Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Moon

Moon

Titel: Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
Vom Netzwerk:
Berührung ihrer Finger am Arm des Mannes bestätigte ihm, daß es wirklich so war. Overoy erhob sich, warf sich die Jacke über die Schultern und schob die freie Hand in seine Hosentasche,
    Childes hatte den Parkplatz beinahe erreicht, als er den Detective bemerkte. Er blieb abrupt stehen, und das Mädchen sah ihn überrascht an. Sie registrierte seinen Blick und schaute ebenfalls herüber, gerade als Overoy losmarschierte.
    »Hallo, Mr. Childes«, sagte er. »Sie erkennen mich?«
    »Ihr Gesicht ist schwer zu vergessen«, antwortete Chil-des, und Overoy verstand die Verbitterung in seinen Worten. Er reichte Childes die Hand, und der ergriff sie widerstrebend.
    »Tut mir leid, daß ich Sie so überfallen habe«, entschuldigte sich der Detective, »aber ich habe mich in dieser, äh, Angelegenheit, über die wir letzte Woche am Telefon gesprochen haben, umgehört, und ich war der Meinung, daß es doch angemessen ist, Sie persönlich aufzusuchen.« Er nickte dem Mädchen zu, und dabei fielen ihm ihre hellgrünen Augen auf. Aus der Nähe war sie mehr als nur sehr hübsch.
    »Amy, das ist Detective Inspector Overoy«, stellte ihn Childes vor. »Er ist der Polizist, von dem ich dir erzählt
    habe.«
    Amy schüttelte Overoys Hand, und jetzt war Argwohn in diesen hellen, grünen Augen.
    »Können wir unter vier Augen miteinander reden?« fragte der Detective und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Childes zu.
    Amy sagte sofort: »Okay, ich ruf dich dann später an, Jon«, und machte Anstalten, davonzugehen.
    »Es gibt keinen Grund, weshalb...«
    »Ist schon in Ordnung«, versicherte sie ihm. »Ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen, also reden wir später. Wiedersehen, Inspector.« Sie zögerte, als wolle sie noch mehr sagen, überlegte es sich jedoch anders. Sie ging zu einem roten MG hinüber und blickte noch einmal mit offensichtlicher Besorgnis zu Childes zurück, bevor sie einstieg. Childes wartete, bis sie losgefahren war und das Tor passiert hatte, dann fuhr er den Detective an.
    »Hätten Sie das nicht auch telefonisch erledigen können?« fauchte er, kaum imstande, seinen Zorn zu verbergen.
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Overoy trocken. »Sie werden es verstehen, wenn wir uns unterhalten haben. Können wir zu Ihnen nach Hause fahren?«
    Childes zuckte mit den Schultern. »Meinetwegen. Sind Sie auf den Fall angesetzt?« fragte er, als sie gemeinsam zu seinem Wagen gingen.
    »Nicht ganz. Sagen wir so: Ich habe zufällig mit einem ganz speziellen Aspekt davon zu tun, weil ich Sie kenne.«
    »Dann gibt es einen Zusammenhang.«
    »Möglich.«
    »Es gibt diesen alten Mann, und er wurde genau so umgebracht, wie ich es Ihnen beschrieben habe?«
    »Wir reden bei Ihnen zu Hause.«
    Sie fuhren los, weg vom La Roche-College, und Ove-roy war verblüfft, wie schnell sie jene schmale Straße erreichten, die zu Childes' Haus führte; andererseits, überlegte er, ist die Insel nicht gerade riesig. Länge und Breite waren ihm unbekannt, aber es konnten nicht mehr als jeweils ein paar Meilen sein. Das Haus war kaum mehr als eine etwas zu groß geratene Hütte, und es lag am Ende einer ganzen Reihe von gleichartigen Häusern, jetzt verstand er Childes' Ablehnung noch mehr; er war ein Eindringling - ein Eindringling in Childes' Leben und jetzt auch in sein Zuhause. Die Gebäude strahlten jenen ganz besonderen Alte-Welt-Charme aus - genau die Art, für die sich die Reichen auf dem Festland einen Arm und ein Bein ausrissen; in ihrer Sprache wohl der perfekte Zweitwohnsitz, die perfekte Landresidenz, wie auch immer.
    Im Innern war es kühl, sehr zu Overoys Erleichterung, und er nahm auf dem Sofa Platz. Childes zog seine Jacke aus und hängte sie in den kleinen Flur.
    »Wollen Sie etwas trinken?« erkundigte sich Childes, und jetzt klang seine Stimme nicht mehr ganz so feindselig. »Tee? Oder einen Kaffee?«
    »Äh, ein Bier wäre großartig.«
    »Bier also.«
    Childes verschwand in der Küche und kehrte mit einem Sechserpack und zwei Gläsern zurück. Er brach eine Dose heraus und reichte sie zusammen mit dem Glas zu Overoy hinüber. Overoy genoß jetzt nach der Hitze des Tages die Kühle. Er schenkte sich ein und hob sein Glas in Childes' Richtung - eine Geste der Freundlichkeit. Childes saß ihm gegenüber in einem Sessel und erwiderte die Geste nicht.
    »Was haben Sie mir zu sagen?« fragte er und schenkte sich ebenfalls ein. Die Dosen auf dem niedrigen Couchtisch zwischen ihnen schienen eine neutrale Zone zu markieren.
    »Sieht so

Weitere Kostenlose Bücher