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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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äußerst gefährlich war. »Wenn Sie mir nicht antworten, erschieße ich Sie auf der Stelle«, fauchte Richard.
    »Sie wissen doch, daß ich Gerichtsmediziner bin«, sagte Jack. »Ich führe ganz normale Ermittlungen durch.«
    »Erzählen Sie mir keinen Mist!« brüllte Richard. »Gerichtsmediziner brechen nicht in irgendwelche Wohnungen ein.«
    »Ich bin nicht eingebrochen«, widersprach Jack. »Das Fenster stand offen.«
    »Halten Sie Ihr Maul!« schrie Richard. »Sie haben widerrechtlich meine Wohnung betreten und mischen sich in Dinge ein, die Sie nichts angehen!«
    »Es tut mir leid«, sagte Jack. »Können wir uns nicht in Ruhe unterhalten?«
    »Haben Sie mir das getürkte Paket geschickt?«
    »Welches Paket?«
    Richard ließ ihn für einen Moment aus den Augen und sah auf den Boden; dann musterte er ihn von Kopf bis Fuß. »Sie tragen ja sogar eine imitierte Kurieruniform. Also haben Sie Ihr Vorhaben genauestens geplant und keine Mühe gescheut.«
    »Was erzählen Sie denn da?« fragte Jack. »So laufe ich immer rum, wenn ich nicht im Leichenschauhaus bin.«
    »Schwachsinn!« brüllte Richard und deutete mit der Pistole auf eines der Sofas. »Setzen Sie sich!«
    »Ist ja schon gut«, entgegnete Jack. »Sie können ruhig ein bißchen freundlicher sein.« Der anfängliche Schock legte sich langsam, und allmählich begann auch sein Hirn wieder zu arbeiten. Er folgte Richards Aufforderung und setzte sich. Dieser bewegte sich nun rückwärts auf den Vitrinenschrank zu, ohne Jack auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Gleichzeitig durchsuchte er seine Hosentasche nach dem Schlüssel und fummelte verzweifelt an dem Schloß herum. »Kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein?« fragte Jack. »Schnauze halten!« schrie Richard. Seine Hand zitterte so heftig, daß er kaum die Tür aufbekam. Als er es endlich geschafft hatte, holte er ein Paar Handschellen aus dem Schrank. »Oh!« bemerkte Jack. »Nicht schlecht.«
    Die Pistole im Anschlag, steuerte Richard nun langsam wieder auf Jack zu.
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte Jack. »Wir rufen jetzt einfach die Polizei. Ich gestehe, daß ich hier eingebrochen bin. Dann können die Bullen mich mitnehmen, und Sie sind mich los.«
    »Sie sollen Ihr verdammtes Maul halten!« ordnete Richard an und gab ihm zu verstehen, daß er aufstehen solle. Jack gehorchte und hob wieder die Hände. »Los, vorwärts!« befahl Richard und deutete auf das Labor. Da er auf keinen Fall die Pistole aus den Augen lassen wollte, ging Jack rückwärts. Richard kam immer näher auf ihn zu. In seiner linken Hand baumelten die Handschellen. »Los, rüber an den Pfeiler!«
    Jack stellte sich mit dem Rücken an den Pfeiler. Er hatte einen Durchmesser von etwa fünfunddreißig Zentimetern. »Umdrehen!« kommandierte Richard. Jack drehte sich um. »Und jetzt die Hände um den Balken legen!«
    Als Jack auch dieser Aufforderung gefolgt war, spürte er, wie sein Peiniger ihm die Handschellen anlegte und einschnappen ließ. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich hinsetze?« fragte Jack.
    Ohne zu antworten, eilte Richard zurück ins Wohnzimmer. Jack ließ sich auf den Boden sinken. Am besten konnte er es aushalten, wenn er die Beine ebenfalls um den Pfeiler schlang. Als nächstes hörte er Richard mit dem Telefon hantieren. Er überlegte, ob er laut um Hilfe schreien sollte, wenn Richard zu reden begann. Doch so nervös, wie der Mann war, würde er ihn wahrscheinlich auf der Stelle erschießen. Außerdem würde Richards Gesprächspartner sich mit Sicherheit einen Dreck um ihn scheren.
    »Jack Stapleton ist hier in meiner Wohnung«, sagte Richard ohne jede Einleitung. »Ich habe ihn in meinem Badezimmer erwischt. Er weiß über Frazer Labs Bescheid. Außerdem hat er hier rumgeschnüffelt, da bin ich mir ganz sicher. Genau wie diese verdammte Beth Holderness im Krankenhauslabor.« Als Richard den Namen erwähnte, sträubten sich Jack die Nackenhaare.
    »Jetzt komm mir nicht mit dämlichen Sprüchen!« schrie Richard plötzlich los. »Ich werde mich nicht beruhigen! Wir stecken verdammt tief in der Scheiße! Ich hätte mich nie in diese Geschichte hineinziehen lassen dürfen. Am besten läßt du dich schleunigst hier blicken. Du steckst nämlich genauso tief drin.« Jack hörte, wie Richard den Hörer auf die Gabel knallte. Das Telefonat hatte ihn offensichtlich noch mehr in Rage gebracht. Kurz darauf kam er zurück zu Jack, diesmal jedoch ohne Pistole. Er baute sich vor ihm auf und sah zu ihm

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