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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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VanDeusen und Carol Palmer. Sie betonte, daß alle Opfer alleinstehende, gut ausgebildete, erfolgreiche junge Leute gewesen waren, in deren Vergangenheit es nicht den geringsten Hinweis auf Drogenkonsum oder Gesetzesverstöße gegeben hatte. Sie erwähnte außerdem den Druck auf ihren Chef, insbesondere den Fall Duncan Andrews mit äußerster Diskretion zu behandeln.
    "In gewisser Hinsicht ist es schade, daß er der erste war. Ich glaube, Bingham lehnt meine Serientheorie zum Teil deshalb ab, weil alles mit ihm begann."
    "Das ist unglaublich", sagte Bob, als Laurie unterbrach, weil das Essen kam. "Ich habe nichts davon in den Medien gesehen. Nichts. Null."
    "Die Times von heute morgen hat etwas über die beiden Toten gebracht", sagte Laurie. "Aber es stand im hinteren Teil. Ein paar lächerliche Zeilen. Von den anderen Fällen kein Wort, da hast du recht."
    "Das wird ein Knüller", strahlte Bob. Er blickte kurz auf die Uhr. "Ich muß los, wenn ich das in die Morgenausgabe kriegen will."
    "Aber es geht noch weiter", sagte Laurie. Sie berichtete ihm, daß das Kokain aus einer einzigen Quelle stammte, wahrscheinlich mit einem hochgiftigen Stoff verunreinigt und zudem extrem stark war, und daß es wahrscheinlich von nur einem Pusher angeboten wurde, der irgendwie Kontakt zu jungen Leuten der Oberschicht hatte.
    "Das heißt, das stimmt nicht ganz", korrigierte Laurie sich. "Es können auch zwei sein. In den meisten Fällen, die ich untersucht habe, wurden zwei Männer beobachtet, die in die Wohnung der Opfer kamen."
    "Ich frage mich, warum zwei", sinnierte Bob.
    "Ich habe keine Ahnung", gab Laurie zu. "Bei dieser ganzen Geschichte gibt es eine Menge Rätsel."
    "Ist das alles?" Bob hatte es eilig, wegzukommen. Beide hatten das Essen noch nicht angerührt.
    "Nein, noch nicht", sagte Laurie. "Das Schlimmste kommt noch: Ich habe inzwischen das Gefühl, daß diese Todesfälle keine Unfälle sind, sondern bewußt herbeigeführt wurden. Mit anderen Worten: Es handelt sich um Mord."
    "Das wird ja immer besser."
    "Alle Leichen wurden kurz nach Todeseintritt gefunden", fuhr Laurie fort. "Das allein ist schon ungewöhnlich. Alleinstehende Menschen, die sterben, werden meistens erst nach Tagen gefunden. In all den Fällen, die ich untersucht habe, führte ein Anruf zur Auffindung der Leiche. In zwei Fällen riefen die Opfer vorher ihre Lebensgefährten an. In den anderen Fällen rief jeweils ein unbekannter benachbarter Mieter des Opfers den Portier an und beschwerte sich über seltsame Geräusche aus der Wohnung des Opfers. Aber: Aufgrund medizinischer Fakten steht fest, daß diese Klagen über Lärm jeweils mehrere Stunden nach Eintritt des Todes erfolgt sind."
    "Mein Gott!" Bob sah Laurie an. "Was ist mit der Polizei? Warum wurde sie nicht eingeschaltet?"
    "Niemand nimmt mir meine Theorie ab. Die Polizei hat nicht den kleinsten Verdacht. Sie hält diese Fälle für simple Drogendelikte."
    "Und was ist mit Dr. Harold Bingham? Was hat er unternommen?"
    "Bisher gar nichts", erklärte Laurie. "Ich nehme an, er möchte dieses heiße Eisen nicht anfassen. Duncan Andrews’ Vater kandidiert für den Senat; seine Leute haben den Bürgermeister bekniet, und der hat Druck auf Bingham ausgeübt. Er hat allerdings gesagt, er wolle mit dem Chef des Gesundheitswesens darüber reden."
    "Wenn deine Theorie stimmt, dann haben wir es mit einem neuen Massenmörder zu tun", sagte Bob. "Das ist eine heiße Sache!"
    "Man muß unbedingt die Öffentlichkeit warnen. Wenn dadurch nur ein einziges Leben gerettet wird, hat es sich schon gelohnt. Deshalb habe ich dich angerufen. Wir müssen Alarm schlagen wegen der Verunreinigung dieses Stoffs."
    "Hab ich jetzt alles?" fragte Bob.
    "Ich glaube, ja", sagte Laurie. "Wenn mir noch was einfällt, rufe ich dich an."
    "Prima!" sagte Bob und stand auf. "Tut mir leid, daß ich los muß, aber wenn das noch in die Morgenausgabe soll, muß ich sofort mit dem Redakteur sprechen."
    Laurie sah, wie Bob sich zwischen den Gästen durchschlängelte, die auf einen freien Tisch warteten. Sie blickte auf das kalt gewordene Essen und kam zu dem Schluß, daß sie keinen Appetit mehr hatte.
    Sie wollte gerade aufstehen, als der irische Kellner mit der Rechnung kam.
    Laurie hielt Ausschau nach Bob, doch der war längst verschwunden. So sah also sein Angebot aus, sie einzuladen.
    "Wie spät ist es?" fragte Angelo.
    "Halb acht", sagte Tony nach einem Blick auf die Rolex, die er im Haus der Goldburgs hatte mitgehen lassen.
    Sie parkten

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