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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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einigen der stärkeren Substanzen wird so wenig benötigt, um jemanden zu töten, dass man schon speziell danach suchen muss. Was ich damit sagen will, ist: Wenn Sie einen Verdacht haben, was wir finden könnten, dann lassen Sie es uns wissen, damit wir gezielt darauf testen können. Allerdings können wir selbst dann noch für nichts garantieren, nicht einmal, wenn wir die Probe zweimal durch das Massenspektroskop schicken.«
    »In Ordnung«, sagte Laurie und meinte es auch so. Sie hatte im Laufe der Jahre mit mehreren Vergiftungen zu tun gehabt. Bei einem Fall musste die Substanz am Tatort gesucht werden, bei einem musste nachgewiesen werden, dass der Täter das Gift erworben hatte. Aber was ihren aktuellen Fall anging, kam keine der Möglichkeiten in Betracht.
    »Wir sind noch nicht ganz durch mit den Tests«, fügte John hinzu. »Wenn wir etwas finden, rufe ich Sie ganz sicher an.«
    Als Nächstes ging Laurie in den vierten Stock ins histologische Labor, um nach den Untersuchungsergebnissen zu fragen, wobei sie sich innerlich auf Maureen O’Connors ständig gegenwärtigen Humor einstellte. Sie wurde in dieser Hinsicht nicht enttäuscht, aber auch nicht bei den Ergebnissen. Wie gewöhnlich wartete Maureen mit beidem auf.
    Danach ging Laurie ein Stockwerk tiefer in ihr Büro, darauf erpicht, sich an die Arbeit zu machen. Um dabei nicht gestört zu werden, schloss sie die Tür, was nur sehr selten vorkam. Als Nächstes legte sie die Objektträger aus dem histologischen Labor neben ihr Mikroskop und schaltete ihren Computer an.
    Als letzte ihrer Arbeitsvorbereitungen nahm sie ihr Mobiltelefon zur Hand und wählte Leticias Nummer. Sie war ziemlich stolz auf sich, dass sie mit diesem Anruf bis fast zehn Uhr gewartet hatte. Sie fand, das zeigte bemerkenswerte Zurückhaltung, zumindest im Vergleich zum Vortag. Leticia stimmte ihr zu.
    »Ich bin sehr überrascht, dass Sie erst jetzt anrufen«, sagte Leticia neckend, nachdem sie sich gemeldet hatte.
    »Das überrascht mich selbst. Wie sieht’s bei euch aus?«
    »Könnte nicht besser sein. Heute Morgen bleiben wir im Haus, aber später gehen wir in den Park. Laut Vorhersage soll heute Nachmittag die Sonne durchkommen.«
    »Das klingt gut«, sagte Laurie. Während sie mit Leticia sprach, hatte sie sich das Foto hervorgeholt, das sie von dem Videoband gemacht hatte, und verglich es mit dem Foto ihrer neuesten Leiche. Ihr kam es vor, als gäbe es eine eindeutige Ähnlichkeit zwischen dem Mann, den sie gerade auf dem Autopsietisch hatte, und dem auf dem Foto. Im Grunde sogar eindeutiger, als sie gedacht hatte.
    Nach ihrem Telefonat mit Leticia holte Laurie die beiden Disks mit den Überwachungsvideos aus ihrer Tasche und lud die erste DVD in ihren Computer. Dann legte sie das Foto des Schwimmers neben ihren Monitor, damit sie später die beiden Bilder leichter miteinander vergleichen konnte. Mit ihrer Maus zog sie die Aufzeichnung zu der gewünschten Stelle und drückte die Abspieltaste.
    Die Aufnahme kam von Kamera fünf, und der Zeitpunkt war der, als das Opfer die Treppen zum U-Bahnsteig herunterrannte. An diesem Punkt stoppte Laurie die DVD, um sie anschließend Bild für Bild weiterlaufen zu lassen. Mit fortgesetztem Abspielen bekam Laurie einen guten Blick erst auf den einen, dann auf den anderen Mann. Zwar ähnelten sich die beiden Männer in Größe und Bekleidung, allerdings hatte der eine ein volleres, ovales Gesicht, der andere ein schmales, hageres Gesicht. Der eindeutigere Unterschied bestand aber darin, dass der dünnere Mann einen Regenschirm trug und der andere Vollgesichtigere nicht.
    Laurie klickte die einzelnen Frames so weit, bis sie den besten Blickwinkel auf den rundgesichtigen Mann hatte, da der Mann, an dem sie gerade die Autopsie durchgeführt hatte, ebenfalls ein Gesicht hatte, das eher voll war. Dort stoppte sie wieder. Dann nahm sie das Foto des Tätowierten zur Hand und hielt es genau neben die Aufnahme, die auf ihrem Monitor stillstand. Sie fühlte Enttäuschung. Nach dem ersten Vergleich des Fotos, das sie zuhause gemacht hatte, mit dem Foto, das im OCME aufgenommen wurde, war sie davon ausgegangen, dass die Identifizierung leichter sein würde: ein einfaches Ja oder Nein. Ein Vielleicht hatte sie nicht erwartet, aber genau das war jetzt der Fall. Die Bilder sahen sich sehr ähnlich. Zur Abwechslung blickte sie zuerst auf die Fotos, dann auf den Monitor, wobei sie die Aufnahme wieder Schrittchen für Schrittchen weiterlaufen ließ.
    Vielleicht

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