Montgomery & Stapleton 10 - Testphase
eine davon Brennan. Sobald Brennan die Scheinwerfer ausgeschaltet hatte, knipsten die beiden ihre Taschenlampen an. Es war eine mondscheinlose tiefschwarze Nacht.
»Also gut«, kam es von Carlo. »Raus mit euch, wir brauchen alle Hände, um den Sprengstoff zu holen.« Brennan und er stiegen gleichzeitig aus. Carlo öffnete die hintere Tür für Yoshiaki, der hinter ihm gesessen hatte, und Brennan tat dasselbe für Susumu. Um die Behauptung, sie würden Materialien holen, glaubhaft zu machen, lief Carlo ums Auto herum und öffnete die Heckklappe. Der Plan sah vor, die Japaner im Gebäude zu töten.
Carlo lief auf die Bürotür zu. Er zog denselben Schlüsselbund heraus, den er schon bei dem Außentor benutzt hatte. Mit der Taschenlampe unter den Arm geklemmt, öffnete er erst das Vorhängeschloss, dann die Tür. Als er die Tür gerade aufstoßen und das Licht anschalten wollte, bemerkte er hinter sich einen Tumult. Er drehte sich um und sah, wie Yoshiaki Brennans Hand wegstieß. Brennan hatte versucht, ihn dazu zu bewegen, schneller zu gehen. Susumu und Yoshiaki waren in der Nähe des Eingangsbereiches stehen geblieben.
»Wir warten draußen«, sagte er. Carlo konnte im Hintergrund Arthur und Ted sehen, die aus dem Auto stiegen. Das Problem war, dass sie noch immer ihre Pistolen in den Händen hielten, genau wie Carlo es ihnen gesagt hatte, für den Fall, dass die Situation brenzlig werden könnte. Das andere Problem war, dass Susumu zufällig in ihre Richtung blickte, während Yoshiaki nach vorn sah. Ganz offensichtlich waren beide Japaner misstrauisch geworden.
Susumus Reaktion war Kaki , Pistolen, zu rufen und seine eigene Waffe zu ziehen. Er schoss mehrere Male auf Arthur, den er in den rechten Arm traf. Die Kugel trat auf der anderen Seite wieder aus. Ted, dessen Pistole einsatzbereit war, feuerte nun seinerseits einen Kugelhagel ab und traf Susumu einige Male. Ein Geschoss bohrte sich mitten durch Susumus Brust in sein Herz und tötete ihn sofort.
Yoshiaki reagierte mit Flucht. Da es für ihn keine andere Möglichkeit gab, sprintete er in Richtung des Piers, wobei er sich duckte und Haken schlug. Die anderen wurden von seiner schnellen Reaktion überrascht. Rasch richteten Carlo und Brennan den Strahl ihrer Taschenlampen auf den fliehenden Mann, während sie gleichzeitig darum rangen, möglichst schnell ihre eigenen Waffen aus den Schulterholstern zu ziehen. Ted musste einige Schritte nach vorne und vom Auto wegrennen, damit er eine ungestörte Sicht erhielt. Er schoss noch mehrere Mal in schneller Folge, konnte aber nicht sagen, ob er den flüchtenden Mann getroffen hatte oder nicht. Jedenfalls rannte Yoshiaki weiter, geduckt und in Schlangenlinien, und verschwand schnell aus ihrem Blickfeld in die neblige Dunkelheit, die über dem Pier hing.
»Hilf du Arthur«, rief Carlo Ted zu. Arthur hatte sich auf seine Knie fallen lassen, mit dem linken Arm hielt er seinen rechten. Nachdem er getroffen worden war, hatte er seine Waffe fallen lassen. Ein Fleck, der sich rasch ausbreitete, färbte das Hemd an seinem Oberarm rot. »Scheiße! Scheiße! Scheiße! Der Mistkerl hat mich erwischt!«, rief er, und schien darüber verwundert zu sein. »Warum musste er denn unbedingt auf mich schießen?«, jammerte er. Der Lichtschein von Carlos und Brennans Taschenlampen entfernte sich schnell von ihnen, so dass Ted und Arthur mittelweile in der absoluten Dunkelheit standen. Zum Glück für Arthur hatte er kaum Schmerzen, nur ein dumpfes Taubheitsgefühl.
Ted fand den Weg zum SUV, öffnete die Fahrertür und schaltete die Scheinwerfer an. Der Wechsel von totaler Dunkelheit zum grellen Licht war so heftig, dass beide Männer die Augen zusammenkneifen mussten. Ohne weiter Zeit zu verlieren, suchte Ted etwas, das er zum Abbinden benutzen konnte und riss seinen Gürtel aus den Hosenschlaufen. »Lass uns einen Blick auf die Wunde werfen«, sagte er als Warnung für Arthur, bevor er dessen Hemdsärmel von der Manschette bis zur Schulter aufriss. Auf der Vorderseite von Arthurs Arm, auf halber Strecke zwischen Schulter und Ellbogen, prangte eine glatte Eintrittswunde von gut sechs Millimetern Durchmesser. Auf der Rückseite sah die Austrittswunde wie eine Hamburger-Bulette aus. Arthur hatte Glück, dass die Wunde nicht so sehr blutete, als vielmehr sickerte.
»Du wirst es überleben«, verkündete Ted und stellte fest, dass er zumindest für den Moment seinen Gürtel nicht brauchte.
Brennan und Carlo waren am Lagerhaus
Weitere Kostenlose Bücher