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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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einmal Ihre Dienstmarken sehen", forderte Kendall. "Das ist eine Ungeheuerlichkeit."
    Angelo griff in sein Brioni-Jackett und zog seine Walther-Pistole heraus. "Das ist meine", sagte er. Er bedeutete Kendall, sich zu setzen. Tony ließ die Schlösser der Arzttasche aufschnappen.
    "Was soll das heißen? Ist das ein Raubüberfall?" Kendall starrte auf die Pistole. Er setzte sich. "Bedient euch! Nehmt, was ihr wollt."
    "Ich bin der Mann mit den Süßigkeiten", sagte Tony. Er holte eine lange, durchsichtige Plastiktüte und einen kleinen Zylinder aus der Tasche.
    Angelo stellte sich hinter Kendall, die Pistole in der Hand. Kendall sah nervös zu, wie Tony aus dem Zylinder Gas in die Plastiktüte füllte, das offensichtlich leichter als Luft war. Als die Tüte aufgebläht war, hielt er die Öffnung zu und packte den Zylinder wieder in die Tasche. Mit der Plastiktüte in der Hand kam er auf Kendall zu.
    "Was geht hier vor?" fragte Kendall.
    "Wir sind hier, um Ihnen einen tollen Trip anzubieten", sagte Tony grinsend.
    "Ich bin an keinem Trip interessiert", erklärte Kendall. "Nehmt euch, was ihr wollt, und verschwindet hier."
    Tony öffnete die Plastiktüte, hielt sie an beiden Seiten fest und stülpte sie Kendall über den Kopf.
    Der unerwartete Angriff traf Kendall völlig überraschend. Aber er reagierte, griff nach oben, packte Tonys Unterarme und hielt die Tüte in Schulterhöhe auf. Als er aufzustehen versuchte, legte Angelo den Arm mit der Pistole um seinen Hals. Mit der anderen Hand packte er Kendalls rechtes Handgelenk und versuchte, dessen Griff um Tonys Arm zu lockern.
    Eine Sekunde lang rangen die drei Männer miteinander. Kendall, der inzwischen in Panik war, öffnete den Mund und biß Angelo durch die Plastiktüte in den Arm.
    "Ahhhhh!" schrie Angelo auf. Er ließ Kendalls Arm los und wollte ihn schlagen, als er merkte, daß es nicht mehr nötig war.
    Nach nur wenigen Atemzügen unter der Plastiktüte fielen Kendall die Augenlider zu, sein ganzer Körper erschlaffte, und das Kinn sank ihm auf die Brust. Er rutschte aus dem Sessel und fiel auf die Seite. Während Tony die Plastiktüte noch eine Weile festhielt, zog Angelo seinen Arm zurück.
    Rasch öffnete er den Manschettenknopf und krempelte den Ärmel hoch. Auf der Innenseite seines Unterarms, etwa sieben Zentimeter unterhalb des Ellbogens, war ein elliptischer Ring aus punktförmigen Wunden. Einige bluteten.
    "Der Hund hat mich gebissen!" sagte Angelo empört. Er steckte seine Pistole in das Schulterhalfter. "Bei dieser Arbeit weißt du nie, was dir alles passieren kann."
    "Jedesmal wenn wir das Gas verwenden, bin ich baff", sagte Tony. "Doc Travino kennt sich wirklich aus." Er holte aus der Arzttasche eine Spritze und ein Stück Gummischlauch, ging zu Kendall zurück und benutzte den Gummischlauch als Aderpresse.
    "Guck dir diese Venen an!" sagte er. "Mensch, die sehen wie Zigarren aus. Die verfehlen wir bestimmt nicht. Willst du’s machen, oder soll ich?"
    "Mach du’s", sagte Angelo. "Aber nimm ihm erst mal die Tüte vom Kopf. Ich will nicht noch mal so eine Pleite wie bei diesem Robert Evans erleben."
    "Okay", sagte Tony. Er zog die Plastiktüte hoch und schüttelte sie aus. "Puh. Furchtbar, dieser süßliche Geruch."
    "Nun gib ihm schon den Koks", sagte Angelo. "Er kommt sonst zu sich, bevor du fertig bist."
    Tony nahm die Spritze und stieß sie in eine der hervortretenden Venen. "Na, was hab ich dir gesagt?" frohlockte er, stolz, daß er gleich beim erstenmal getroffen hatte. Er nahm die Aderpresse ab, drückte den Spritzenkolben nach unten und leerte die Spritze in Kendalls Arm.
    Tony ließ die gebrauchte Spritze auf dem Couchtisch liegen und packte die übrigen Utensilien wieder in die Tasche. Dann holte er einen kleinen Zellophanumschlag heraus, ging zu Kendall und schüttete ihm etwas von dem weißen Pulver in die Nasenlöcher. Danach tippte er sich etwas auf den Daumen und schnupfte es.
    "Ich mag Reste", sagte er übermütig.
    "Rühr das Zeug nicht an!" sagte Angelo wütend.
    "Konnte nicht widerstehen", erwiderte Tony. Er legte das Zellophantütchen neben die gebrauchte Spritze. "Was meinst du, in den Eisschrank mit ihm?"
    "Laß, ist okay so", sagte Angelo. "Ich hab mit dem Doc darüber gesprochen. Er sagt, wenn der Körper nicht länger als zwölf Stunden draußen liegt, sind wir aus dem Schneider. Und so, wie wir das bisher geschaukelt haben, sind alle lange vorher gefunden worden."
    Tony sah sich um. "Hab ich alles?"
    "Sieht so aus", sagte

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