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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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zu tun haben.« Er setzte Kathy auseinander, wie er zu diesem Schluß gekommen war.
    »Was soll ich denn jetzt tun?« fragte Kathy bestürzt. »Ich möchte, daß Sie im Augenblick noch gar nichts unternehmen.«
    »Aber ich müßte doch zumindest die Luftbefeuchter aus dem Verkehr ziehen, bis wirklich sichergestellt ist, daß sie nicht verseucht sind.«
    »Bitte, Kathy! Unternehmen Sie vorerst nichts! Ich will nicht, daß Sie in die Geschichte hineingezogen werden. Ich fürchte, durch einen solchen Schritt würden Sie sich in Gefahr bringen.«
    »Wovon reden Sie eigentlich?« fragte Kathy wütend. »Ich bin doch längst in die Angelegenheit involviert.«
    »Bitte, regen Sie sich nicht auf«, ersuchte Jack sie zu beruhigen. »Ich glaube, ich muß mich entschuldigen. Offensichtlich sage ich immer das Falsche.« Um keinen weiteren Menschen in Gefahr zu bringen, hatte er niemanden mehr in seine Verdächtigungen einweihen wollen. Doch im Augenblick schien er keine andere Wahl zu haben. Kathy hatte ja recht: Die Luftbefeuchter mußten aus dem Verkehr gezogen werden.
    »Jetzt hören Sie mir bitte einen Moment zu, Kathy«, setzte er erneut an und schilderte ihr so knapp und lapidar wie möglich seine Theorie. Er erzählte ihr auch, daß Beth Holderness womöglich ermordet worden war, weil er sie gebeten hatte, im Mikrobiologie-Labor nach den Krankheitserregern zu suchen. »Das ist ja wirklich unglaublich«, brachte Kathy stockend hervor. »Das kann ich gar nicht alles auf einmal verdauen.«
    »Ich verlange nicht, daß Sie sich meinen Vermutungen anschließen«, sagte Jack. »Ich habe Ihnen das alles nur erzählt, damit Sie sich nicht in Gefahr bringen. Was auch immer Sie also in nächster Zeit tun oder zu irgend jemanden sagen - bitten denken Sie an das, was ich ihnen erzählt habe. Und behalten Sie meine Theorie um Gottes willen für sich! Selbst wenn ich mit meinem Verdacht richtig liegen sollte, habe ich nicht den geringsten Schimmer, wer dahinterstecken könnte.«
    »Okay«, seufzte Kathy. »Ich weiß jetzt überhaupt nicht mehr, was ich sagen soll.«
    »Sie müssen auch gar nichts sagen«, entgegnete Jack. »Aber wenn Sie mir helfen wollen, wüßte ich etwas, das Sie für mich tun könnten.«
    »Was denn?«
    »Besorgen Sie sich aus dem Mikrobiologie-Labor ein Kulturmedium für Bakterien samt Behältnis und einen Transportbehälter für Viren«, sagte Jack. »Aber erzählen Sie niemandem, wofür Sie diese Dinge brauchen. Danach bitten Sie einen Kollegen aus der Werkstatt, Ihnen in dem Lagerraum, in dem die Luftbefeuchter aufbewahrt werden, den Abfluß unter dem Waschbecken zu öffnen. Versuchen Sie dann vorsichtig, die Rückstände, die sich in dem Siphon befinden, in die beiden Behältnisse zu befördern. Wenn Sie das geschafft haben, bringen Sie das Ganze in das städtische Speziallabor. Bitten Sie die Mitarbeiter dort zu prüfen, ob sie einen oder mehrere der fünf Erreger isolieren können.«
    »Glauben Sie, daß man in dem Abfluß jetzt noch Rückstände der Mikroorganismen finden kann?«
    »Es besteht zumindest die Möglichkeit«, erwiderte Jack. »Meine Vermutung klingt zwar weit hergeholt, aber irgendwo muß ich ja nach Beweisen suchen. Im übrigen wird es niemandem weh tun, wenn wir es auf einen Versuch ankommen lassen. Vorausgesetzt natürlich, Sie sind absolut vorsichtig.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, versprach Kathy. »Ich würde mich ja am liebsten selbst darum kümmern«, fuhr Jack fort. »Aber Ihnen ist sicher klar, was mir blüht, wenn ich noch einmal in Ihrem Krankenhaus erwischt werde. Mich ungesehen in Ihr Büro zu schleichen, ist schließlich etwas anderes, als im Zentralmagazin an einem Abflußrohr herumzufuhrwerken.«
    »Da muß ich Ihnen wohl zustimmen«, sagte Kathy. Nachdem er aufgelegt hatte, rekapitulierte Jack, wie Kathy auf seine ungeheuerliche Geschichte reagiert hatte. Als er ihr seine Verdächtigungen auseinandergesetzt hatte, war sie ziemlich still geworden; vielleicht war sie ja einfach nur mißtrauisch. Er zuckte mit den Achseln. Im Moment hatte er nicht mehr, womit er sie hätte überzeugen können. Er hoffte nur, daß sie seine Warnung ernst nahm.
    Er hatte noch einen Anruf hinter sich zu bringen. Während er die Vorwahl von Atlanta in die Tastatur seines Telefons tippte, drückte er sich mit der linken Hand selbst den Daumen. Er hoffte, daß Nicole Maquette vom Center for Disease Control zwei positive Nachrichten für ihn hatte: Zum einen wollte er von ihr hören, daß die

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