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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Peter Letterman. Sie berichtete ihm, daß man sie entlassen habe, sie aber nach wie vor am Ergebnis seines Tests bezüglich ihrer Serie interessiert sei. Sie fragte, ob es ihm etwas ausmache, wenn sie sich erkundige. Peter versicherte, daß es ihm überhaupt nichts ausmache. Laurie merkte, daß er gern gefragt hätte, was bei Bingham gewesen war, aber er tat es nicht.
    Laurie war schon auf dem Weg nach draußen, als ihr der Test einfiel, den sie vom DNA-Labor angefordert hatte. Sie wollte wissen, was mit der Gewebeprobe war, die sie unter dem Fingernagel von Julia Myerholtz gefunden hatte. Sie hoffte zwar auf irgend etwas Positives, rechnete aber dennoch nicht damit. Zu ihrer Überraschung erfüllte sich ihr Wunsch.
    "Das endgültige Ergebnis liegt natürlich noch nicht vor", sagte die Laborantin, als Laurie nach dem Stand der Untersuchung fragte. "Aber ich bin mir zu neunundneunzig Prozent sicher, daß die beiden Proben von verschiedenen Personen sind."
    Laurie war sprachlos. Hier war ein weiteres verblüffendes Teil des Puzzles. Was hatte es zu bedeuten? War es ein zusätzlicher Hinweis auf Mord? Sie wußte es nicht. Was sollte sie tun? Das einzige, was ihr einfiel, war, Lou anzurufen. Sie ging in ihr Büro zurück und versuchte, ihn zu erreichen, erfuhr jedoch, daß er außer Haus war. Der Kollege am Telefon wußte nicht, wann er zurück sein würde, und hatte keine Möglichkeit, ihn zu erreichen, es sei denn, es handelte sich um einen Notfall. Laurie war enttäuscht. Sie hätte Lou zwar auch gern erzählt, daß sie entlassen worden war, aber das konnte sie kaum als Notfall deklarieren. Sie dankte dem Kollegen, hinterließ aber keine Nachricht. Erneut schloß sie ihre Bürotür ab.
    Sie hielt es für das beste, durch das Leichenschauhaus hinauszugehen. Da war die Chance geringer, Bingham oder Calvin zu begegnen. Außerdem konnte sie so den Presseleuten aus dem Weg gehen. Als sie jedoch das Leichenschauhaus erreichte, fiel ihr noch etwas ein: Sie verschaffte sich am besten die Adressen und Einzelheiten der drei Fälle, die in der Nacht eingeliefert worden waren. Die einzige Chance, ihre Stelle wiederzubekommen, bestand darin, ihre Behauptungen zu beweisen. Wenn sie das schaffte, dann, so dachte sie, könnte sie jene Anhörung betreiben, die Bingham angesprochen hatte.
    Sie zog rasch den Sektionskittel an und betrat den Sektionssaal.
    Wie an einem Montagmorgen üblich, wurde an allen Tischen gearbeitet. Laurie ging zum Anschlag und sah, daß die drei Fälle, an denen sie interessiert war, George Fontworth zugeteilt worden waren. Sie begab sich zu ihm an den Tisch. Er und Vinnie hatten bereits angefangen.
    "Ich kann nicht mit Ihnen reden", sagte George. "Ich weiß, das klingt bescheuert, aber Bingham ist runtergekommen und hat mir gesagt, daß Sie entlassen sind und daß ich auf keinen Fall mit Ihnen reden soll. Wenn Sie wollen, können Sie mich heute abend zu Hause anrufen."
    "Beantworten Sie mir nur eins", sagte Laurie. "Sind die Fälle ähnlich wie die anderen?"
    "Ich glaube, ja", sagte George. "Dies ist der erste, ich weiß also noch nicht genau, was mit den anderen ist, aber nach meinem ersten Eindruck aus den Akten denke ich das."
    "Ich möchte jetzt nur die Adressen", sagte Laurie. "Überlassen Sie mir eine Minute die Untersuchungsberichte, ich bringe sie sofort zurück."
    "Womit habe ich das verdient?" stöhnte George und verdrehte die Augen. "Aber machen Sie schnell. Falls irgend jemand fragt, sage ich, daß Sie hier reingekommen sind und sie genommen haben, ohne daß ich es bemerkt habe."
    Laurie nahm die Papiere aus den Mappen und ging in den Umkleideraum. Sie schrieb die drei Adressen ab und tat den Zettel in ihre Aktentasche. Im Sektionssaal legte sie die Berichte wieder in die entsprechenden Mappen.
    "Danke, George", sagte sie.
    "Ich habe Sie nicht gesehen", erwiderte George.
    Laurie ging zurück in den Umkleideraum und zog langsam wieder ihre Straßenkleidung an. Dann ging sie durch den langen Korridor des Leichenschauhauses zur Laderampe, an der mehrere Leichenwagen mit der Aufschrift HEALTH AND HOSPITAL CORP. standen. Zwischen den Wagen hindurch trat Laurie auf die 30th Street. Es war ein grauer, verregneter, feuchtkalter Tag. Laurie spannte den Schirm auf und ging Richtung First Avenue. Sie war am Tiefpunkt ihres Lebens.
     
    Tony stieg aus dem Wagen. Er schlug die Tür zu und merkte erst da, daß Angelo sich nicht gerührt hatte. Er saß immer noch hinter dem Steuer.
    "Was ist denn los?" fragte

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