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Moonlit Nights

Moonlit Nights

Titel: Moonlit Nights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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Anschlag
durchgetreten und wir entfernten uns rasend schnell von dem
Wald, bis David auf einem abgelegenen Parkplatz anhielt. Immer
noch starrte ich völlig benommen aus dem Fenster.
Er drehte sich zu mir. »Geht’ s dir gut?« Ich zuckte mit den
Schultern. Ich wusste es wirklich nicht. Officer Dewey musterte
mich argwöhnisch von oben bis unten. »Du wurdest doch nicht
gebissen, oder?!« Ich schüttelte mit dem Kopf. David schaute
mich weiter an, dann sagte er: »Du wartest jetzt sicher auf eine
Erklärung.« Ich überlegte kurz. Dann nickte ich. »Wie hast du uns
gefunden?«, verlangte ich zu wissen, auch wenn das vermutlich
die unwichtigste aller Fragen war, die ich stellen konnte, doch sie
interessierte mich eben. »Nun ja … Sagen wir, seit unserem
Gespräch und dem Vorfall mit Tyler hielt ich ein Auge auf Liams
Familie. Ich kannte seinen Großvater ... Wir wohnten damals in
derselben Stadt.« Ich setzte einen
Was-soll-das-heißen-Blick
auf.
David stieß einen tiefen Seufzer aus.
»Emma … Sagt dir der Begriff Lykantrophie etwas?«
Wieder überlegte ich kurz, dann schüttelte ich mit dem Kopf.
Dieses Wort hatte ich wirklich noch nie gehört.
»Lykantrophie ist eine schwere psychische Krankheit. Liams
Großvater war, als er noch lebte, deswegen in Behandlung.«
Meine Augen weiteten sich. »Hört sich echt krank an.« Officer
Dewey nickte verständnisvoll. »Das ist es auch. Lykantrophie
beschreibt Menschen, die glauben, sich bei Vollmond in ein
Raubtier – speziell in einen Wolf – verwandeln zu können.«
Fassungslos starrte ich ihn an. »So was gibt’ s!?« David nickte.
»Nur…« Er machte eine kurze Pause und sah mich ernst an, »dass
es nicht immer nur ein Glaube ist. Damals wurde Liams
Großvater für verrückt erklärt. Mein Vater war Arzt und führte
das Behandlungsgespräch mit ihm. Da meine Mutter früh
gestorben ist, habe ich meine Nachmittage bei ihm in der Praxis
verbracht. Jedenfalls … Liams Großvater war so überzeugend …
Ich fand den Gedanken faszinierend, dass sich ein Mensch in
einen Wolf verwandeln könnte. Dass es Werwölfe tatsächlich
geben sollte.« Ich schluckte laut, als er das Wort »Werwolf«
benutzte. »Ich war zu jung und zu dumm, um die Gefahr richtig
einzuschätzen. Mein Vater entließ Liams Großvater aus der Praxis
und stempelte ihn als armen, alten Irren ab, dabei wollte er nur,
dass ihm jemand hilft. In einer Vollmondnacht schlich ich mich
aus dem Haus und passte Liams Großvater ab, der gerade dabei
war, das Haus zu verlassen und in den Wald zu gehen. Ich wollte
dabei sein, wenn es passierte, also folgte ich ihm.« Ich hörte
gebannt zu, doch David sah jetzt traurig aus dem Fenster. Ich
wollte unbedingt wissen, wie es weiterging, doch er machte keine
Anstalten, weiterzuerzählen. Es schien ihm schwerzufallen,
überhaupt darüber zu sprechen, doch dann sagte er: »Du solltest
dich besser von Liam fernhalten.« Verblüfft schaute ich ihn an.
Bis jetzt hatte er mir noch keinen Grund dafür geliefert, warum
ich das tun sollte. »Nein«, antwortete ich knapp. »Emma… sei
vernünftig. Das damals im Wald … Das wäre fast das Letzte
gewesen, was ich getan hätte.« Ich verstand nur Bahnhof.
»Warum?«
Sagen wir, ich hatte bereits das zweifelhafte Vergnügen mit einem
Werwolf.« Verständnislos glotzte ich ihn an. Er wollte mir doch
jetzt nicht wirklich erzählen, dass Liam sich eben in einen Wolf
verwandelt hatte, oder? Unsicher schaute ich mich um. War ich
bei »versteckte Kamera«? Das war alles zu verrückt. Seufzend
griff David an seinen Gürtel und begann die Knöpfe seiner Hose
aufzumachen. Was sollte das denn jetzt? Unruhig rutschte ich auf
meinem Platz hin und her. »Officer Dewey, ich bin Ihnen wirklich
dankbar, dass Sie mich gerettet haben, aber …« David verdrehte
die Augen und mit einem Ruck riss er sich die Jeans herunter. Er
saß jetzt nur noch in Boxershorts neben mir. Schnell wandte ich
den Blick ab. Was dachte er sich nur dabei?! »Willst du wohl
hingucken?«, schnauzte er mich an. Ich schaute immer noch starr
aus dem Fenster. Hatte er sie noch alle? Hatte er mich gerettet, um
mir sein bestes Stück zu präsentieren? »Jetzt schau hin.« Wut
schwang in seiner Stimme mit. Vorsichtig drehte ich mich zu ihm
um. Er fasste in mein Genick und drückte meinen Kopf so
zurecht, dass ich auf seine Oberschenkel schauen musste. Entsetzt
und gleichzeitig angewidert wich ich zurück. Sein rechter

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