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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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ging, als hier plötzlich so viele Drogensüchtige an einer Überdosis gestorben sind. Damals wollte mir auch niemand glauben.«
    »Dann sag mir doch einfach mal, was du von der Theorie deines Freundes hältst?« forderte Lou sie auf. »Wie heißt er überhaupt?«
    »Jack Stapleton. Zu seiner Theorie kann ich nicht viel sagen, denn ich kenne längst nicht alle Fakten.«
    »Nun komm schon«, drängte Lou. »Ich kenne dich doch. Erzähl mir, was du von der Sache hältst.«
    »Ich denke, er sieht eine Verschwörung, weil er sie sehen will«, erklärte Laurie. »Der Kollege, der mit ihm im Büro sitzt, hat mir erzählt, daß er seit Jahren einen tiefsitzenden Groll gegen AmeriCare hegt - und denen gehört das General Hospital.«
    »Mal angenommen, du hast recht«, erwiderte Lou. »Wie erklärst du dir dann, daß eine Streetgang es auf ihn abgesehen hat und daß er offensichtlich weiß, wer diese weiße Frau ermordet hat. Wie hießen die beiden Mordopfer eigentlich?«
    »Elizabeth Holderness und Reginald Winthrope.« Lou notierte sich die Namen in seinem kleinen, schwarzen Notizbuch.
    »In keinem der beiden Fälle hat die Polizei bisher intensivere Ermittlungen angestellt«, sagte Laurie.
    »Du weißt doch genau, wie wenig Personal wir haben«, erwiderte Lou. »Gibt es denn für den Mord an der Frau irgendein Motiv?«
    »Raubüberfall.«
    »Ist sie vergewaltigt worden?«
    »Nein.«
    »Und wie sieht es mit dem Mann aus?«
    »Er war Mitglied in einer Streetgang«, erklärte Laurie.
    »Man hat ihm aus unmittelbarer Nähe in den Kopf geschossen.«
    »Leider sind solche Fälle in New York an der Tagesordnung«, sagte Lou. »Deshalb haken wir sie meistens ziemlich schnell ab. Haben denn die Autopsien sonst etwas ergeben?«
    »Nichts Außergewöhnliches«, erwiderte Laurie. »Weiß dieser Mr. Stapleton eigentlich, wie gefährlich die Streetgangs sind?« fragte Lou. »Ich habe das Gefühl, daß dein Kollege ein bißchen mit dem Feuer spielt.«
    »Eigentlich weiß ich kaum etwas über ihn«, erwiderte Laurie. »Jedenfalls ist er nicht aus New York. Er kommt aus dem Mittleren Westen.«
    »Das hört sich nicht gut an«, stellte Lou fest. »Ich sollte mich wohl mal mit ihm darüber unterhalten, wie es hier bei uns in der Stadt zugeht, und zwar je schneller, desto besser. Sonst könnte es sein, daß er nicht mehr allzu lange unter uns weilt.«
    »Sag nicht so etwas.«
    »Höre ich da etwa heraus, daß du dich nicht nur aus beruflichen Gründen für ihn interessierst?«
    »Damit sollten wir jetzt besser nicht anfangen«, entgegnete Laurie. »Aber wenn du es genau wissen willst: Die Antwort lautet nein.«
    »Reg dich doch nicht gleich auf«, beschwichtigte Lou. »Ich will nur wissen, woran ich bin. Ich werde mich auf jeden Fall um deinen Kollegen kümmern. Und so, wie es aussieht, scheint er meine Hilfe bitter nötig zu haben.«
    »Ich danke dir, Lou«, erwiderte Laurie und erhob sich, um sich mit einer flüchtigen Umarmung von ihrem Ex-Freund zu verabschieden. »Ich sage ihm, daß er dich anrufen soll.«
    »Mach das.«
    Er fuhr nach unten ins Erdgeschoß, durchquerte die Telefonzentrale und schaute noch kurz bei Sergeant Murphy vorbei, der seinen Dienst als Polizeibeamter im Gerichtsmedizinischen Institut versah. Nachdem sie ein wenig über die Aussichten der Yankees und der Mets in der bevorstehenden Baseball-Saison gefachsimpelt hatten, ließ Lou sich in einem Stuhl nieder und legte seine Füße auf die Kante von Sergeant Murphys Schreibtisch. »Erzähl mal, Murph«, sagte er. »Was hältst du eigentlich von diesem Dr. Stapleton?«
     
    Nach der Flucht aus dem Drugstore war Jack völlig außer Atem. Vier Häuserblocks vom Drugstore entfernt blieb er stehen, schnappte nach Luft und hörte das Heulen von näherkommenden Polizeisirenen. Er hoffte inständig, daß Slam genauso glimpflich davongekommen war wie er. Langsam normalisierten sich seine Atmung und sein Puls, doch er zitterte immer noch am ganzen Leibe. Auch wenn der Zwischenfall in dem Laden nur ein paar Sekunden gedauert hatte, hatte der Überfall ihn genauso aus der Fassung gebracht wie die nächtliche Verfolgungsjagd durch den Park. Er hatte eine panische Angst.
    Das Sirenengeheul war inzwischen so nahe, daß es den normalen Lärmpegel der Stadt übertönte. Jack überlegte, ob er nicht doch lieber zurückgehen und mit der Polizei reden sollte; falls jemand getroffen worden war, konnte er unter Umständen sogar ärztliche Hilfe leisten. Doch dann fiel ihm ein, wie Warren ihm

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