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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Anwalt anzufordern, aber wir haben keine Möglichkeit, zu beurteilen, ob das klug wäre oder eher nicht. Mit einem Wort, wir sind verzweifelt und verlieren allmählich die Hoffnung.«
    »Die meisten Prozesse, in denen ich ausgesagt habe, waren Strafverfahren, keine Zivilklagen.«
    »Ich glaube nicht, dass das einen Unterschied macht.«
    »Und bei dem einzigen Arzthaftungsprozess, an dem ich beteiligt war, stand ich auf Seiten des Klägers.«
    »Das macht, glaube ich, auch keinen Unterschied. Du bist einfallsreich, Jack. Du blickst über den Tellerrand hinaus. Wir brauchen hier ein kleines Wunder. Das sagt mir mein Gefühl.«
    »Alexis, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie ich euch helfen könnte. Ich bin kein Anwalt. Ich komme nicht gut mit Anwälten aus. Ich mag Anwälte nicht einmal.«
    »Jack, als wir Kinder waren, hast du mir immer geholfen. Du bist immer noch mein großer Bruder. Und jetzt brauche ich dich. Ich bin verzweifelt. Und wenn sich herausstellen sollte, dass deine Unterstützung eher psychologischer als praktischer Natur ist, wäre ich dir trotzdem so dankbar, wenn du kommen würdest. Jack, seit du hier an der Ostküste lebst, habe ich dich nie gedrängt, uns zu besuchen. Ich weiß, dass es schwer für dich war. Ich weiß auch, dass du ein wenig zu Vermeidungsverhalten neigst und dass es dich an deinen schrecklichen Verlust erinnert hat, unsere Töchter oder auch mich zu sehen.«
    »War das so offensichtlich?«
    »Es war die einzige Erklärung. Und einige Anzeichen für dieses Verhalten hatte ich schon damals in unserer Kindheit beobachtet. Du bist einer emotionalen Situation schon immer lieber aus dem Weg gegangen, als dich ihr zu stellen. Wie auch immer, ich habe das respektiert, aber jetzt bitte ich dich, das beiseite zu schieben und hierherzukommen, um meinetwillen, meiner Töchter willen und um Craigs willen.«
    »Wie lange soll der Prozess denn dauern?«
    »Den Großteil der Woche, wie es heißt.«
    »Als wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben, gab es auch bei mir etwas Neues, von dem ich dir nichts erzählt habe. Ich werde heiraten.«
    »Jack! Das ist ja wunderbar. Warum hast du das nicht erwähnt?«
    »Es erschien mir nicht passend, nachdem du mir das Neueste über deine Ehe erzählt hattest.«
    »Das wäre ganz egal gewesen. Kenne ich sie?«
    »Du bist ihr begegnet, als du mich das eine Mal hier bei der Arbeit besucht hast. Laurie Montgomery. Wir sind Kollegen. Sie ist ebenfalls Rechtsmedizinerin.«
    Alexis spürte, wie sie schauderte. Sie hatte noch nie ein Leichenschauhaus von innen gesehen, ehe sie Jacks Arbeitsplatz besucht hatte. Obwohl er betont hatte, dass das Gebäude das gesamte rechtsmedizinische Institut beherbergte und die Leichenhalle lediglich einen kleinen Teil von einem größeren Ganzen darstellte, war ihr diese Unterscheidung nicht sonderlich überzeugend erschienen. In ihren Augen war es schlicht und ergreifend ein Ort des Todes, und genauso roch das Gebäude und sah es auch aus. »Ich freue mich für dich«, sagte sie, während sie sich beiläufig fragte, worüber sich ihr Bruder und seine zukünftige Frau beim morgendlichen Frühstück wohl unterhielten. »Ich bin besonders glücklich, weil es zeigt, dass du es geschafft hast, die Trauer um Marilyn und deine Töchter zu verarbeiten und wieder nach vorne zu schauen. Das ist fantastisch.«
    »Ich glaube nicht, dass man über eine solche Trauer jemals ganz hinwegkommt. Aber danke!«
    »Wann ist denn die Hochzeit?«
    »Freitagnachmittag.«
    »Ach du meine Güte. Es tut mir leid, dass ich dich in einer so kritischen Phase um einen Gefallen bitte.«
    »Das ist ja nicht deine Schuld, aber es macht das Ganze etwas komplizierter, wenn auch nicht unmöglich. Ich bin nicht für die Hochzeitsvorbereitungen zuständig. Meine Aufgabe waren die Flitterwochen, und dafür ist alles schon arrangiert.«
    »Soll das heißen, du kommst?«
    »Falls du innerhalb der nächsten Stunde oder so nichts von mir hörst, dann komme ich. Aber dann sollte ich mich auch lieber so schnell wie möglich auf den Weg machen, damit ich rechtzeitig wieder zurück sein kann. Ansonsten glaubt Laurie noch, ich würde versuchen, aus der ganzen Sache wieder rauszukommen.«
    »Soll ich vielleicht mit ihr reden, um ihr die Situation zu erklären?«
    »Nicht nötig. Pass auf. Ich komme am späten Nachmittag oder frühen Abend nach der Arbeit mit dem Shuttle-Flug hoch. Natürlich muss ich erst mit Laurie und unserem stellvertretenden Chef reden und ein

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