Moonrain - Nur ein Tag mit dir (German Edition)
hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt auch kein Hungergefühl bemerkbar gemacht.
Gerade als ich den ersten Bissen in meinen Mund steckte klingelte auch schon wieder mein Handy. Ein SMS mit den Worten:
Das war sehr schöner Tag mit dir! ich hoffe auf baldige Wiederholung. Lg Chris
Erschien auf meinem Display. Ich ertappte mich dabei wie ich vor mich hin lächelte.
Abrinael.
Ich konnte ihn unmittelbar hinter mir spüren, aber als ich mich umdrehte um nachzusehen, war da keine Spur von ihm. Mein Verstand spielte mir offensichtlich Streiche. Nun restlos verwirrt über meine Gefühlslage beschloss ich mir ein Buch zu schnappen und mich auf meinem Bett auszurollen. Lesen erschien mir als die beste Möglichkeit vor dem ganzen Chaos zu fliehen. Doch ich kam über die erste Seite nicht hinaus, denn obwohl ich keine Müdigkeit empfand schlief ich ein.
Mein Schloss
Diesmal befand ich mich direkt vor dem Schloss und das große Tor stand bereits weit offen. Gerade so als hätte man es speziell für mich offen gelassen, in dem Wissen dass ich kommen würde. Langsam bewegte ich mich vorwärts und zwang mich trotz meiner aufsteigenden Panik die Eingangshalle zu betreten.
Ich war allein, von Abrinael war nichts zu sehen. Dennoch war ich mir sicher, dass er hier irgendwo sein musste, ich konnte es ganz klar fühlen. Jedoch gelang es mir nicht auszumachen aus welcher Richtung dieses Gefühl kam.
Den einzigen weiteren Raum, den ich in diesem Schloss kannte, war das Wohnzimmer, also bewegte ich mich langsam darauf zu. Alles um mich herum war still, nicht das kleinste Geräusch war zu hören. Endlich hatte ich die endlos lange Eingangshalle durchquert und spähte zögerlich durch die Tür in das Wohnzimmer, doch auch hier war er nicht zu finden.
Da ich mir nicht vorstellen konnte noch weiter durch das finstere Schloss zu wandern setzte ich mich auf den schwarzen Ledersessel, in dem ich auch die Nacht zuvor schon gesessen hatte. Ängstlich schaute ich mich um. In dem Raum hatte sich nichts verändert, er war genauso kalt und kahl geblieben. Die Wände waren aus bloßem Stein und reflektierten keinerlei Licht. Vielleicht kam es mir nur so vor, aber ich bemerkte, dass der Raum insgesamt ein klein wenig heller wirkte.
In der hinteren Ecke des Raumes konnte ich erkennen, dass ein sehr kleines Feuer im Kamin brannte. Dies wärmte den Raum etwas, nahm ihm aber nicht die finstere Aura die in ihm wohnte.
"Ich musste dich wieder sehen!" Das leise Flüstern durchbrach die Stille.
Bei seinen Worten blieb mir das Herz in der Brust für einen kurzen Augenblick lang stehen. Ich konnte nichts erwidern, es hatte mir restlos die Sprache verschlagen.
"Warum?" würgte ich gerade so über meine Lippen.
Die Antwort darauf blieb er mir schuldig. Stattdessen setzte er sich mir gegenüber in den freien Ledersessel und fixierte mich erneut mit seinem Blick.
"Hör mir genau zu. Und versuch zu verstehen."
Ich nickte und versuchte mich auf seine Worte zu konzentrieren. Er haderte sichtlich mit sich selbst.
"Normalerweise schicke ich einen Traum nur ein einziges Mal!"
Das ergab keinen Sinn, denn ich hatte ein und denselben Traum mehrfach.
"Du wolltest wie so viele andere zuvor nichts daraus lernen." Abrinael wirkte bei diesen Worten fast ein wenig traurig. Lag ihm tatsächlich etwas an mir? Oder aus welchem Grund machte er bei mir sonst eine Ausnahme?
"Elly, es ist sehr wichtig!" Als er weiter sprechen wollte, brach er abrupt ab und sah mir tief in die Augen. Wieder verlor ich mich in seinem Anblick und konnte seinen Worten kaum noch folgen. Aber dass er meinen Namen benutzt hatte, entging mir nicht. Woher kannte er bloß meinen Namen?
"Konzentriere dich. Du musst versuchen den Traum zu deuten und die Warnung zu erkennen, die darin steckt. "
Obwohl es mir peinlich war und ich Angst hatte, dass er mich für dumm halten könnte, entschied ich mich ihm die Wahrheit zu sagen.
"Das habe ich versucht, aber ich komme nicht dahinter."
Völlig entgeistert von meiner Aussage begann er erneut: "Du musst die Augen offen halten, sei vorsichtig bei allem was Du tust, denn du rennst unvermittelt in ein Unglück..."
Eine hohe grelle Stimme unterbrach ihn abrupt.
"Abrinael, es reicht!"
Suchend drehte ich den Kopf von links nach rechts, doch die Person, die sich hinter dieser hohen Frauenstimme verbarg, blieb mir verborgen. Ein Gefühl der Heiterkeit und des Frohsinns erfasste mich. Doch ich konnte mir nicht erklären woher der plötzliche
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