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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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bewusst gemacht hatte: Der Tod war ein unabdingbarer Teil des Lebens. Nur weil es ihn gab, war das Leben so etwas Besonderes. Deshalb würde Jennifer ihre Großmutter zwar nicht weniger vermissen, aber sie würde sich durch den Verlust auch nicht lähmen lassen.
    Nach dem Aussteigen durchquerte sie den etwas baufälligen und schmuddeligen Terminal. Erst jetzt wurde ihr voll und ganz bewusst, dass sie in Indien war. Im Flugzeug hatten alle Leute noch westliche Kleidung getragen. Aber nun fielen ihr leuchtend bunte Saris und andere, genauso farbenprächtige Frauengewänder auf, die, wie sie später erfahren sollte, Salwar Kamiz genannt wurden. Die Männer trugen lange Tuniken, sogenannte Dhotis, über weiten Hüfttüchern, Lungis genannt, oder weiten Hosen, die sich zum Knöchel hin stark verengten.
    Besorgt näherte Jennifer sich jetzt der ersten potenziellen Hürde: der Passkontrolle. Die Schlangen vor den wenigen besetzten Schaltern für Einheimische und Touristen waren lang und kamen nur langsam vorwärts. Vor dem Diplomatenschalter war jedoch kein Mensch zu sehen. Die zuständigen Beamten plauderten miteinander oder lasen Zeitung. Jennifer hatte nur wenig Vertrauen in die Bürokratie im Allgemeinen und, nach allem, was sie gerade in ihrem Reiseführer gelesen hatte, in die indische im Besonderen. Daher ging sie fest davon aus, jetzt Schwierigkeiten zu bekommen, weil sie kein Visum hatte. Alles hing davon ab, ob Mrs Kashmira Varini ihre Zusage eingehalten und mit den richtigen Leuten gesprochen hatte.
    »Verzeihung!« Jennifer musste schreien, um die Aufmerksamkeit der Schalterbeamten auf sich zu lenken. Gespräche verstummten und Zeitungen wurden gesenkt. Am Diplomatenschalter standen, im Gegensatz zu den anderen Schaltern, die jeweils nur mit einem Mann besetzt waren, relativ viele Beamte, die Jennifer ausdruckslos anstarrten, als wären sie geschockt darüber, dass sie Arbeit bekommen hatten. Sie trugen formlose braune Uniformen, und obwohl die Sachen nicht offensichtlich schmutzig waren, machten sie allesamt einen irgendwie ungewaschenen Eindruck.
    Als Jennifer, wie verlangt, ihren Reisepass durch das Fenster reichte und anfing, ihre Situation zu erklären, gab ihr der Grenzbeamte den Pass zurück und bedeutete ihr wortlos, sich in eine der anderen Schlangen einzureihen.
    »Ich soll mich aber ausdrücklich beim Diplomatenschalter melden«, erläuterte Jennifer. Das Herz wurde ihr schwer. Womöglich würde man sie gar nicht erst ins Land lassen, und das nach dieser langen Reise. Hastig fuhr sie fort, dass hier am Diplomatenschalter ein Visum für sie hinterlegt worden sei.
    Immer noch ohne ein Wort zu sagen, griff der Grenzschützer nach dem Telefon. Sogar außerhalb des Schalters konnte sie das Geschrei am anderen Ende der Leitung hören. Eine Minute später sah sie, wie der Beamte eine Schublade unter der Tischplatte seines Schalters aufzog und ein paar Papiere hervorholte. Er bedeutete ihr, ihm noch einmal ihren Reisepass zu geben, eine Aufforderung, der sie nur zu gerne nachkam. Der Beamte klebte etwas hinein, vermutlich ein Visum, und setzte seine Unterschrift und einen Stempel darunter. Dann gab er Jennifer ihren Pass zurück und zeigte an, dass sie durchgehen konnte. Erleichtert, weil sie schon das Schlimmste befürchtet hatte und nun doch noch einreisen durfte, und gleichzeitig verwundert, dass das Visum nichts gekostet hatte, schnappte Jennifer sich ihr Rollköfferchen und machte sich rasch aus dem Staub, nur für den Fall, dass sie ihre Meinung noch einmal ändern sollten. Es kam ihr seltsam vor, dass der Beamte das Ganze abgewickelt hatte, ohne auch nur ein Wort mit ihr zu sprechen. Wieder einmal war ihr klar geworden, warum sie so wenig für die Bürokratie übrig hatte.
    Als Nächstes kam sie zur Gepäckausgabe, die, wie sie überrascht feststellte, besser funktionierte als am JFK in New York. Als Jennifer das richtige Band gefunden hatte, drehte ihr großer Rollkoffer dort bereits seine Runden.
    Die Zollbeamten machten einen noch unordentlicheren und noch untätigeren Eindruck als ihre Kollegen von der Passkontrolle. Sie saßen allesamt auf der Kante der langen Tischplatte, auf der das Gepäck geöffnet und durchsucht werden konnte, machten aber weder das eine noch das andere. Pflichtgemäß verlangsamte Jennifer ihre Schritte, wurde aber einfach durchgewinkt.
    Dann schob sie sich durch die Sicherheitsschleuse und betrat den Ankunftsbereich des Terminals. Und nun machte sie Bekanntschaft mit einem

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