Montgomery u Stapleton 01 - Blind
Brillenverschreibungen des Ophthalmologen oder des Optometrikers durch", sagte Laurie.
"Jetzt weiß ich Bescheid", sagte Lou, "erzählen Sie mir von Dr. Scheffield und Paul Cerino."
"Das ist das Interessanteste", sagte Laurie. "Jordan erzählte, daß er Mr. Cerino wegen Verätzung der Augen durch Säure behandle. Irgend jemand hat Paul Cerino Säure in die Augen geschüttet, um ihn zu blenden."
"Was Sie nicht sagen. Das könnte einiges erklären. Vielleicht auch diese beiden Hinrichtungen der Lucia-Leute durch Killer. Und das mit Frankies Auge, könnte das Säure gewesen sein?"
"Ja", sagte Laurie. "Das könnte Säure gewesen sein. Aber es ist schwer, das zu bestimmen, da die Leiche im Wasser gelegen hat; doch alles in allem entsprach die Schädigung seines Auges eindeutig einer Verätzung durch Säure."
"Können Sie versuchen, eine Bestätigung vom Labor zu bekommen, daß es Säure war? Das könnte der erste Schritt zu dem Durchbruch sein, um den ich gebetet habe."
"Natürlich versuchen wir das", sagte Laurie. "Aber wie ich schon sagte, da er so lange im Wasser gelegen hat, könnte es schwierig werden. Wir werden beim jetzigen Fall auch die Kugel untersuchen. Vielleicht ist es die gleiche wie bei Frankie."
"So aufgeregt war ich schon seit Monaten nicht mehr", gestand Lou.
"Kommen Sie", sagte Laurie.
Gemeinsam gingen sie hinunter ins Labor. Laurie suchte den Leiter, Dr. John DeVries, einen Toxikologen. Er war ein großgewachsener, schmächtiger Mann mit hageren Wangen und der Blässe eines Gelehrten. Er trug einen fleckigen Kittel, der mehrere Nummern zu klein war.
Laurie machte die Männer miteinander bekannt, dann fragte sie, ob schon Ergebnisse von den Fällen des gestrigen Tages vorlägen.
"Einige vielleicht", meinte John. "Haben Sie die Zugangsnummern?"
"Selbstverständlich."
"Kommen Sie in mein Büro." John führte sie in ein enges Kabuff, das mit Büchern und Stapeln wissenschaftlicher Zeitschriften angefüllt war.
Er beugte sich über seinen Schreibtisch und tippte einiges in seinen Computer. "Wie sind die Zugangsnummern?" fragte er.
Laurie nannte Duncan Andrews Nummer, und John gab sie ein.
"Im Blut war Kokain und Urin", las er vom Bildschirm ab. "Und offensichtlich in hoher Konzentration. Aber das war jetzt nur eine Dünnschichtchromatographie."
"Irgendwelche Verunreinigungen oder andere Drogen?" fragte Laurie.
"Bis jetzt nicht", erwiderte John und richtete sich auf. "Aber wir machen noch eine Gaschromatographie und eine Massenspektrometrie, sobald wir Zeit haben. Wir haben sehr viel zu tun."
"Dies war ein Fall von Kokain-Überdosis aber es ist insofern etwas atypisch, als der Verstorbene offenbar kein Gewohnheitskonsument war. Und wenn er Drogen nahm was seine Familie vehement bestreitet , wirkte sich das nicht störend auf sein Leben aus. Der Mann war sehr erfolgreich, ein solider Bürger; die Art Leute, von denen man nicht erwartet, daß sie an einer Überdosis sterben. Sein Tod war somit vielleicht ungewöhnlich, aber nicht außergewöhnlich. Kokain kann eine Aufsteigerdroge sein. Aber jetzt habe ich einen Tag später zwei weitere Fälle von Überdosis mit ähnlichen Profilen bekommen. Ich mache mir Sorgen, daß eine Lieferung Kokain vielleicht mit irgendeinem Stoff vergiftet ist. Vielleicht hat das diese vermutlichen Gelegenheitskonsumenten umgebracht. Ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar, wenn Sie die Proben so schnell wie möglich machen könnten. Vielleicht können wir andere Leben retten."
"Ich werde tun, was ich kann", sagte John. "Aber wie ich Ihnen schon sagte, wir haben viel zu tun. Wollten Sie noch etwas über einen anderen Fall wissen?"
Laurie nannte Frank DePasquales Zugangsnummer, und John befragte den Bildschirm. "Nur eine Spur Cannabinoide im Urin. Ansonsten nichts."
"Es war eine Augengewebsprobe dabei", sagte Laurie. "Da schon irgendwas gefunden?"
"Ist noch nicht untersucht worden."
"Das Auge schien verätzt zu sein", erläuterte Laurie. "Wir vermuten inzwischen Säure. Können Sie auf Säure achten? Es könnte wichtig sein, daß wir das dokumentieren."
"Ich tue, was ich kann."
Laurie bedankte sich, dann gab sie Lou ein Zeichen, ihr zum Aufzug zu folgen. Auf dem Weg dorthin schüttelte sie den Kopf.
"Von ihm etwas zu erfahren, ist, als ob man Wasser aus einem Stein pressen wollte", klagte sie.
"Er wirkte erschöpft", meinte Lou. "Oder er haßt seine Arbeit. Eins von beiden."
"Ich muß zu seiner Verteidigung sagen, daß er viel zu tun hat", erklärte
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