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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Wainwright das Gespräch. »Wenn das so wäre, hätten Sie auch allen Grund zur Sorge«, erwiderte Jack.
    Dr. Wainwright wirkte etwas verwirrt, doch dann lächelte er. »Da haben Sie natürlich recht.«
    »Ich bin wegen Ihres Patienten Donald Nodelman hier«, begann Jack ohne weitere Vorreden. »Unserer Diagnose zufolge ist er aller Wahrscheinlichkeit nach an Pest gestorben.« Dr. Wainwright blieb der Mund offenstehen. »Das ist unmöglich«, brachte er schließlich hervor. Jack zuckte mit den Achseln. »Es gibt kaum einen Zweifel«, sagte er. »Der Immunofluoreszenztest ist bei Pest normalerweise ziemlich verläßlich. Bakterien haben wir natürlich noch nicht angezüchtet.«
    »O mein Gott!« stammelte Dr. Wainwright und rieb sich nervös das Gesicht. »Wie schrecklich!«
    »Die Diagnose hat uns auch ziemlich vom Hocker gehauen«, stimmte Jack ihm zu. »Vor allem, weil der Patient schon fünf Tage im Krankenhaus lag, bevor die ersten Symptome aufgetreten sind.«
    »Ich habe noch nie gehört, daß sich jemand im Krankenhaus mit Pest infiziert hätte«, sagte Dr. Wainwright. »Ich auch nicht«, gestand Jack. »Aber wir haben es mit einem Fall von Lungenpest zu tun, es war keine Beulenpest. Und wie Sie ja sicher wissen, beträgt die Inkubationszeit bei Lungenpest nur zwei bis drei Tage.«
    »Ich halte es trotzdem für unmöglich«, wiederholte Dr. Wainwright. »Ein Pestfall in New York - das ist doch kaum vorstellbar.«
    »Leidet bei Ihnen jemand unter ähnlichen Symptomen, wie Mr. Nodelman sie hatte?« fragte Jack.
    »Nicht daß ich wüßte«, erwiderte Dr. Wainwright. »Aber Sie können sich darauf verlassen, daß ich das sofort herausfinden werde.«
    »Ich frage mich, was für einen Lebensstil der Mann wohl hatte«, sagte Jack. »Seine Frau beteuert, daß er weder Besuch aus endemischen Gebieten hatte noch irgendwelche Reisen in Pestgegenden unternommen hat. Außerdem behauptet sie steif und fest, daß er nicht mit freilebenden Tieren in Berührung gekommen ist. Sind Sie der gleichen Meinung?«
    »Der Patient hat in der Bekleidungsbranche gearbeitet«, erklärte Dr. Wainwright. »Er war in der Buchhaltung. Verreist ist er nie. Und auf die Jagd ist er auch nicht gegangen. Im letzten Monat habe ich ihn oft gesehen, weil ich versucht habe, seinen Diabetes unter Kontrolle zu bekommen.«
    »Wo hat der Patient gelegen?« bohrte Jack weiter. »In der Inneren Abteilung. Sie ist auf der siebten Etage. Zimmer 707. Ich kann mich gut an die Nummer erinnern.«
    »Ein Einzelzimmer?«
    »Wir haben nur Einzelzimmer«, stellte Dr. Wainwright klar. »Das ist schon mal von Vorteil«, bemerkte Jack. »Darf ich mir den Raum einmal ansehen.«
    »Selbstverständlich. Und ich sollte wohl unverzüglich Dr. Mary Zimmerman anrufen und sie über diesen Fall informieren. Sie ist bei uns für die Überwachung ansteckender Krankheiten zuständig.«
    »Ja, das sollten Sie unbedingt tun«, stimmte Jack ihm zu. »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mich in der Zwischenzeit ein wenig auf der siebten Etage umsehe?«
    »Nein, keineswegs«, erwiderte Dr. Wainwright und signalisierte Jack, daß er ruhig schon vorgehen solle. »Ich rufe Dr. Zimmerman an, und wir treffen uns dann oben.« Er hatte den Hörer schon in der Hand.
    Jack ging zurück zum Hauptgebäude, nahm den Fahrstuhl und fuhr hinauf in die siebte Etage, die durch das Foyer, in dem sich die Aufzüge befanden, in zwei Flügel unterteilt wurde. Im Nordflügel war die Innere Abteilung untergebracht, im Südflügel die Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie. Nachdem die Pendeltür der Inneren hinter ihm zugefallen war, wußte Jack, daß die Nachricht von dem Pestfall bereits die Runde gemacht hatte. In allen Fluren herrschte hektisches Treiben, und das Personal trug Masken, die soeben verteilt worden waren. Offensichtlich hatte Dr. Wainwright keine Zeit verschwendet.
    Niemand kümmerte sich um Jack, der den Flur entlangschritt und Zimmer 707 suchte. An der Tür blieb er stehen und beobachtete, wie zwei maskierte Hilfspfleger eine verwirrte und ebenfalls maskierte Patientin hinausschoben, die offenbar in ein anderes Zimmer verlegt wurde. Als sie weg waren, betrat Jack den Raum.
    Vor ihm lag ein unauffälliges, modern eingerichtetes Krankenhauszimmer; die gesamte Innenausstattung der Klinik war vor nicht allzu langer Zeit von Grund auf erneuert worden. Die Einrichtung entsprach dem in allen Krankenhäusern üblichen Metall-Dekor: ein Bett, ein Schrank, ein mit Vinyl bezogener Stuhl, ein

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