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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Nachtschränkchen sowie ein verstellbarer Tisch. Von der Decke hing ein an einer Metallverstrebung befestigter Fernseher herab.
    Die Klimaanlage befand sich unter dem Fenster. Da Jack die Anlage etwas näher inspizieren wollte, nahm er die Abdeckung ab. Aus dem Betonboden stiegen eine Heißwasser- und eine Kühlwasserleitung nach oben und traten in ein temperaturgeregeltes Belüftungsgehäuse ein, das für die Luftzirkulation im Raum sorgte. Jack fand keine Öffnungen, die groß genug waren, um irgendwelche Nagetiere, geschweige denn Ratten, hindurchschlüpfen zu lassen.
    Er ging ins Badezimmer und inspizierte Waschbecken, Toilette und Dusche. Der Raum war neu gekachelt. In der Decke befand sich ein Entlüftungsschacht. Jack ging in die Knie und öffnete das Schränkchen unter dem Waschbecken. Auch hier gab es keine Schlupflöcher.
    Als er nebenan Stimmen hörte, verließ er das Bad und traf auf Dr. Wainwright, der sich eine Schutzmaske vor das Gesicht preßte. Dr. Wainwright war in Begleitung eines Mannes sowie zweier Frauen, die allesamt Masken trugen. Die Frauen waren in lange, weiße Arztkittel gehüllt; sie erinnerten Jack an seine Professoren an der medizinischen Fakultät. Nachdem Dr. Wainwright Jack eine Maske gereicht hatte, stellte er ihm seine Begleiter vor. Die größere Frau war Dr. Mary Zimmerman, verantwortliche Ärztin für die Überwachung ansteckender Krankheiten und Vorsitzende des gleichnamigen Ausschusses. Jack merkte sofort, daß sie eine sehr verantwortungsbewußte Frau war, die sich unter den gegebenen Umständen in die Defensive gedrängt fühlte. Sie teilte Jack mit, sie sei zugelassene Internistin und habe sich auf Infektionskrankheiten spezialisiert. Da Jack nicht so recht wußte, was er darauf antworten sollte, bekundete er Respekt für ihre verantwortungsvolle Aufgabe. »Ich hatte nicht die Gelegenheit, Mr. Nodelman zu untersuchen«, erklärte sie.
    »Ansonsten hätten Sie bestimmt sofort die richtige Diagnose gestellt, da bin ich sicher«, sagte Jack; er bemühte sich, nicht allzu sarkastisch zu klingen.
    »Daran besteht wohl kein Zweifel«, erwiderte sie. Die zweite Frau hieß Kathy McBane. Jack war erleichtert, als er sich ihr zuwenden konnte, denn Mrs. McBane hatte eine viel wärmere Ausstrahlung als die Ausschußvorsitzende. Sie war Oberschwester und gehörte ebenfalls dem Ausschuß für die Überwachung von Infektionskrankheiten an. Bei dem Mann handelte es sich um George Eversharp. Er trug eine schwere blaue Twill-Uniform. Wie Jack vermutete hatte, war er der Leiter der Krankenhauswerkstatt und ebenfalls Mitglied des Ausschusses.
    »Für seine schnelle Diagnose sind wir Dr. Stapleton zu großem Dank verpflichtet«, sagte Dr. Wainwright, um die gespannte Atmosphäre ein wenig aufzulockern.
    »Ich habe einfach Glück gehabt und mit meiner Vermutung richtig gelegen«, warf Jack bescheiden ein. »Wir haben bereits auf den Vorfall reagiert«, meldete sich Dr. Zimmerman mit ihrer Grabesstimme zu Wort. »Ich habe angeordnet, eine Namensliste mit den Personen zu erstellen, die möglicherweise Kontakt zu dem Infizierten hatten, damit wir sofort mit einer Chemoprophylaxe beginnen können. »Das halte ich für ausgesprochen klug«, sagte Jack. »Und während wir uns hier unterhalten, geht der Klinik-Computer bereits die Daten unserer derzeitigen Patienten durch und sucht nach Symptom-Komplexen, die auf weitere Pestfälle hinweisen könnten«, fuhr sie fort. »Sehr lobenswert«, bemerkte Jack.
    »In der Zwischenzeit müssen wir allerdings herausfinden, wie sich Mr. Nodelman infiziert hat«, sagte sie.
    »Wir scheinen die gleichen Gedankengänge zu haben«, stellte Jack fest.
    »Ich empfehle Ihnen, den Atemschutz anzulegen«, fuhr Dr. Zimmerman ungerührt fort.
    »In Ordnung.« Jack hielt sich die Maske vor das Gesicht. Dann wandte Dr. Zimmerman sich an Mr. Eversharp. »Bitte erklären Sie Mr. Stapleton, wie die Luftzirkulation funktioniert.« Das Ventilationssystem des Krankenhauses, so erklärte der Techniker, sei so konstruiert, daß die Luft im Flur in die einzelnen Zimmer gesaugt werde und von dort weiter in die Badezimmer ströme. Dort werde die Luft dann gefiltert. Wie er weiter ausführte, gab es für Patienten mit angeschlagenem Immunsystem auch einige Räume, in denen der Luftstrom umgeleitet und in die entgegengesetzte Richtung gelenkt werden könne. »Gehört dieser Raum dazu?« wollte Dr. Zimmerman wissen. »Nein«, erwiderte Mr. Eversharp.
    »Dann gibt es also keinen denkbaren

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