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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Santana zwängte sich hinter dem Kaffeetischchen hervor und machte sich auf den Weg in ihr Büro.
    »Ich hätte da noch einen Vorschlag zu machen«, sagte Samira, nachdem Santana gegangen war. »Ich finde, wir sollten uns eigenes Succinylcholin besorgen. Dieses Einschleichen in den OP-Trakt ist der anfälligste Teil des ganzen Plans. Das ist der einzige Ort im ganzen Krankenhaus, an dem wir wirklich nichts zu suchen haben. Falls jemand von uns dort erwischt wird, dann könnten wir das wirklich nicht schlüssig erklären.«
    »Wäre es denn schwierig, das Mittel zu besorgen?«, erkundigte sich Durell.
    »Mit Geld kann man in Indien jede Droge bekommen«, antwortete Samira.
    »Klingt so, als wäre das kein Problem«, sagte Petra zu Cal.
    Dieser nickte zustimmend und schaute hinüber zu Durell. »Sieh mal, was du machen kannst!«
    »Kein Problem«, erwiderte Durell.
    Cal hätte gar nicht zufriedener sein können. Die neue Strategie funktionierte, und alle waren mit an Bord, brachten sogar eigene Vorschläge ein. Es war wirklich eine brillante Idee gewesen, Veena als Erste einzusetzen, trotz des Schocks nach ihrem Selbstmordversuch! Noch vor wenigen Tagen hatte er große Angst vor einem Gespräch mit Raymond Housman gehabt, aber jetzt konnte er es kaum erwarten. Nurses International fing an, sich zu amortisieren, und darüber freute er sich unbändig, auch wenn es ganz anders lief, als er gedacht hatte. Aber was soll’s, dachte Cal. Unter dem Strich zählten nur die Ergebnisse. Wie man sie bekommen hatte, spielte keine Rolle.
    »Hey, wer will den Film weitersehen?«, rief Cal und schwenkte die Fernbedienung über dem Kopf.

 
Kapitel 9
     
    Dienstag, 16. Oktober 2007
    23.02 Uhr
    Neu-Delhi, Indien
     
    D ie Räder des Großraumflugzeugs setzten mit hartem Stoß auf dem Asphalt des Indira Gandhi International Airport auf und rissen Jennifer aus dem Schlaf. Schon vor zwanzig Minuten, als das Flugzeug mit dem Landeanflug begonnen hatte, war sie von einer der Stewardessen geweckt worden, um ihre Sitzlehne gerade zu stellen, war aber wieder eingeschlafen. Gemeinerweise war sie während des letzten Teilstücks die meiste Zeit wach gewesen und hatte erst im Verlauf der letzten Stunde wieder in den Schlaf gefunden.
    Jennifer drückte die Nase an die Scheibe und versuchte, sich einen ersten Eindruck von Indien zu verschaffen. Allerdings war nicht sehr viel mehr zu erkennen als die vorbeisausenden Flugleitstrahler, während die mächtigen Düsen Rückwärtsschub gaben. Überrascht stellte sie fest, dass eine Art Nebel den Blick hinüber zum Flughafengebäude verschleierte. Aus der Düsternis ragten verschwommen ein paar vereinzelt angestrahlte Flugzeugleitwerke empor, aber mehr war nicht zu erkennen. Das Flughafengebäude war nichts weiter als ein verwischter Lichtfleck. Sie hob den Blick und sah hoch oben am dunkelgrauen Himmel den beinahe vollen Mond stehen, aber keine Sterne.
    Jennifer packte ihre Sachen zusammen. Zum Glück war der Nachbarsitz frei geblieben, und so hatte sie das Chirurgie-Lehrbuch, den Indien-Reiseführer und den Roman darauf ausgebreitet, die sie sich für ihren Flug – oder besser: für ihre drei Flüge – mitgenommen hatte. Die beiden Zwischenlandungen hatte sie gerne genutzt, um sich zu strecken und sich ein wenig die Beine zu vertreten. Einmal hatten sie dabei das Flugzeug gewechselt.
    Als die große Maschine am Gate angedockt hatte und die Anschnallzeichen erloschen waren, hatte Jennifer ihr Handgepäck bereits in ihrem Rollköfferchen verstaut. Doch sie musste warten, bis die Fluggäste, die dichter beim Ausgang gesessen hatten, langsam nach draußen geströmt waren. Sie alle sahen so aus, wie sie sich fühlte: erschöpft, aber sicher gelandet in einem fremden und exotischen Land. Sie spürte, wie sie von einer zweiten, vielleicht auch einer dritten oder vierten Luft neu belebt wurde. Obwohl sie diese Reise wegen ihrer verstorbenen Großmutter unternahm, empfand sie eine gewisse Vorfreude, aber gleichzeitig auch Nervosität.
    Die Flüge selbst waren zwar bemerkenswert lang, aber dennoch erträglich gewesen. Ursprünglich hatte sie befürchtet, dass sie während des langen Fluges viel zu viel Zeit haben und daher ihre Gedanken ständig um den Verlust ihrer engsten Vertrauten kreisen würden, aber genau das Gegenteil war der Fall. Diese erzwungene Einsamkeit hatte es ihr in gewisser Weise sogar ermöglicht, ihren Verlust zu akzeptieren, indem sie sich eine der Lektionen aus ihrem Medizinstudium

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