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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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in einem jener Kiefernsärge da draußen."
    Laurie öffnete den Kasten mit den Utensilien zur Feststellung einer Vergewaltigung und breitete den Inhalt aus. "Das meiste ist wahrscheinlich sinnlos, nachdem der Körper im Fluß gelegen hat, aber ein Versuch lohnt sich immer." Während sie die notwendigen Proben entnahm, fragte sie Lou, ob er der Meinung sei, daß der Fall mit dem von Frank oder Bruno zusammenhänge.
    "Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe einen Verdacht. Es sind mehrere Leute, auch Polizeitaucher, dabei, nach dem Kopf und den Händen zu suchen. Eins weiß ich: Wer immer diese Frau ins Wasser geworfen hat, wollte nicht, daß sie identifiziert wird. Beim Gezeiten-und Strömungsmuster des East River läßt die Tatsache, daß sie in etwa am selben Ort wie Frankie und Bruno gefunden wurde, vermuten, daß sie an derselben Stelle ins Wasser geworfen wurde. Ja, ich glaube schon, daß da ein Zusammenhang bestehen könnte."
    "Wie hoch sind Ihrer Meinung nach die Chancen, den Kopf oder die Hände zu finden?" fragte Laurie.
    "Nicht sehr hoch. Sie können dort ins Wasser geworfen worden sein, wo man den Körper versenkt hat, aber vielleicht sind sie überhaupt nicht in den Fluß geworfen worden."
    Laurie hatte die Leiche inzwischen eröffnet. Sie stellte fest, daß das Opfer bisher zweimal operiert worden war: eine Gallenblasenresektion, wie sie vermutet hatte, und die Entfernung der Gebärmutter.
    Da drei der vier Fälle vor Mittag erledigt waren, hielt Laurie es angesichts dieses Tempos für vertretbar, auf die Schnelle eine Tasse Kaffee mit Lou zu trinken. Lou stimmte erleichtert zu und sagte, er könne nach dem morgendlichen Horrortrip eine Stärkung gebrauchen. Außerdem müsse er zurück ins Revier. Da er die Autopsie der beiden "Schwimmer" miterlebt habe, könne er es nicht rechtfertigen, noch länger zu bleiben. Flachsend sagte er zu Laurie, daß sie den zweiten Überdosisfall ohne seine Hilfe erledigen müsse.
    Laurie legte die äußere Schutzkleidung ab und ging mit Lou zum Kaffeeautomaten im ID-Büro. Laurie setzte sich auf einen Schreibtischstuhl, Lou auf die Ecke eines Schreibtisches. Wie schon am Vortag, änderte sich Lous Verhalten urplötzlich, als er im Begriff war zu gehen. Er wurde tolpatschig und verlegen. Er schaffte es sogar, sich etwas Kaffee über den Kittel zu schütten.
    "Tut mir leid", sagte er und betupfte die Kaffeeflecken mit einer Serviette. "Es macht hoffentlich keine Flecken."
    "Seien Sie nicht albern, Lou", sagte Laurie. "Diese Kittel haben schon schlimmere Flecken als Kaffee gehabt."
    "Da haben Sie wohl recht."
    "Haben Sie etwas auf dem Herzen?" fragte Laurie.
    "Nja", sinnierte Lou. Er starrte in den Kaffee. "Ich würde gern wissen, ob Sie Lust hätten, heute abend mit mir einen Happen zu essen. Ich kenne da ein tolles Restaurant in Little Italy in der Mulberry Street."
    "Ich möchte Sie auch etwas fragen", erwiderte Laurie. "Gestern haben Sie mich gefragt, ob ich verheiratet bin. Aber Sie haben nicht gesagt, ob Sie verheiratet sind."
    "Ich bin nicht verheiratet."
    "Waren Sie mal verheiratet?"
    "Ja, ich war verheiratet. Ich bin seit einigen Jahren geschieden. Ich habe zwei Kinder: ein siebenjähriges Mädchen und einen fünfjährigen Jungen."
    "Sehen Sie sie gelegentlich?"
    "Selbstverständlich sehe ich sie", sagte Lou. "Was denken Sie denn? Daß ich meine eigenen Kinder nicht sehe? Ich habe sie jedes Wochenende."
    "Sie brauchen sich nicht zu verteidigen", sagte Laurie. "Ich war lediglich neugierig. Gestern, nachdem Sie gegangen waren, ist mir eingefallen, daß Sie mich nach meinem Familienstand gefragt haben, ohne mir von Ihrem zu erzählen."
    "Es war ein Versehen", sagte Lou. "Aber wie ist es mit dem Essen?"
    "Ich habe heute abend leider etwas vor", sagte Laurie.
    "In Ordnung", sagte Lou. "Zuerst mich ausquetschen über meine Familienverhältnisse und mich dann abblitzen lassen. Ich nehme an, Sie treffen sich mit dem tollen Arzt mit den Rosen und dem Luxusschlitten. Ich bin vermutlich nicht so ganz seine Klasse." Er stand abrupt auf. "Ich gehe jetzt wohl am besten."
    "Ich denke, Sie sind überempfindlich und albern", brauste Laurie auf. "Ich habe lediglich gesagt, daß ich heute abend etwas vorhabe."
    "Überempfindlich und albern, ja? Ich werde es mir merken. Es war ein weiterer, sehr aufschlußreicher Morgen. Haben Sie vielen Dank. Wenn Sie bei einem der Schwimmer etwas Interessantes entdecken, rufen Sie mich bitte an." Damit warf Lou seinen Plastikbecher in einen in der

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