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Moonlit Nights

Moonlit Nights

Titel: Moonlit Nights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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Bild erschien. Endlich war er
startklar. Ich öffnete die Googlestartseite und gab den Begriff
Werwolf ein. 279.000 Ergebnisse in 0,06 Sekunden gefunden. Ich
öffnete den erstbesten Beitrag. Ich wusste nicht, wonach ich
suchte, doch ein bisschen zusätzliche Informationen konnten
schließlich nicht schaden. Hier stand, dass man einen Werwolf
mit einer Silberkugel oder einer silbernen Waffe töten konnte. Ich
bekam einen Schreck! David hatte Liam angeschossen! Mit einer
Silberkugel? Hatte er sich deswegen überhaupt getraut, mir zu
folgen? Andererseits hatte er mir versichert, dass Liam nichts
passieren würde. Und so, wie ich David nun kennengelernt hatte,
schien er mir auch nicht zu den Cops gehören, die einen
Menschen oder zumindest Halbmenschen kaltblütig erschießen
würden. Damit beruhigte ich mich und las weiter. Werwölfe
durften keine Mondfinsternis ansehen. Auch das würde sie
umbringen. Ansonsten stand noch vielerlei Unsinn im Internet,
zumindest hielt ich es für Unsinn. Zum Beispiel, dass Werwölfe
in der Vollmondnacht besonders hungrig seien, weil sie sonst
nichts fraßen (ich hatte Liam aber schon essen sehen), und dass
sie einen äußerst ausgeprägten Geschlechtstrieb hätten. So
schüchtern, wie Liam war, konnte das nie im Leben stimmen. Ich
klickte ein paar Bilder an und ein eiskalter Schauer lief mir über
den Rücken, als ich die Ähnlichkeit wischen den Werwölfen auf
den Zeichnungen und dem Wolfdings im Wald sah. Wenn es
tatsächlich Liam gewesen war, und davon ging ich mittlerweile
aus, war er tatsächlich ein Werwolf. Absolut unglaublich! Unter
einem Bild, auf dem ein blutverschmierter Werwolf zu sehen war,
standen ein paar Zeilen geschrieben: Werwölfe, auch
Lykantrophen genannt (abgeleitet von Lýkos = Wolf und
Ánthrôpos = Mensch), jagen bei Vollmond. Zu ihrer Beute
gehören alle Arten von Wildtieren, aber am meisten verzückt sie
der Genuss von Menschenfleisch … Fassungslos starrte ich auf
den Bildschirm und klickte auf den Link, der zu einer separaten
Homepage führte, um den Text weiterlesen zu können. Mir wurde
schlagartig schlecht, als ich an Tyler dachte. Hatte Liam etwa
Tyler auf dem Gewissen? Gab es hier noch mehr Werwölfe? Oder
war Tyler wirklich nur einem Wildtier zum Opfer gefallen?
Die Homepage baute sich auf und ich konnte weiterlesen:
• Wenn Sie einem Werwolf begegnen, machen Sie nicht den
Fehler, sich über ihn lustig zu machen, falls er Ihnen von seinem
Leid erzählt. Bei Vollmond wird er Ihnen sonst garantiert einen
Besuch abstatten.
• Werwölfe sind jähzornig und leicht reizbar. Sollten Sie einen
Werwolf verärgert haben, verlassen sie ihre Wohnung unter
keinen Umständen bei Vollmond. Der Tag wird schon risikoreich
genug für Sie werden.
• Behandeln Sie den Werwolf wie einen normalen Menschen, aber
seien Sie auch nicht zu freundlich. Lädt er Sie in seine Höhle ein,
möchte er Sie an seinem Lieblingsknochen knabbern lassen oder
fragt er Sie nach Ihren Adressdaten, offerieren Sie ihm freundlich
aber bestimmt, dass kein Interesse besteht.
• Zeigen Sie keine Paarungsbereitschaft, denn sonst werden sie
den Werwolf nicht mehr los.
    Ich überlegte, ob das der größte Schwachsinn war, den ich je
gelesen hatte. Liam hatte mich nie gefragt, ob ich einmal an
»seinem Lieblingsknochen« knabbern wollte. Er war doch kein
Hund! Und ich hatte sehr wohl das Gefühl, dass ich Liam mit
übertriebenem Paarungsverhalten loswerden konnte. Immerhin
entzog er sich mir immer, wenn ich ihm auf irgendeine Weise zu
nah kam. Völlig übermüdet nickte ich auf der Tastatur ein.

Eine traurige Woche
    Das Wochenende verging elendig langsam. Ich hatte nichts
mehr von Liam gehört und überlegte, ob ich bei ihm vorbeigehen
sollte, doch ich traute mich nicht. Nicht, weil mein Liebster ein
Werwolf war und ich Angst vor ihm hätte haben müssen, sondern
weil ich nicht richtig wusste, was ich sagen sollte. Auch Liam
rührte sich nicht.
    Am Montagmorgen sprang ich förmlich aus dem Bett. Ich zog
mich in Windeseile an, schlang mein Frühstück herunter und
rannte zu der Laterne, an der ich mich immer mit Liam traf. Ich
freute mich wahnsinnig auf ihn. So lange waren wir, seit wir
miteinander gingen, nicht voneinander getrennt gewesen. Ich
würde ihn umarmen und abknutschen. Egal, ob er sich dabei
anstellte oder nicht. Von Weitem sah ich die Laterne, doch Liam
war weit und breit nicht zu sehen. Ich verlangsamte enttäuscht
meine

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