eine Leiche ins Wasser geworfen? Und schwimmt da etwa ein Kuh-Kadaver vorbei?«
    Jawahars Blicke folgten Jacks ausgestrecktem Zeigefinger. Knapp zweihundert Meter vom Ufer entfernt waren die leblosen Körper zu sehen. »Ich glaube, Sie haben recht«, sagte er. »Das ist nichts Ungewöhnliches. Manchen Menschen dürfen nicht eingeäschert werden. Sie werden dann einfach ins Wasser geworfen.«
    »Welche zum Beispiel?«, erkundigte sich Laurie mit angewiderter Miene.
    »Kleine Kinder, schwangere Frauen, Leprakranke, Menschen mit Schlangenbissen, Sadhus und …«
    »Was sind Sadhus?«, fragte Laurie dazwischen.
    Jawahar drehte sich um und deutete auf eine Reihe älterer, bärtiger Männer, die ihre Rastalocken zu Knoten zusammengebunden hatten und im Schneidersitz neben dem Weg zum Ghat saßen. Auch in der Umgebung des Ghats waren etliche zu sehen. Einige trugen Umhänge, andere waren bis auf einen Lendenschurz nackt. »Das sind selbst ernannte Hindumönche«, erläuterte Jawahar. »Etliche waren in ihrem früheren Leben respektable Geschäftsmänner.«
    »Was machen sie jetzt?«, wollte Laurie wissen.
    »Nichts. Sie ziehen umher, ernähren sich von Bhang, das ist eine Mischung aus Marihuana und Yoghurt, und meditieren. Sie besitzen nur das, was sie bei sich haben, und sind vollkommen von Almosen abhängig.«
    »Jedem das Seine«, meinte Jack. »Aber jetzt wieder zu meiner Frage: Wo sind wir hier?«
    »Das hier ist das größte, das bekannteste und das beliebteste Ghat«, erläuterte Jawahar. »Es bildet außerdem das Zentrum der religiösen Aktivitäten in Varanasi, was auch an den vielen Hindupriestern deutlich wird, die hier ihre jeweiligen Zeremonien abhalten.«
    Parallel zum Ufer, etwa auf halber Höhe der Steintreppe, befanden sich etliche Plattformen. Auf jeder dieser Plattformen stand ein Priester in orangefarbener Robe und vollführte komplizierte Bewegungsfolgen mit Kerzen, Glöckchen und Lampen. Lautsprecher beschallten das ganze Gebiet mit lauten Gesängen. Es waren mehrere Tausend Menschen hier, darunter weitere Hindupriester, Sadhus, Händler, Trickbetrüger, Kinder, Möchtegern-Reiseführer, umherschlendernde Familien, Pilger aus ganz Indien und Touristen.
    »Ich würde empfehlen, dass wir ein Boot nehmen«, sagte Jawahar. »Wir haben wahrscheinlich noch viel Zeit, bevor wir von dem Brahmanen hören, aber auch, wenn er sich gemeldet hat, kommen wir mit einem Boot dichter an die eigentliche Verbrennungsstätte heran.«
    »Ist das dort das Ghat, wo die Feuerbestattungen stattfinden?«, wollte Laurie wissen und deutete nach Norden. Dort war ein unbestimmtes Leuchten zu erkennen, während sich eine Rauchwolke vor dem dunklen Schäfchenwolkenhimmel abzeichnete.
    »Ganz genau«, meinte Jawahar zustimmend. »Vom Wasser aus ist es noch besser zu erkennen. Ich besorge uns ein Boot. Wenn ich eines gefunden habe, dann winke ich.« Jawahar ging die Treppe hinunter in Richtung Fluss.
    »Was halten Sie von

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