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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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endgültig trennen, da sagte Lucinda: »Danke, dass Sie mich aus meinem Zimmer gelockt haben. Ich glaube, das hat mir sehr gutgetan, und aus eigenem Antrieb hätte ich mich wahrscheinlich nicht von der Stelle gerührt.«
    »Es war mir ein Vergnügen«, erwiderte Jennifer. Sie hatte bereits das Handy in der Hand, um ihren Fahrer anzurufen.

 
Kapitel 14
     
    Mittwoch, 17. Oktober 2007
    13.42 Uhr
    Neu-Delhi, Indien
     
    W ie lange werden Sie etwa brauchen, Madam?«, erkundigte sich der Fahrer. Er hielt ihr die Tür auf, damit sie aussteigen konnte. Während der Fahrt vom Hotel zur Klinik war sie für rund zwanzig Minuten eingeschlafen, und jetzt ging es ihr erheblich schlechter als zuvor. Trotzdem wollte sie den Termin mit Kashmira Varini wahrnehmen.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Jennifer und blickte an der Klinikfassade empor. Gerade war ihr etwas eingefallen. Sie konnte doch in den vierten Stock gehen, auf die Station ihrer Großmutter, und nach der Krankenschwester fragen, die sie gepflegt hatte. »Aber lange dauert es bestimmt nicht, so wie ich mich fühle.«
    »Ich versuche, hier stehen zu bleiben«, sagte der Fahrer. »Es kann aber sein, dass die Türsteher mich wegschicken, dann müssen Sie mich auf dem Handy anrufen.«
    »Kein Problem«, erwiderte Jennifer.
    Wie schon bei ihrem ersten Besuch zogen auch jetzt die beiden farbenprächtig gekleideten Türsteher die Doppeltür auf, ohne dass sie ein Wort sagen musste. Da es seit dem Morgen wärmer geworden war, fühlte sich das Innere des Hauses kalt an. Für ihren Geschmack war die Klimaanlage eindeutig zu kühl gestellt.
    Im Foyer befanden sich ungefähr vierzig bis fünfzig Menschen, entweder Inder aus der oberen Mittelschicht oder gut situierte Ausländer. Neben dem Anmeldungsschalter standen etliche künftige Patienten, manche saßen auch im Rollstuhl. Diverse Klinikangestellte waren mit Anmeldungsformalitäten beschäftigt. Die Cafeteria war so voll, dass viele Leute im Stehen auf einen frei werdenden Tisch warteten.
    Sie hatte schon viele Krankenhäuser gesehen und schob sich daher mit größter Selbstverständlichkeit durch die Menschenmenge in Richtung Fahrstuhl. Beim Einsteigen registrierte sie, dass die Taste für den vierten Stock bereits gedrückt war, und hielt sich unauffällig im Hintergrund.
    Sie hatte auch schon viele Krankenstationen gesehen, aber nur wenige waren ähnlich ansprechend gewesen wie diese hier. Der Boden war mit einem schönen, hochwertigen, schallschluckenden Teppichboden belegt. Zusammen mit der schalldämpfenden Hightech-Decke und den ebenfalls nach Schallschutzgesichtspunkten konstruierten Wänden sorgte er dafür, dass der Umgebungslärm fast nicht mehr zu hören war. Selbst der große, voll beladene Rollwagen mit Essen wurde fast geräuschlos hinter Jennifer vorbeigeschoben, während sie zum Stationstresen ging.
    Gerade waren etliche frisch operierte Patienten auf die Station zurückgekehrt, und fast die gesamte Belegschaft einschließlich der Schreibkraft hatte viel zu tun. Jennifer sah nur zu. Sie war überrascht, wie viel Ähnlichkeit die Arbeitsabläufe hier mit denen im UCLA Medical Center hatten, und das, obwohl sie sich in einem Entwicklungsland am anderen Ende der Welt befand.
    Nach relativ kurzer Zeit waren die frisch Operierten wieder in ihre Zimmer gebracht, stabilisiert und der Fürsorge ihrer Angehörigen übergeben worden. So plötzlich das Gewimmel begonnen hatte, so plötzlich war es auch wieder zu Ende. Erst jetzt bemerkte die Verwaltungsschwester, auf deren Namensschild lediglich »Kamna« stand, Jennifer. »Kann ich Ihnen helfen?«, erkundigte sie sich.
    »Ich glaube schon«, erwiderte Jennifer. Ob Kamna ihr richtiger Name war oder vielleicht nur so etwas wie Verwaltungsangestellte bedeutete? »Ich heiße Jennifer Hernandez und bin die Enkelin von Maria Hernandez. Soweit ich weiß, war sie Patientin hier auf der Station.«
    »Das ist richtig«, erwiderte Kamna. »Sie hat in Zimmer vier null acht gelegen. Mein herzliches Beileid.«
    »Danke. Kommt so etwas hier öfter vor?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Kommt es öfter vor, dass Patienten sterben?«
    Kamna zuckte zusammen, fast so, als hätte Jennifer sie geschlagen. Sogar eine andere Krankenschwester, die an einem der Computer saß, hob ruckartig und mit schockierter Miene den Kopf.
    »Nein, nur ganz selten«, erwiderte Kamna.
    »Aber gestern Abend, ungefähr um dieselbe Zeit, ist schon wieder jemand verschieden. Das sind schon zwei Fälle

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