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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Schußverletzungen.«
    »Bei der hier kommt beides zusammen«, sagte Laurie und teilte Jack die Wasserleiche zu.
    »Ist ja super«, griente Jack. Er ging zurück an den Planungstisch und sah Laurie über die Schulter.
    »Wie es aussieht, ein Einschuß im oberen rechten Quadranten«, sagte Laurie. »Vermutlich war es ein Schuß aus nächster Nähe.«
    »Klingt ja immer besser«, entgegnete Jack. »Und wie hieß das Opfer?«
    »Kein Name«, erwiderte Laurie. »Du wolltest doch eine Herausforderung. Dann sieh mal zu, wie du den Namen rauskriegst. An der Leiche fehlen nämlich Kopf und Hände.« Sie reichte Jack die Akte. Er stützte sich auf die Tischkante und zog ein paar Blätter heraus. Die Informationen waren äußerst dürftig und stammten alle von der pathologischen Ermittlerin Janice Jaeger.
    Wie Janice notiert hatte, war die Leiche im Atlantischen Ozean aufgefischt worden, ziemlich weit draußen vor Coney Island. Sie war zufällig von einem Boot der Küstenwache entdeckt worden, das im Schutze der Nacht in Position gegangen war, um einem mutmaßlichen Drogenkurier aufzulauern. Die Küstenwache war aufgrund eines anonymen Tips in Aktion getreten. Die Besatzung hatte gerade alle Lichter und den Motor ausgestellt und nur das Radar eingeschaltet gelassen, als das Boot die Leiche buchstäblich gerammt hatte. Man ging davon aus, daß es sich bei den menschlichen Überresten entweder um den Drogenschmuggler oder um den anonymen Tipgeber handelte.
    »Ist ja ziemlich dürftig, was hier steht«, bemerkte Jack.
    »Um so größer deine Herausforderung«, zog Laurie ihn auf. Jack wandte sich um und steuerte an der Telefonzentrale vorbei auf den Fahrstuhl zu.
    »Los, du alter Miesepeter!« forderte er Vinnie auf, ihm zu folgen. Im Vorbeigehen schlug er gegen seine Zeitung und klopfte ihm auf die Schulter. »Wir haben keine Zeit zu verlieren.« Doch er kam nicht weit. An der Tür stieß er mit Lou Soldano zusammen, der gerade zielstrebig auf die Kaffeemaschine zusteuerte.
    »Mein lieber Junge!« ächzte Jack. »Vielleicht sollten Sie es mal bei den New York Giants versuchen.« Sein Kaffee war übergeschwappt und auf dem Boden gelandet.
    »Entschuldigung«, sagte der Detective Lieutenant. »Ich brauche dringend eine Dröhnung Koffein.«
    Sie gingen beide zur Kaffeemaschine, wo Jack sich mit ein paar Papiertüchern die Kaffeeflecken von seiner Cordjacke abzutupfen versuchte. Lou schnappte sich einen Styroporbecher, füllte ihn mit zittriger Hand bis zum Rand und schlürfte gerade so viel Kaffee ab, daß er Milch und Zucker nachgeben konnte. Dann seufzte er. »Die letzten Tage waren der reinste Streß.«
    »Haben Sie sich wieder mal auf einer Party die Nacht um die Ohren geschlagen?« fragte Jack.
    Lou hatte sich offenbar seit Tagen nicht rasiert. Er trug ein zerknittertes blaues Hemd. Den obersten Knopf hatte er offen gelassen, seine gelockerte Krawatte hing schief zur Seite. Sein Trenchcoat im Columbo-Stil sah aus, als hätte er ihn von einem Obdachlosen geborgt.
    »Schön wär’s«, grummelte Lou. »In den letzten beiden Nächten habe ich höchstens drei Stunden geschlafen.« Er ging zu Laurie hinüber, begrüßte sie kurz und ließ sich neben dem Planungsschreibtisch schwerfällig auf den nächstbesten Stuhl niedersinken.
    »Gibt es im Fall Franconi irgendwelche Fortschritte?« fragte Laurie.
    »Nichts, was den Captain, den Gebietskommandanten oder den Polizeipräsidenten zufriedenstellen würde«, erwiderte Lou deprimiert. »Was für ein Chaos! Bei uns in der Mordkommission geht die Angst um, daß ein paar Köpfe rollen werden. Meine Kollegen und ich fürchten nämlich, daß wir als Sündenböcke herhalten sollen - es sei denn, es gibt bei dem Fall bald einen entscheidenden Durchbruch.«
    »Aber es ist doch nicht eure Schuld, daß Franconi ermordet wurde«, entrüstete sich Laurie.
    »Das kannst du ja mal dem Polizeipräsidenten erzählen«, entgegnete Lou und schlürfte von seinem Kaffee.
    »Was dagegen, wenn ich eine rauche?« fragte er und sah Laurie und Jack an. »Ach, vergessen wir’s«, sagte er schnell, als er ihre Gesichter sah. »Wie kann ich nur so dumm fragen! Wie es scheint, leide ich bereits unter geistiger Umnachtung.«
    »Was hast du denn rausgefunden?« wollte Laurie wissen. Sie wußte, daß Lou in der Abteilung für organisiertes Verbrechen gearbeitet hatte, bevor man ihn in die Mordkommission versetzt hatte. Für diesen Fall war er mit seiner Qualifikation und Erfahrung mit Sicherheit der beste

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