Montgomery & Stapleton 10 - Testphase
jovial und streckte dem Oyabun schwungvoll seine Hand mit den dicken Fingern hin. »Wir machen uns jetzt am besten an die Arbeit. Wenn Sie sich trotz Jetlag danach fühlen, können wir heute zusammen zu Abend essen. Vorausgesetzt, wir haben das Kind dann in unserer Gewalt, können wir Ihre Ankunft in New York feiern und gleichzeitig, dass wir die größte Gefahr im OCME unter Kontrolle haben.«
»Es wäre mir eine Freude«, sagte Hisayuki, gleichzeitig verbeugte er sich und schüttelte Louies Hand.
Ungelenk verbeugte Louie sich auch. Dann wiederholte er diese Geste schnell noch einmal Hideki zugewandt, der es mit einiger Mühe geschafft hatte, auf die Beine zu kommen.
Louie scheuchte Carlo und Brennan in Richtung Treppe, während er Hideki über die Schulter zurief, dass er ihn noch in dieser Stunde anrufen würde.
»Ich werde darauf warten«, rief Hideki zurück.
»Soll ich bei Vinnie Amendola anrufen?«, fragte Carlo. Er fühlte sich immer noch zur Seite geschoben, nachdem sein letzter Vorschlag so schnell in den Wind geschlagen wurde.
»Absolut nein.« Louie lief die Treppenstufen vor seinen Gefolgsleuten hinunter. »Den holen wir ausschließlich als letzten Ausweg ins Boot. Er könnte sehr schnell zum Doppelagenten umfunktioniert werden. Brennan, bist du sicher, dass du die Adresse der Lady aus dem Internet erfährst?«
»Du würdest erstaunt sein, was ich in zwei Minuten alles über sie in Erfahrung bringen kann«, antwortete Brennan angeberisch. »Besonders, da sie im öffentlichen Dienst steht.« Brennan fiel der Umgang mit Computern bemerkenswert leicht. Nachdem er aus seiner alten Highschool im ersten Jahr wegen exzessiven Schuleschwänzens herausgeworfen worden war, war er auf eine Berufsfachschule gegangen, wo er als Hauptfächer Computer und Elektronik gewählt hatte. Um seinen Lebenslauf abzurunden, hatte er außerdem gelernt, Schlösser in Weltrekordzeit zu knacken.
Schon wieder abgeblitzt, ließ sich Carlo ein paar Schritte zurückfallen und beobachtete, wie der Aufsteiger Brennan durch die Drehtür ging. Carlo wusste, dass er in den Schatten gestellt worden war – und das passte ihm ganz und gar nicht.
Die drei Männer warteten draußen schweigend darauf, dass der Parkservice ihr Auto vorfuhr. Inzwischen plante Louie die Einzelheiten der Entführung und amüsierte sich dabei prächtig. Die letzte Entführung, an der er beteiligt gewesen war, war zufriedenstellend verlaufen. Seitdem hatte er davon geträumt, so etwas noch einmal zu tun. Kidnapping bedeutete schnelles Geld, obwohl die Aktion auch eine Herausforderung war.
Im Geiste ging Brennan die Webseiten durch, die er sich ansehen wollte. Er war überzeugt, dass er, wenn er es sich in den Kopf gesetzt hatte, auch persönliche Informationen über Laurie aus dem Netz herausziehen konnte, wie zum Beispiel ihre Schuhgröße. Carlo beobachtete Brennan und fragte sich, wie er das selbstzufriedene Grinsen aus dessen Gesicht vertreiben konnte.
Als das Auto schließlich gebracht wurde, drängte Carlo Brennan zur Seite und setzte sich hinter das Lenkrad. Brennan ließ ihn gewähren, weil Carlo in der Hackordnung offiziell über ihm stand, und schließlich war es auch Carlos Auto. Brennan ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder, Louie auf seinem üblichen Platz in der Mittelreihe. Als sie unterwegs waren, sagte er: »Okay. Ich sag euch jetzt, wie wir es machen.«
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26. März 2010
Freitag, 10.45 Uhr
Bens Telefon schreckte ihn durch das Klingeln auf, das ihm lauter als sonst vorkam und ihn zusammenfahren ließ.
»Wow, du hast während des ersten Klingelns abgenommen«, sagte Michael offenkundig beeindruckt. »Du musst einen echt wichtigen Anruf erwarten.«
»Das Telefon hat mich zu Tode erschreckt«, gab Ben zu. »Es war hier so still wie in einem Grab. Ich hatte meiner Assistentin gesagt, sie solle meinen Terminkalender heute frei halten, und das hat sie getan. Es ist wunderbar!«
»Keine Treffen, keine Anrufe«, kommentierte Michael. »Ich hätte Angst, ich sei gestorben, ohne es zu merken.«
»Aber auf die Weise kann ich einiges an Liegengebliebenem lesen. Was ist los?«
»Ich habe gerade von Dominick gehört. Ich hatte bei ihm angerufen und ihm die Nachricht hinterlassen, dass du gerne die Adresse und Telefonnummer von Satoshis Unterkunft hättest. Hast du Stift und Papier?«
»Ja, schieß los!«
»Die Adresse ist Pleasant Lane 17 in Fort Lee. Das klingt charmant vorstädtisch.«
»Wenn das ein sicheres Haus ist, wird es wohl
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