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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Reaktion auf seine untersetzte Statur, war Angelos gediegene Aufmachung eine Reaktion auf sein vernarbtes Gesicht, ein Thema, auf das er keinerlei Anspielung duldete.
    Tony lehnte sich auf seinem Sitz zurück. Er warf einen kurzen Blick in Angelos Richtung. Angelo war einer der wenigen, die Tony fürchtete und achtete, ja beneidete. Angelo hatte Verbindungen, war ein gemachter Mann mit einem legendären Ruf.
    "Paulie hat mir gesagt, daß Frankie DePasquale in diesem Lebensmittelladen auftauchen wird", sagte Angelo. "Wir warten also den ganzen nächsten Monat hier, wenn es sein muß."
    "Großer Gott!" murmelte Tony. Anstatt auszusteigen, griff er in seine ausgebeulte Jacke und holte seine 25er Beretta Bantam heraus. Er löste die gefederte Sperre im Griff, ließ das Magazin herausgleiten und zählte die Kugeln, als ob eine der acht Patronen hätte verschwinden können, seit er sie vor einer halben Stunde zum letztenmal gezählt hatte.
    Als Tony den Abzug der leeren Pistole betätigte, verdrehte Angelo die Augen. "Steck die Kanone weg", sagte er. "Was ist bloß los mit dir?"
    "Schon gut, schon gut!" sagte Tony, schob das Magazin zurück und steckte die Pistole wieder in das Schulterhalfter. "Keine Panik, ja?" Er warf Angelo einen kurzen Blick zu, der ihn seinerseits einen Moment ansah. Tony hob die Hände. Er kannte Angelo gut genug, um zu wissen, daß er gereizt war. "Die Kanone ist weg. Beruhige dich schon."
    Angelo erwiderte nichts. Er blickte wieder hinüber zum Eingang von D’Agostinos Laden und beobachtete die Menschen, die kamen und gingen.
    Tony seufzte tief. "Es war ein total beknackter Monat, seit diese Memmen Paulie die Säure ins Gesicht gekippt haben. Vielleicht haben die Scheißer sich getrennt, sind aus der Stadt getürmt. Das hätte ich jedenfalls gemacht. Am nächsten Tag wär ich hier weg gewesen. Nach Florida oder an die Küste. Vielleicht sitzen wir hier ganz umsonst rum. Hast du schon mal daran gedacht?"
    "Frankie ist gesehen worden", sagte Angelo. "Hier bei D’Agostino."
    "Und wie ist das Ganze passiert?" fragte Tony. "Wie sind die überhaupt so nah an Cerino rangekommen?"
    "Es war nicht schwierig", erklärte Angelo. "Vinnie Dominick hat das Treffen mit Cerino arrangiert. Es sollte ohne Waffen stattfinden. Alle mußten ihre Kanone im Auto lassen. Wir haben sogar einen Metalldetektor dabeigehabt, den Cerino vom Kennedy-Flughafen mitgebracht hatte. Als Terry Manso den Kaffee brachte, schmiß er Paul eine Tasse Säure ins Gesicht. Daß Frankie mit von der Partie war, wissen wir, weil er mit Manso gekommen ist."
    "Und wieso konnte Frankie abhauen?"
    "In dem Augenblick, als Paulie die Säure ins Gesicht bekam, ging das Licht aus", erzählte Angelo. "Dann war der Teufel los, Paulie schrie, und alles ging im Dunkeln in Deckung. Ich war vorne am Fenster. Ich hab einen Stuhl reingeschmissen und bin mit einem Hechtsprung raus. In dem Augenblick sah ich Manso aus der Haustür kommen. Frankie kletterte schon in einen Wagen. Es ging alles so schnell, kaum einer konnte reagieren."
    "Und wie hast du’s geschafft, Manso zu schnappen?" fragte Tony.
    "Es war ein Wettrennen", sagte Angelo. "Manso hat verloren. Mein Wagen stand direkt vor dem Restaurant, und die Kanone lag vorn auf dem Sitz, damit ich sofort rankonnte, wenn was schiefgehen würde. Ich hab zweimal geschossen, als Manso zu seinem Wagen rennen wollte. Er hat es nicht geschafft. Beide Kugeln trafen ihn in den Rücken."
    "Wie viele Leute waren beteiligt?" fragte Tony. Er war neugierig auf die SäureGeschichte, seit er von ihr gehört hatte, aber er hatte sich nicht getraut, davon anzufangen.
    "So wie ich das sehe, außer Manso und DePasquale mindestens noch zwei", meinte Angelo. "Das genau zu erfahren, ist einer der Gründe, warum wir mit Frankie reden wollen."
    "Mann, ich kapier das nicht", sagte Tony kopfschüttelnd. "Ich möchte wissen, was die Lucia-Leute für das Ding geboten haben."
    "Das weiß keiner genau", sagte Angelo. "Das heißt, es wird gemunkelt, die Anfänger hätten es auf eigene Faust gemacht und gedacht, die Lucia-Leute würden sie für ihren Mumm belohnen. Aber soweit wir wissen, haben die Lucia-Leute sich nicht mal bedankt."
    "So was Ungehöriges", murmelte Tony. "Säure ins Gesicht. Mein Gott!"
    "Da fällt mir übrigens ein", sagte Angelo, "hast du die Batteriesäure?"
    "Ja, sicher", antwortete Tony. "Sie ist in Doc Travinos altem Arztkoffer hinten auf dem Sitz."
    "Gut", sagte Angelo. "Das wird Paulie gefallen. Das ist doch ein netter

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