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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wollte Hisayuki wissen.
    »Das weiß ich nicht«, sagte Louie. »Vielleicht war der Drohbrief die Ursache. Tatsache ist, diese Frau ist eine sehr starke Persönlichkeit, sehr entschlossen.«
    »Und sie ist gerade zurück aus dem Erziehungsurlaub«, fügte Carlo hinzu. Er hatte sich trotz Louies Signal nicht fortbewegt. Carlo rief zu Brennan rüber: »Das hat er doch gesagt, oder?«
    »Anderthalb Jahre Elternzeit«, rief Brennan zurück. Er kam herüber und stellte sich neben Carlo. »Und Satoshi war ihr erster Fall und ihr einziger, was das angeht. Also war sie wild entschlossen, etwas zu beweisen. Wenigstens hat unsere Kontaktperson uns das so berichtet. Es ist so ziemlich die schlechteste Konstellation.«
    Louie drehte sich wieder zu Hisayuki und Hideki um. »Ich habe mich mit meinem Boss über diese Frau unterhalten. Wenn er über sie spricht, dann in fast mythischen Begriffen. Er hat tatsächlich einmal versucht, sie töten zu lassen, genau wie ein anderer Capo – erfolglos! Zu ihrem Mythos trägt noch bei, dass sie Beziehungen zum New York City Police Department hat, was überhaupt nicht gut ist, wie Sie sich vorstellen können.
    Mit all diesem Hintergrundwissen verstehen Sie, dass wir auch gegen die Zeit kämpfen. Unser Kontakt berichtete, dass diese Ärztin behauptet, Fortschritte in ihrem Fall gemacht zu haben, die sie am Nachmittag präsentieren will. Mit diesen Fortschritten sind unter anderem Beweise dafür gemeint, dass der Mann ermordet wurde.«
    »Wie will sie das schaffen?«, fragte Hisayuki skeptisch.
    »Ich schätze, das können Sie uns sagen.«
    Stille.
    »Ich glaube, Sie schulden uns eine Erklärung«, fügte Louie hinzu.
    »Ein spezielles Gift spielt eine Rolle«, sagte Hisayuki. »Darüber kann ich jedoch nicht mehr sagen.«
    »In Ordnung«, erwiderte Louie. »Glauben Sie, unsere Dr. Laurie Montgomery-Stapleton wird es herausfinden?«
    »Wenn ihr das gelingt, ist es das erste Mal, dass jemand das schafft. Und wir haben es schon öfter eingesetzt.«
    »Ich finde nicht, dass wir ihr das erlauben sollten«, sagte Louie. »Wir müssen uns einen Weg überlegen, wie wir sie davon abbringen können.«
    »Vielleicht sollten wir sie töten«, sagte Hisayuki.
    »Das steht nicht zur Debatte«, antwortete Louie. »Als ich mich mit meinem Boss besprochen habe, sagte er, dass ihre Ermordung zehn Jahre Polizeischikane auslösen würde, die zehnmal schlimmer ausfallen würde als das, was wir verhindern wollen. Es macht also keinen Sinn, sie umzubringen.«
    »Aber wenn wir ihr dasselbe Gift geben würden, würde das auch wie ein natürlicher Tod aussehen«, schlug Hisayuki vor. »Wir haben noch welches verfügbar.«
    Louie dachte einen Moment nach. Diese Idee war ihm bisher nicht gekommen. Es schien eine Möglichkeit zu sein, sogar eine sehr zufriedenstellende. Aber je länger er darüber grübelte, umso weniger vielversprechend kam sie ihm vor. Das würde bedeuten, es dem Schicksal zu überlassen, dass es nicht herauskam – und das, obwohl Laurie angeblich Fortschritte machte! Louie mochte es gar nicht, etwas dem Schicksal zu überlassen. Im Übrigen, wie sollten sie das denn so schnell bewerkstelligen? Er wollte doch noch am Vormittag etwas unternehmen. Es sei denn, Laurie würde das OCME allein verlassen, um irgendwo zu Mittag zu essen, aber darauf konnten sie nicht spekulieren. So verbissen wie die war, machte sie vielleicht gar keine Mittagspause. Die andere Möglichkeit bestand darin, jemand ins OCME einzuschleusen, der ihr das Gift dort verabreichte. Das einzige Problem, das er mit diesem Plan hatte, war, dass nach Louies Einschätzung die Chance auf Erfolg gegen Null ging – und das war noch eine optimistische Prognose.
    »Ich habe eine Idee«, sagte Brennan plötzlich. »Was ist mit dem Kind? Ich meine, die Drohung ging an sie UND ihre Familie!«
    »Welches Kind?«, fragte Louie barsch. Er war gereizt, weil Brennan den Nerv besaß zu sprechen, ohne dass er ihn dazu aufgefordert hatte. Es war ihm peinlich, wenn seine Männer sich so benahmen, als könnten sie reden, wann immer sie wollten. Das vermittelte den Eindruck, dass es keinen gab, der das Sagen hatte.
    »Das Kind, für das sie sich den Erziehungsurlaub genommen hat«, sagte Brennan. »Warum schnappen wir uns nicht das Kind? Ich bin sicher, dann wird unsere Frau Doktor sofort alles stehen-und liegenlassen! Wenn ihr Kind weg ist, wird es ihr egal sein, was einer unbekannten Person zugestoßen ist, natürlicher Tod oder nicht.«
    Louies Zorn

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