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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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musterte Jack, der im Vergleich zu seiner eigenen Valentino-Eleganz regelrecht schäbig aussah. »Ich glaube, die Gesundheitsbeauftragte hat Ihren Namen erwähnt, als sie mich anrief«, sagte Kelley. »Sie war schwer beeindruckt, daß Sie die Diagnose so schnell stellen konnten.«
    »Wir städtischen Angestellten sind immer froh, wenn wir jemanden einen Dienst erweisen können«, erwiderte Jack. Kelley lachte höhnisch.
    »Vielleicht möchten Sie einen engagierten Kollegen kennenlernen, der ebenfalls bei der Stadt angestellt ist«, sagte er. »Dies ist Dr. Clint Abelard. Er ist Epidemiologe und arbeitet für das New Yorker Gesundheitsamt.«
    Jack nickte seinem unscheinbaren Kollegen zu, doch der Epidemiologe reagierte nicht auf den Gruß. Irgendwie hatte Jack das Gefühl, daß seine Anwesenheit hier nicht besonders erwünscht war. Im bürokratischen Alltag des Gesundheitsbetriebes gab es zwischen den Abteilungen Rivalitäten, die er gerade erst wahrzunehmen begann.
    Kelley räusperte sich und wandte sich an Dr. Wainwright und Dr. Zimmerman. »Ich möchte, daß diese Episode so besonnen wie möglich gehandhabt wird. Je weniger die Medien den Fall an die große Glocke hängen, desto besser. Sollten Sie von irgendeinem Reporter angesprochen werden, schicken Sie ihn zu mir. Ich werde unsere Öffentlichkeitsabteilung einschalten, damit die Mitarbeiter dort für Schadensbegrenzung sorgen können.«
    »Entschuldigen Sie bitte«, meldete Jack sich zu Wort. Er konnte sich nicht länger zurückhalten. »Vergessen Sie doch mal für einen Augenblick Ihre Unternehmensinteressen. Ich denke, Sie sollten sich lieber mit aller Kraft auf die notwendigen Präventivmaßnahmen konzentrieren. Damit meine ich, Sie sollten die Kontaktpersonen behandeln und feststellen, wo die Pestbakterien hergekommen sind. Das ist schließlich noch völlig schleierhaft, und solange dieses Rätsel nicht gelöst ist, wird der Fall für die Medien ein gefundenes Fressen sein - ganz egal, wie intensiv Sie sich um Schadensbegrenzung bemühen.«
    »Ich wußte gar nicht, daß man Sie nach Ihrer Meinung gefragt hat«, bemerkte Kelley verächtlich.
    »Ich hatte nur den Eindruck, daß Ihnen vielleicht ein bißchen Orientierung guttun würde«, erwiderte Jack. »Sie schienen vom eigentlichen Problem abzuschweifen.«
    Kelley wurde puterrot. Fassungslos schüttelte er den Kopf. »Sie müssen’s ja wissen«, sagte er und rang sichtlich um Beherrschung. »Neunmalklug, wie Sie sind, ahnen Sie sicher auch schon, wo die Bakterien herkommen.«
    »Ich tippe auf Ratten«, erwiderte Jack. Da dieser Hinweis am Vormittag so heftig auf Calvin gewirkt hatte, hatte Jack schon die ganze Zeit auf eine Gelegenheit gelauert, ihn auch hier loszuwerden.
    »Im Manhattan General gibt es keine Ratten«, brachte Kelley mühsam hervor. »Und wenn ich Sie auch nur die leiseste Andeutung in dieser Richtung einem Reporter gegenüber machen höre, dann rollt Ihr Kopf.«
    »Ratten bieten ein klassisches Reservoir für Pestbakterien«, fuhr Jack unbeirrt fort. »Ich bin sicher, daß hier welche herumstreunen. Man muß nur wissen, wie man sie aufspüren kann.«
    Kelley wandte sich an Clint Abelard: »Glauben Sie, daß dieser Pestfall durch Ratten verursacht wurde?«
    »Ich habe ja noch gar nicht mit meiner Untersuchung begonnen«, erwiderte Dr. Abelard. »Deshalb möchte ich mich eines Kommentars enthalten. Aber ich kann mir, ehrlich gesagt, kaum vorstellen, daß Ratten eine Rolle gespielt haben. Immerhin befinden wir uns hier in der siebten Etage.«
    »Ich würde empfehlen, sofort Rattenfallen aufzustellen«, schaltete Jack sich wieder in. »Beginnen Sie in der unmittelbaren Nachbarschaft des Krankenhauses. Als erstes müssen wir herausfinden, ob die örtliche Nagetierpopulation von Pestbakterien befallen ist.«
    »Ich würde gern zu einem anderen Thema überwechseln«, meldete sich Kelley. »Ich möchte wissen, was wir für die Menschen tun können, die direkten Kontakt zu dem Verstorbenen hatten.«
    »Das betrifft meine Abteilung«, sagte Dr. Zimmerman. »Meine Empfehlungen lauten folgendermaßen…« Während Dr. Zimmerman ihren Vortrag hielt, gab Clint Abelard Jack durch ein Zeichen zu verstehen, daß er ihm ins Schwesternzimmer folgen solle.
    »Ich bin der Epidemiologe«, zischte Clint ihn wütend an. »Das habe ich doch nie in Frage gestellt«, erwiderte Jack verwirrt. Clints heftige Reaktion überraschte ihn. »Ich bin speziell dafür ausgebildet, den Ursprung ansteckender Krankheiten zu

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