Moonrain - Nur ein Tag mit dir (German Edition)
mich ein Satz, den Abrinael gesagt hatte einholte. Er meinte, er wäre real und wäre es nicht. Daraus wurde ich nicht schlau, wie sollte ich das verstehen? Und zu allem Überfluss empfand er für mich wohl nicht dasselbe wie ich für ihn. Ich ließ unser ganzes Gespräch noch einmal Revue passieren, konnte aber keinen Anhaltspunkt dafür entdecken, dass auch er etwas für mich empfand. Auch auf seiner Miene konnte ich keine derartige Gefühlsregung erkennen.
Als ich auf den Wecker schielte merkte ich, dass es schon fast Mittag war. Während ich so grübelte, hatte ich noch nicht einmal bemerkt, dass es draußen vor dem Fenster hell geworden war. So lange blieb ich sonst nie im Bett. Schnell stand ich auf, und sprang unter die Dusche.
Die Gedanken abzuwaschen funktionierte allerdings nicht ganz so wie ich es mir gewünscht hätte.
Diese innere Zerrissenheit machte mich restlos fertig. Noch dazu beschäftigte mich die Frage, was meine Träume hätten bedeuten sollen bevor ich Abrinael das erste Mal gespürt hatte. Da es nur diese gefühlte Bedrohung gab, vor der ich davon lief.
Etwas anderes war mir nicht aufgefallen.
Als ich meine Erinnerungen durchkämmte, fiel mir nur die Tatsache auf, dass umso weiter ich lief der Wald immer dichter wurde. Gerade so, dass ein Durchkommen fast unmöglich wurde, fast so als sollte ich stehen bleiben und nicht weiter rennen.
Aber selbst diese Erkenntnis ergab für mich nicht den Hauch eines Sinnes.
Ich zermarterte mir das Hirn, doch eine Lösung zeigte sich mir nicht. Stattdessen blieben meine Gedanken schon wieder bei Abrinael hängen.
Das Klingeln meines Handys riss mich abrupt aus meinen Fantasien. Chris hielt also Wort und meldete sich tatsächlich bei mir. Ich seufzte auf, dies machte mein Leben gerade auch nicht einfacher.
"Hey, schön das du anrufst!"
Es war keine Lüge, nur eine kleine Halbwahrheit, die mir leicht über die Lippen kam.
"Hallo Elly. Ich wollte dich fragen, ob du heute ein wenig Zeit für mich übrig hättest." Selbst durch das Telefon konnte ich hören wie er am anderen Ende der Leitung grinste. Etwas Zerstreuung würde mir gut tun, aber war das ihm gegenüber auch fair?
"Kommt ganz darauf an, was Du gerne anstellen möchtest."
"Da musst du dich überraschen lassen."
Er war ganz schön frech, aber das gefiel mir und es würde mir mit Sicherheit helfen den Kopf wieder einigermaßen frei zu kriegen. Also sagte ich zu.
Pünktlich um 14:00 Uhr klingelte es an meiner Tür. Als ich Chris so vor mir stehen sah in seinen schicken Jeans und dem halb zugeknöpften weißen Hemd, wusste ich wieder warum ich ihn süß fand. Er sah ein bisschen aus wie eine Kopie des Schauspielers Ryan Gosling. Auch er hatte diesen typischen Schlafzimmerblick, und sein schelmisches Grinsen machte ihn nur noch sympathischer.
Mit einer roten Rose in der Hand begrüßte er mich und entführte mich unverrichteter Dinge zu seinem Wagen.
Als er sich daran machte loszufahren, kam mir in den Sinn vielleicht mal nachzuhaken wohin die Reise gehen sollte. Doch als Antwort kam wieder nur ein nettes Grinsen und ein Lass dich einfach überraschen.
Das offene weite Meer lag vor uns. Damit hatte er bei mir direkt ins Schwarze getroffen, denn ich liebte das Meer über alles.
Für mich gab es keinen schöneren Anblick, als dieses wundervolle weite Blau. Außer vielleicht… ich versuchte diesen Gedanken schon von mir zu schieben, doch da war es bereits zu spät.
Abrinaels Gesicht erschien wieder vor mir, aber dieses Mal erheblich realer als ich es bereits gewohnt war. Sein heißer Atem überzog meine Haut.
Ein Kribbeln machte sich in meinem Körper breit. Meine rechte Hand schnellte hoch, ohne dass ich es kontrollieren konnte, beflügelt durch das tiefe Bedürfnis ihn zu berühren. Wenngleich er immer noch eine gewisse Angst in mir auslöste.
Doch bevor meine Hand ihn erreichte, war er so plötzlich wie er aufgetaucht war auch schon wieder verschwunden.
"Elly, ist alles in Ordnung?" Fragend suchte Chris meinen Blick. Die Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben.
"Mir geht es prima." Und um dies zu bekräftigen meinte ich noch schnell: "Ich liebe das Meer. Die Überraschung ist dir gelungen." Ich war mir nicht sicher ob diese Worte ihn überzeugten und hoffte inständig, dass er die Unsicherheit in meiner Stimme nicht erkannte. Aus seinem mitgebrachten Korb zog er schelmisch grinsend eine Decke und eine Flasche Sekt heraus.
Das war doch exakt das, was ich
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