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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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auch egal. Sie würde Laurie Montgomery anrufen. Laurie hatte ja noch nicht einmal von Grannys Tod erfahren, und das allein war Grund genug, sie anzurufen. Aber sie wollte sie auch um Rat fragen, ob sie Maria einäschern oder einbalsamieren lassen und ob sie auf einer Obduktion bestehen sollte. Wieso hatte sie eigentlich nicht schon viel früher daran gedacht?
    Während sie noch überlegte, welche Vorwahl sie in die Vereinigten Staaten wählen musste, tauchte schon die nächste Frage auf: Wie viel Uhr war es an der Ostküste? Sie wusste, dass die Zeitdifferenz neuneinhalb Stunden betrug, aber in welche Richtung? Trotz der großen Erschöpfung zwang sie sich zur Konzentration. New York lag weiter vorne, also musste sie die Zeit rückwärts rechnen. Das hörte sich im Augenblick zwar merkwürdig an, aber sie war sich eigentlich ziemlich sicher, wenn auch nicht hundertprozentig. Sie rechnete noch einmal nach und beschloss dann, darauf zu vertrauen, dass es im Big Apple noch gestern war, und zwar kurz vor Mitternacht.
    Sie konnte sich dunkel daran erinnern, dass Laurie eine unverbesserliche Nachteule war, und entschloss sich, anzurufen. Trotz des traurigen Anlasses empfand sie eine gewisse Vorfreude, als sie hörte, wie die Verbindung zustande kam. Es war unglaublich, dass sie gleich mit Laurie am anderen Ende der Welt verbunden sein würde. Seit über einem Jahr hatten sie nichts mehr voneinander gehört. Beim ersten Klingeln wurde der Hörer abgenommen.
    »Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät für einen Anruf«, sagte Jennifer ohne Einleitung.
    »Aber nein, natürlich nicht«, erwiderte Laurie. »Bist du das, Jennifer?«
    »Ja, genau.«
    Laurie freute sich, Jennifers Stimme zu hören, und ging automatisch davon aus, dass sie aus Kalifornien anrief. Die beiden Frauen plauderten ein paar Minuten. Jennifer erkundigte sich nach Jack. Laurie entschuldigte sich, dass sie sich seit der Hochzeit gar nicht mehr bei Jennifer gemeldet hatte, hauptsächlich wegen der ganzen Unruhe im Zusammenhang mit ihrem unerfüllten Kinderwunsch. Jennifer wünschte ihr Glück.
    »Und?«, sagte Laurie dann nach einer kleinen Gesprächspause. »Wolltest du einfach mal ein bisschen plaudern oder was ist los? Versteh mich nicht falsch, ich finde es toll, wieder mal von dir zu hören, aber kann ich dir vielleicht irgendwie behilflich sein? Brauchst du ein Empfehlungsschreiben für eine Assistenzstelle oder so was?«
    »Leider gibt es einen konkreten Anlass für meinen Anruf, aber der hat nichts mit dem Medizinstudium zu tun«, sagte Jennifer. Sie erklärte Laurie, dass und weshalb sie nach Indien gefahren war. Dabei musste sie sich mehrfach unterbrechen und neu sammeln.
    »Oh, nein!«, sagte Laurie, als Jennifer zu Ende geredet hatte. »Das habe ich ja noch gar nicht gewusst. Oh, es tut mir wirklich furchtbar leid!« Die Erschütterung war unüberhörbar, während Laurie in nostalgischen Tönen davon schwärmte, wie wichtig Maria für sie als Kind gewesen war. Sie beendete ihre spontane Hymne mit einer Frage: »Bist du nach Indien gefahren, um ihren Leichnam oder ihre Asche in die Staaten zu holen, oder möchtest du sie dort lassen? Immerhin ist Indien das vielleicht spirituellste Land der Welt. Wenn ich in Indien sterben würde, dann würde ich es vielleicht sogar gut finden, wenn meine Asche im Ganges verstreut würde, vereint mit Milliarden anderer Seelen.«
    »Also, so habe ich es bis jetzt noch gar nicht gesehen«, gestand Jennifer und berichtete von ihren Schwierigkeiten mit der Entscheidung zwischen Einäscherung und Einbalsamierung, ganz zu schweigen von der Frage, was sie anschließend mit den sterblichen Überresten anfangen sollte. »Ich will heute im Lauf des Tages noch versuchen, in die amerikanische Botschaft zu gehen. Die werden dort ja wohl ungefähr wissen, was in einem solchen Fall an Kosten und an diplomatischen Dingen auf mich zukommt.«
    »Das denke ich auch. Ach, es tut mir so leid, dass du ganz alleine damit klarkommen musst. Ich wünschte, ich könnte dir behilflich sein. Sie war wirklich wie eine Mutter für mich. Ich glaube sogar, dass meine leibliche Mutter manchmal eifersüchtig auf sie war. Na ja, selbst schuld. Das mit dem Kindermädchen war ja ihre Idee.«
    »Meine Großmutter hat für dich jedenfalls genau das Gleiche empfunden«, sagte Jennifer.
    »Das freut mich zu hören, aber es überrascht mich nicht. Kinder spüren so etwas.«
    »Ich möchte dich noch etwas anderes fragen. Hast du ein paar Minuten

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