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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Hospital Corporation waren diese Einzelheiten aus Cals Vorgeschichte und seiner Persönlichkeit nicht bewusst, ganz im Gegensatz zu den Verdiensten, die er sich um das Unternehmen erworben hatte. Jedenfalls wollten sie sich unbedingt dafür erkenntlich zeigen. Das galt vor allem für den Vorstandsvorsitzenden, Raymond Housman. Zufälligerweise hatte sich dieses Bedürfnis ziemlich genau zu dem Zeitpunkt eingestellt, als der Vorstandsvorsitzende von seinem Finanzvorstand, Clyde English, auf ein stetig wachsendes finanzielles Problem aufmerksam gemacht worden war. Zu ihrer aller Schrecken hatte die Buchhaltung festgestellt, dass der Unternehmensgewinn des Jahres 2006 im Vergleich zum Vorjahr um rund 27 Millionen Dollar geringer ausgefallen war. Grund dafür war der stetig zunehmende medizinische Tourismus nach Indien, der eine verstörend große Anzahl von Amerikanern dazu bewogen hatte, die SuperiorCare-Kliniken links liegen und sich stattdessen auf dem indischen Subkontinent operieren zu lassen.
    Raymond Housman hatte die beiden Dinge kurzerhand miteinander verknüpft und Cal zu einer geheimen Unterredung in sein Büro gebeten. Er hatte ihm dargelegt, wie die Sache mit dem medizinischen Tourismus funktionierte und dass es absolut notwendig war, diese Entwicklung umzukehren. Anschließend bot er Cal eine einmalige Chance. Er sagte ihm, dass SuperiorCare bereit sei, über eine verschwiegene Bank im schweizerischen Lugano einer Gesellschaft eine kräftige Finanzspritze zu geben, deren ausdrückliche Aufgabe darin bestand, die Nachfrage nach Operationen in Indien drastisch zu senken. Voraussetzung sei, dass er, Cal, diese Gesellschaft gründen wollte. Raymond machte unmissverständlich klar, dass die SuperiorCare Hospital Corporation jede nachvollziehbare Verbindung zu einer solchen Gesellschaft vermeiden wollte und bei Nachfragen jede Beziehung strikt abstreiten würde. Sie wollte auch auf keinen Fall erfahren, wie diese Gesellschaft ihr Ziel erreichte. Was Raymond nicht sagte, was Cal aber klar und deutlich hörte, war, dass seine Kündigung bei der SuperiorCare Hospital Corporation vorübergehender Natur war und dass er, falls er diesen Auftrag erfolgreich zu Ende bringen sollte, mit offenen Armen im Schoß des Unternehmens empfangen werden würde, und zwar ganz weit oben, unter Umgehung der innerbetrieblichen Karriereleiter.
    Obwohl Cal nicht die geringste Vorstellung hatte, wie das Unternehmensziel dieser neu zu gründenden Gesellschaft erreicht werden konnte, hatte er spontan zugesagt, allerdings unter der Bedingung, dass er Petra Danderoff, die damals seine Stellvertreterin in der PR-Abteilung war, mitnehmen durfte. Zunächst hatte Housman sich dagegen gesträubt, da er dann niemanden mehr für die Öffentlichkeitsarbeit von SuperiorCare gehabt hätte, doch nach einer kurzen Erinnerung an die Bedeutung des Problems des medizinischen Tourismus hatte er nachgegeben.
    Zwei Wochen später steckten Cal und Petra in seiner Heimatstadt Los Angeles die Köpfe zusammen und machten sich Gedanken über die Vorgehensweise ihres zukünftigen Unternehmens. Zur Unterstützung hatten jeder von ihnen noch eine kompetente Person dazugeholt: Cal hatte sich für Durell Williams entschieden, einen Afroamerikaner, mit dem er sich an der UCLA angefreundet und der sich auf Computersicherheit spezialisiert hatte. Petra brachte Santana Ramos mit, eine promovierte Psychologin, die zunächst sechs Jahre in einer privaten Praxis gearbeitet hatte und anschließend zu CNN gegangen war.
    Das Wichtigste war, dass alle vier gleichermaßen ehrgeizig waren, dass sie ethische Grundsätze als Hemmnis und Schwäche verachteten und dass sie die gegenwärtige Herausforderung, im Auftrag eines der 500 größten Unternehmen der Welt den medizinischen Tourismus einzudämmen, als eine einmalige Chance begriffen. Sie leisteten einen Schwur, alles zu unternehmen, was notwendig war, um dem Medizintourismus ein schlechtes Image zu verpassen. Ziemlich schnell hatte sich die Gruppe auf eine Strategie verständigt, die die Ängste der Patienten in den Mittelpunkt rückte. Das schien der beste Weg zu sein, um die Nachfrage zu senken. Jeder Mensch, dem eine Operation bevorstand und der nicht mit gegenteiliger Propaganda in Berührung gekommen war, reagierte automatisch zunächst zurückhaltend auf die Vorstellung, zu diesem Zweck nach Indien oder in ein anderes Entwicklungsland zu reisen. Dafür gab es eine ganze Reihe leicht nachvollziehbarer Gründe. Zunächst

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