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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Laurie.
    "Bombastisch", meinte Lou. "Von einem Verehrer?"
    Laurie wußte nicht recht, was sie antworten sollte. "Ich denke, Sie würden ihn so nennen."
    "Oh, schön", sagte Lou. Er blickte auf seinen Hut und strich über die Krempe. "Ja, Dr. Washington hat gesagt, er hätte Ihnen die Fälle zugewiesen; deshalb bin ich hier. Haben Sie was dagegen, wenn ich mich wieder anhänge?"
    "Überhaupt nicht", sagte Laurie. "Wenn Sie meinen, Sie könnten noch ein paar Autopsien vertragen, dürfen Sie gern mitkommen."
    "Ich bin ziemlich sicher, daß wenigstens einer der Fälle etwas mit dem Tod Frankies zu tun hat", sagte Lou und rutschte auf dem Stuhl nach vorn. "Er heißt Bruno Marchese. So alt wie Frankie und etwa die gleiche Stellung in der Organisation. Warum wir so schnell so viel erfahren haben, liegt daran, daß man die Brieftasche bei ihm gefunden hat, genau wie bei Frankie. Wer immer ihn umgebracht hat, wollte offenbar, daß sein Tod sofort bekannt wird, so eine Art Anzeige. Bei Frankie dachten wir noch, es wäre ein glücklicher Zufall gewesen. Und es macht uns Sorgen: Vielleicht bahnt sich da irgendwas Großes an, vielleicht eine allgemeine Abrechnung zwischen den beiden Organisationen. Wenn das der Fall ist, müssen wir es unterbinden. Bei jeder solchen Abrechnung werden viele unschuldige Menschen getötet."
    "Ist er auf die gleiche Art umgebracht worden?" fragte Laurie, als sie die Mappen durchging, bis sie zu der von Bruno Marchese kam.
    "Die gleiche Art", bestätigte Lou. "Hinrichtung nach Gangstermanier. Schuß in den Hinterkopf aus kurzer Entfernung."
    "Und mit einer kleinkalibrigen Waffe", ergänzte Laurie, klappte die Mappe zu und griff zum Telefon. Sie wählte die Nummer des Leichenschauhauses. Als sich jemand meldete, verlangte sie Vinnie.
    "Sind wir heute wieder zusammen?" fragte Laurie ihn.
    "Sie haben mich die ganze Woche auf dem Hals", antwortete Vinnie.
    "Wir haben zwei Schwimmer", erklärte Laurie. "Bruno Marchese und
    " Sie blickte zu Lou hinüber. "Wie heißt der andere?"
    "Wir wissen es nicht", sagte Lou. "Ist noch nicht identifiziert."
    "Keine Brieftasche?" fragte Laurie.
    "Noch schlimmer", erklärte Lou. "Kopf und Hände fehlen. Bei dem wollten sie nicht, daß wir ihn erkennen."
    "Reizend!" sagte Laurie sarkastisch. "Ohne Kopf ist der Fall von begrenztem Wert." Und zu Vinnie sagte sie: "Ich möchte, daß Bruno Marchese und der Mann ohne Kopf geröntgt werden."
    "Wir sind schon dabei", sagte Vinnie. "Aber es dauert eine Weile. Wir stehen Schlange. Heute ist viel los. Letzte Nacht hat in Harlem eine Art Bandenkrieg stattgefunden, und wir haben jede Menge Schußopfer. Und im übrigen ist die Leiche ohne Kopf eine Frau, kein Mann. Wann kommen Sie runter?"
    "In Kürze", sagte Laurie. "Sorgen Sie dafür, daß bei der Frau alles für die Feststellung einer eventuellen Vergewaltigung da ist."
    Sie legte auf und sah Lou an. "Sie haben mir gar nicht gesagt, daß einer der Schwimmer eine Frau ist."
    "Ich hatte keine Gelegenheit dazu", erklärte Lou.
    "Na ja, egal. Leider kommen die Fälle, an denen Sie interessiert sind, nicht zuerst dran. Tut mir leid."
    "Macht nichts. Ich sehe Ihnen gern bei der Arbeit zu."
    Laurie überflog das Material über die Frau ohne Kopf. Dann ging sie eine der Mappen mit den Überdosen durch. Sie las nur bis zum Untersuchungsbericht, griff dann zur letzten Mappe und warf einen Blick in den dortigen Untersuchungsbericht. "Eigenartig", sagte sie. Sie sah zu Lou auf. "Dr. Washington hat gesagt, es wären die gleichen Fälle wie der von Duncan Andrews. Ich hatte keine Ahnung, daß er es so wörtlich meint. So ein Zufall."
    "Ebenfalls Überdosis Kokain?" fragte Lou.
    "Ja", sagte Laurie. "Aber das ist nicht der eigentliche Zufall. Der eine ist ein Banker, der andere eine Lektorin."
    "Was ist daran so eigenartig?" fragte Lou.
    "Der soziale Hintergrund", erklärte Laurie. "Alle drei waren erfolgreiche Leute, aktive Aufsteiger, jung und unverheiratet. Eigentlich nicht die Fälle von Überdosis, die wir hier normalerweise bekommen."
    "Aber was ist so eigenartig daran? Sind es nicht die Yuppies, die Koks so populär gemacht haben? Was ist da so überraschend?"
    "Daß sie Kokain genommen haben, ist nicht das Überraschende", sagte Laurie langsam. "So naiv bin ich nicht. Hinter der Fassade des materiellen Erfolgs kann sich eine sehr schwere Sucht verbergen. Aber wie ich schon sagte, sind die Fälle von Überdosis, die wir hier bekommen, in aller Regel Menschen, die völlig am Ende sind. Bei

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