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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Anrufe erst später zu beantworten. Es war wahrscheinlich besser, zuerst dieser neuen Information nachzugehen. Schließlich wußte er ja, warum seine Vorgesetzten ihn angerufen hatten. Sie wollten sich über die mangelnden Fortschritte bei den Gangstermorden beklagen und ihm außerdem wahrscheinlich wegen Lauries Überdosisserie einiges zu hören geben. Wenn eine Chance bestand, mit dieser Hornhaut-Information Bewegung in den Fall zu bringen, war es wahrscheinlich besser, dem sofort nachzugehen, bevor er mit ihnen sprach.
    Lou beschloß, mit dem Arzt zu beginnen. Er rechnete zwar damit, wie üblich hingehalten zu werden, aber er war entschlossen, mit dem Mann zu reden, ob Patienten auf ihn warteten oder nicht.
    Doch als Lou nach Dr. Scheffield fragte, sagte die Empfangsdame ihm, daß er im Manhattan General sei und viele Operationstermine habe. Er werde erst spät am Tag wieder in der Praxis sein.
    Lou überdachte seine Möglichkeiten. Die dringenden Anrufe beantworten war noch immer nicht seine erste Wahl. Er entschied, daß Ausdauer die Tugend der Stunde sei; er würde den Augenarzt erneut aufsuchen, und wenn er in den Operationssaal eindringen mußte. Er hatte in dieser Woche etwa ein Dutzend Sektionen miterlebt – konnte Operieren da viel schlimmer sein?
     
    "Was zum Teufel ist passiert?" bellte Paul. Angelo, Tony und Dr. Louie Travino standen da wie ertappte Schüler vor dem Direktor. Paul Cerino saß hinter seinem wuchtigen Schreibtisch.
    Dr. Travino betupfte aufgeregt mit einem Taschentuch die Stirn. Er war ein zur Glatze neigender, übergewichtiger Mann, der Cerino entfernt ähnlich sah.
    "Will mir keiner eine Antwort geben? Was ist los mit euch? Ich habe eine einfache Frage gestellt. Wie ist diese Geschichte in die Zeitung gekommen?" Er schlug mit der Hand auf die Zeitung, die vor ihm auf dem Schreibtisch lag. "Also gut", sagte er, als feststand, daß keiner freiwillig etwas sagen würde. "Fangen wir vorne an. Louie, du hast mir erzählt, dieses ›Fruchtgas‹ sei nicht nachzuweisen."
    "Das ist richtig", bestätigte Louie. "Das ist es auch nicht. Es ist zu flüchtig. In der Zeitung steht auch nichts über das Gas."
    "Stimmt", sagte Paul. "Aber warum beschreiben sie diese Überdosen dann als Morde?"
    "Ich weiß es nicht", erwiderte Louie. "Jedenfalls nicht, weil sie das Gas entdeckt haben."
    "Wäre besser für dich, wenn du recht hast", sagte Paul. "Ich muß dich wahrscheinlich nicht daran erinnern, daß ich deine beträchtlichen Spielschulden bezahlt habe. Die Vaccarro-Familie wäre sehr unglücklich mit dir, wenn ich plötzlich nicht mehr für das Geld aufkäme."
    "Es war nicht das Gas", wiederholte Louie.
    "Was dann? Ich sage euch, dieser Artikel macht mir große Kopfschmerzen. Wenn jemand Mist gebaut hat, dann rollen Köpfe."
    "Das ist der erste Hinweis auf eine Panne", sagte Louie. "Ansonsten ist alles prima gelaufen."
    "Wie ist dann dieses Miststück von Ärztin auf die richtige Geschichte gekommen?" fragte Paul. "Diese Laurie Montgomery ist dasselbe Weibsbild, das Lou Soldano gesteckt hat, daß man mir Säure ins Gesicht geschüttet hat. Wer ist dieses Frauenzimmer?"
    "Sie ist Gerichtspathologin im Institut in Manhattan", erklärte Louie.
    "Meinst du, wie dieser Quincy-Typ, der mal im Fernsehen war?" fragte Paul.
    "Nun, in der Wirklichkeit ist es etwas anders", sagte Louie, "aber im wesentlichen stimmt’s."
    "Wieso ahnt sie was? Du sagst doch, man könnte nichts feststellen. Wieso hat diese Laurie Montgomery erraten, was da läuft?"
    "Ich weiß es nicht", sagte Louie. "Vielleicht sollten wir Dr. Montgomery mal fragen."
    Cerino überlegte den Vorschlag einen Moment. "Um ehrlich zu sein", sagte er, "daran habe ich auch schon gedacht. Außerdem könnte dieses Weibsbild uns ganz schön auf die Füße treten, wenn sie weiter Detektiv spielt. Angelo, meinst du, du könntest ein kleines, äh, Interview mit der jungen Dame arrangieren?"
    "Kein Problem. Wenn Sie sie haben wollen, hol ich sie."
    "Ich glaube, es ist das einzige, was wir machen können", sagte Paul. "Und nachdem wir uns unterhalten haben, wird es wohl am besten sein, wenn das Fräulein Doktor verschwindet. Ich meine vollständig. Keine Leiche, nichts."
    "Läuft die Montego Bay nicht bald aus?" fragte Angelo.
    "Ja", sagte Paul. "Sie soll in Kürze nach Jamaika fahren. Gute Idee. Also, bringt sie zum Pier, Louie soll sie verhören."
    "Ich möchte nicht gern direkt in so etwas verstrickt werden", sagte Louie.
    "Ich will mal so tun, als hätte ich das

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