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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wiedererkannt. Ich war viel schwerer. Außerdem hatte ich viel längeres Haar; ich hatte einen Seitenscheitel, so wie zu High-School-Zeiten. Und am liebsten habe ich karierte Anzüge getragen.«
    »Und was ist dann passiert?« fragte Chet, ungläubig Jacks schwarze Jeans, das blaue Sporthemd und die dunkelblaue Wollkrawatte musternd.
    Als plötzlich jemand an den Türrahmen klopfte, brach die Unterhaltung ab. Sie drehten sich um und sahen Agnes Finn, die Leiterin des Mikrobiologie-Labors, in der Tür stehen. Agnes war eine kleine, ernsthafte Frau mit widerspenstigem Haar und dicken Brillengläsern.
    »Ich habe eine kleine Überraschung für Sie«, sagte sie zu Jack, wedelte triumphierend mit einem Blatt Papier, blieb aber im Türrahmen stehen. Ihr etwas mürrischer Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.
    »Wollen Sie uns raten lassen oder was?« Jack platzte fast vor Neugier, denn normalerweise pflegte Agnes die Laborergebnisse nicht persönlich zu überbringen.
    Agnes schob sich die Brille etwas höher auf die Nase und reichte Jack das Blatt. »Der Immunofluoreszenztest, den Sie für Nodelman angefordert hatten.«
    »Hab’ ich’s nicht gesagt?« triumphierte Jack, nachdem er die Ergebnisse studiert hatte. Er reichte das Blatt an Chet weiter. Der warf einen Blick auf das Papier. Dann sprang er plötzlich auf. »Ach du heilige Scheiße!« schrie er. »Nodelman hat tatsächlich die verfluchte Pest gehabt!«
    »Das Ergebnis hat uns ziemlich überrascht«, sagte Agnes in ihrem normalen, monotonen Tonfall. »Wollen Sie, daß wir weitere Tests vornehmen?«
    Jack dachte kurz nach und kniff sich dabei immer wieder in die Unterlippe. »Lassen Sie uns versuchen, Kulturen von einigen der sich noch im Anfangsstadium befindlichen Abszesse anzuzüchten«, schlug er vor. Außerdem sollten wir ein paar von den üblichen Kontrastfärbungen vornehmen. Was wird bei Pest empfohlen?«
    »Die Giemsa- oder Wayson-Färbung«, erwiderte Agnes. »Mit Hilfe dieser Verfahren ist es normalerweise möglich, die typisch doppelpolige ›Sicherheitsnadel‹-Morphologie der Pestbakterien zu erkennen.«
    »Gut, machen Sie das«, ordnete Jack an. »Vor allem muß es uns natürlich gelingen, den Krankheitserreger anzuzüchten. Solange wir das nicht geschafft haben, können wir lediglich vermuten, daß wir es mit der Pest zu tun haben.«
    »In Ordnung«, sagte Agnes und wollte schon davonstürmen, doch Jack hielt sie zurück.
    »Ich nehme an, Sie wissen, daß Sie äußerst vorsichtig sein müssen«, warnte er seine Kollegin.
    »Natürlich. Wir haben eine Schutzmaske der Laborsicherheitsstufe drei, und die werde ich auch benutzen.«
    »Das ist ja schier unglaublich«, entfuhr es Chet, als sie wieder allein waren. »Woher, zum Teufel, hast du das gewußt?«
    »Ich war mir gar nicht sicher«, erwiderte Jack. »Aber Calvin hat mich ja regelrecht gezwungen, eine Diagnose zu stellen. Um ehrlich zu sein - eigentlich sollte es eher ein Witz sein. Natürlich haben alle Anzeichen darauf hingedeutet, aber ich habe nicht im Traum damit gerechnet, daß ich wirklich recht haben könnte. Da dies nun offensichtlich doch der Fall ist, ist die Sache gar nicht mehr so spaßig. Der einzige positive Aspekt ist, daß ich von Calvin zehn Dollar kriege.«
    »Dafür wird er ewig einen Haß auf dich haben«, bemerkte Chet. »Das ist meine geringste Sorge«, erwiderte Jack. »Ich bin völlig sprachlos. Ein Fall von Lungenpest. Und das im März in New York City. Und angeblich hat das Opfer sich den Erreger in einem Krankenhaus eingefangen! Das kann natürlich nicht stimmen, es sei denn, im Manhattan General Hospital haust eine Horde von infizierten, flohbefallenen Ratten. Nodelman muß Kontakt zu irgendeinem infizierten Tier gehabt haben. Ich schätze, er ist vor kurzem von irgendeiner Fernreise zurückgekehrt.« Jack griff nach dem Telefonhörer. »Wen rufst du an?« fragte Chet.
    »Bingham natürlich«, erwiderte Jack, während er die Nummer in die Tastatur hackte. »Es muß sofort etwas unternommen werden. Dies ist eine verdammt heiße Kartoffel - und ich will sie so schnell wie möglich loswerden.«
    Mrs. Sanford teilte Jack mit, Dr. Bingham sei im Rathaus und werde auch den ganzen Tag dort bleiben. Er habe sie ausdrücklich angewiesen, ihn auf keinen Fall zu stören, da er mit dem Bürgermeister wichtige Dinge zu besprechen habe. »So viel zu unserem Chef«, bemerkte Jack und wählte sofort die Nummer von Calvin. Doch auch bei ihm hatte er kein Glück. Calvins Sekretärin

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