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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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irgendeine Begrüßung, nachdem er den Anruf angenommen hatte. »Ich kriege hier nichts auf die Reihe.«
    »Jack, ich bin’s, Alexis.«
    »Alexis! Entschuldige! Ich dachte, es wäre mein Freund vom NYPD. Er hat mich schon ein paar Mal mit dem Handy vom Auto aus angerufen, aber die Verbindung wird immer wieder unterbrochen.«
    »Ist sein Anruf wichtig? Ich kann auch nachher zurückrufen.«
    »Nein, ich kann später mit ihm reden. Ich weiß, was er will, und das haben wir noch nicht. Wir haben ihn gut erzogen, darum ist er begeistert von den Möglichkeiten der Rechtsmedizin, aber er will die Ergebnisse immer gleich am nächsten Morgen. Was ist los? Schön, von dir zu hören. Um die Zeit hätte ich nie mit dir gerechnet.«
    »Es tut mir leid, dass ich dich bei der Arbeit anrufe. Ist das ein guter Moment, um ein wenig zu reden, abgesehen von deinem Polizistenfreund, der dich gerne erreichen würde?«
    »Na ja, offen gestanden ist mein Wartezimmer voller Patienten. Aber ich gehe davon aus, dass sie sich noch ein wenig gedulden können, immerhin sind sie ja alle schon tot.«
    Alexis kicherte. Jacks neues humorvoll sarkastisches Ich, das sie erst wenige Male erlebt hatte, war eine deutliche Veränderung zu seinem früheren Wesen. Zwar hatte er immer schon einen Sinn für Humor gehabt, aber früher war er subtiler und, um die Wahrheit zu sagen, eher trocken gewesen. »Ist bei euch da oben in Beantown alles in Ordnung? Es sieht dir gar nicht ähnlich, tagsüber anzurufen. Wo bist du, bei der Arbeit im Krankenhaus?«
    »Nein, da bin ich nicht. Es ist mir richtig peinlich, das zuzugeben, aber ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann wir zum letzten Mal miteinander telefoniert haben.«
    »Das ist ungefähr acht Monate her. Du hast mich angerufen, um mir zu erzählen, dass Craig wieder zurück nach Hause gekommen war. Wenn ich mich recht erinnere, war ich nicht allzu optimistisch, dass sich alles wieder einrenken würde, und habe das auch so gesagt. Craig hat auf mich nie den Eindruck eines besonderen Familienmenschen gemacht. Ich weiß noch, dass ich sagte, er sei ein großartiger Arzt, aber kein Vater oder Ehemann. Es tut mir leid, falls ich dich dadurch verletzt habe.«
    »Deine Bemerkungen haben mich überrascht, aber nicht verletzt.«
    »Als ich nichts mehr von dir hörte, hatte ich das vermutet.«
    Wenn du das vermutet hast, hättest du ja auch anrufen können, dachte Alexis, sprach es jedoch nicht aus. Stattdessen sagte sie: »Aber da du danach gefragt hast, bei uns hier oben in Beantown läuft es gerade nicht so gut.«
    »Das tut mir leid. Ich hoffe, meine Prophezeiung hat sich nicht bewahrheitet.«
    »Nein, Craig wohnt noch immer zu Hause. Ich glaube, ich habe letztes Mal, als wir miteinander sprachen, nicht erwähnt, dass er wegen eines Behandlungsfehlers verklagt worden ist.«
    »Nein, diesen Leckerbissen hattest du mir verschwiegen. War das, nachdem er nach Hause zurückgekommen ist oder davor?«
    »Es war eine schwierige Zeit für uns alle«, sagte Alexis und ignorierte Jacks Frage.
    »Das kann ich mir vorstellen. Was ich mir aber kaum vorstellen kann, ist, dass jemand ihn verklagen konnte, so sehr, wie er sich für seine Patienten einsetzt. Andererseits, bei der gegenwärtigen Goldgräberstimmung im Arzthaftungsbereich ist wohl jeder gefährdet.«
    »Der Prozess hat heute erst begonnen.«
    »Dann wünsch ihm viel Glück von mir. Ich kenne ja sein Bedürfnis, immer und überall der Klassenbeste zu sein, also kann ich mir vorstellen, dass ihn diese öffentliche Kritik, auf die das Ganze ja hinausläuft, wohl ziemlich mitnimmt.«
    »Das ist noch untertrieben. Wegen eines Behandlungsfehlers verklagt zu werden, ist für jeden Arzt schwierig, aber Craigs Selbstwertgefühl hat darunter ganz besonders gelitten. Für ihn gibt es nichts anderes, als Arzt zu sein. Die letzten acht Monate waren für ihn die reinste Hölle.«
    »Und wie war es für dich und die Mädchen?«
    »Nicht einfach, aber wir sind zurechtgekommen, abgesehen vielleicht von Tracy. Fünfzehn Jahre alt zu sein, ist manchmal hart, und diese zusätzliche Belastung hat alles noch schlimmer gemacht. Sie kann sich nicht so recht dazu durchringen, Craig zu verzeihen, dass er uns verlassen und ein Verhältnis mit einer seiner Sekretärinnen angefangen hat. Das hat ihrem Männerbild einen ziemlichen Schlag versetzt. Meghan und Christina haben es eigentlich sehr gut weggesteckt. Du weißt ja, dass Craig nie genug Zeit hatte, um wirklich ein Bestandteil ihres

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