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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wurde.
    Jack überflog das Papier. Er war beeindruckt von der Vielzahl der Stoffe. »Und welche Methoden verwenden Sie dafür?«
    »Wir nutzen für unsere Screenings eine Kombination aus Chromatographie und Enzym-Immunoassay.«
    »Kombinieren Sie die Gaschromatographie mit Massenspektrometrie?«, fragte Jack.
    »Darauf können Sie Ihren Arsch verwetten«, erwiderte Allan stolz. »Aber wenn Sie wollen, dass ich die Artillerie auffahre, müssen Sie mir schon ein paar Hinweise geben, wonach ich überhaupt suchen soll.«
    »Im Moment können wir Ihnen erst eine grobe Richtung vorgeben«, antwortete Jack. »Falls tatsächlich ein Medikament oder Gift beteiligt war, würden wir, den Symptomen zufolge, die die Patientin gehabt haben soll, nach etwas suchen, das in der Lage wäre, sowohl einen deutlich verlangsamten, gegen alle Versuche der Stimulation resistenten Herzrhythmus als auch eine verlangsamte Atmung auszulösen, da sie gleichzeitig als zyanotisch beschrieben wurde.«
    »Damit hätten wir immer noch einen ganzen Haufen möglicher Medikamente und Gifte«, sagte Allan. »Ohne genauere Angaben verlangen Sie da ein Wunder!«
    »Ich weiß«, gestand Jack. »Aber Latasha und ich gehen gleich zurück und überlegen weiter, ob uns nicht noch ein paar potenzielle Kandidaten einfallen.«
    »Das wäre auch besser«, erwiderte Allan. »Ansonsten wird das wahrscheinlich eine ziemlich zwecklose Übung. Zuerst muss ich auch noch herausfinden, was ich bei der ganzen Balsamierflüssigkeit ignorieren muss.«
    »Ich weiß«, wiederholte Jack.
    »Wie kommen Sie überhaupt auf Mord?«, wollte Allan wissen. »Wenn ich fragen darf.«
    Jack und Latasha wechselten einen Blick, unsicher, wie viel sie ihm verraten sollten.
    »Wir haben die Leiche vor ein paar Stunden obduziert!«, sagte Latasha. »Und wir haben absolut nichts gefunden. Nicht die kleinste Anomalie am Herzen, und das ergibt angesichts der Fallgeschichte überhaupt keinen Sinn.«
    »Interessant«, sagte Allan nachdenklich. Er sah Latasha direkt in die Augen. »Nur damit wir uns richtig verstehen: Ich soll mich für dich die ganze Nacht mit eurem Problem befassen, und das auch noch heimlich. Ist es das, was du willst?«
    »Natürlich wollen wir das!«, fauchte Latasha. »Was ist los mit dir? Warum würden wir denn sonst wohl hier sitzen?«
    »Ich meine nicht dich und den Doc hier«, sagte Allan mit einem Wink zu Jack. Er richtete seinen Finger auf Latasha. »Ich meine dich, nur dich.«
    »Ja, ich will, dass du es machst, zufrieden?«, sagte Latasha. Sie stand auf.
    »Alles klar«, entgegnete Allan. Ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    Latasha verließ das Büro.
    Überrascht von dem abrupten Ende des Gesprächs, stand Jack auf und fummelte eine seiner Visitenkarten hervor. »Nur für den Fall, dass Sie mich noch etwas fragen wollen«, sagte er, als er sie auf Allans Schreibtisch legte. Dann nahm er eine von Allans Karten aus einem kleinen Plastikhalter. »Ich weiß Ihre Hilfe wirklich zu schätzen. Danke.«
    »Kein Problem«, entgegnete Allan. Das süffisante Lächeln war immer noch zu sehen.
    Jack holte Latasha am Aufzug wieder ein. Er sagte nichts, bis sie auf dem Weg nach unten waren.
    »Das war ein ziemlich überstürzter Aufbruch«, bemerkte er. Er gab vor, Latasha nicht anzusehen, indem er auf die Etagenanzeige starrte.
    »Ach, er ist mir einfach auf die Nerven gegangen. Dieser Typ ist so ein aufgeblasenes Arschloch.«
    »Ich hatte den Eindruck, dass er nicht gerade an Minderwertigkeitskomplexen leidet.«
    Latasha lachte und entspannte sich ein wenig.
    Sie gingen hinaus in die Nacht. Es war inzwischen kurz vor drei, aber immer noch liefen draußen Leute herum. Als sie das rechtsmedizinische Institut fast erreicht hatten, sprach Latasha weiter: »Ich nehme an, Sie haben sich gefragt, warum ich etwas unhöflich gewirkt habe.«
    »Na ja, ich habe mich ein bisschen gewundert«, gestand Jack.
    »Allan und ich waren in unserem letzten College-Jahr befreundet, doch dann ist etwas passiert, was mir einen tieferen Einblick in seinen Charakter gegeben hat. Und was ich da gesehen habe, hat mir nicht gefallen.« Sie schloss die Eingangstür auf und winkte dem Sicherheitsmann zu. Als sie die gerade Treppe in den ersten Stock hinaufgingen, fuhr sie fort: »Ich hatte Angst, ich wäre schwanger. Als ich ihm davon erzählte, hat er mich einfach abserviert. Er hat nicht mal mehr zurückgerufen, also habe ich ihn abgeschrieben. Das Ironische an der Geschichte ist, dass ich

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