Moonrain - Nur ein Tag mit dir (German Edition)
Sinneswandel kam.
Abrinael machte auf mich keinen erschrockenen Eindruck. Er fixierte mich immer noch mit seinem Blick und verdeutlichte erneut in seinem Flüsterton: "Du musst aufpassen. Es ist nicht mehr lange Zeit. Dein Leben ist…" war das ein Flehen, das in seinen Augen aufblitzte?
"HÖR AUF!“ Der Schrei dieser Frauenstimme ließ mich zusammenfahren. Eine Welle der Heiterkeit und des Frohsinns machte sich in meinem Körper breit. Nicht der kleinste Funke Angst lag in der Luft. Als ich meinen Kopf erneut nach links drehte, stand sie vor mir. Sie war sehr groß und schlank und hatte lange glänzende blonde Locken. Ihre Schönheit berührte mich, aber auf eine ganz andere Art als die von Abrinael.
„Aeriela, das geht dich nichts an." Er fuhr aus seinem Sessel hoch und machte einen Schritt auf sie zu. Ich konnte die Gefahr, die von ihm ausging, deutlicher spüren als je zuvor. Panik war nun wieder das vorherrschende Gefühl in meinem Inneren.
Wenig beeindruckt wich Aeriela keinen Schritt zurück, sondern machte auch einen Schritt auf ihn zu.
"Beende es. JETZT SORFORT!“
Restlos verwirrt…
Obwohl ich mich innerlich so gut wie möglich darauf vorbereitet hatte allein in meinem Bett hoch zu schrecken, traf es mich wie ein Blitzschlag.
Die innere Leere, die Abrinaels plötzliche Abwesenheit hinterließ, fühlte ich noch stärker als in irgendeiner Nacht zuvor. Es war ein regelrechter Zwiespalt der Gefühle, in dem ich mich befand, denn auf der einen Seite wollte ich ihn dringend wieder sehen, bei ihm sein.
Doch auch die Angst steckte mir immer noch tief in den Knochen. Und dies war mit Sicherheit keines der Gefühle, die ich wiederhaben wollte.
Wenn ich ihn doch nur einmal an einem anderen Ort hätte treffen können, wo es weniger düster und erschreckend wäre. Wer will schon mit seinem Liebsten in einem Horrorfilm gefangen sein?
Genau so war es nämlich. Ständig wurde meine Freude darüber ihn wiederzusehen von Angst und Schrecken beherscht. Wenn es ihn in diesem Traum nicht geben würde, käme es mir nie in den Sinn mich auch nur einen Moment lang dahin zurückzuwünschen. Ganz im Gegenteil. Jede Summe an Geld, die man von mir verlangen würde, brächte ich auf um dem zu entkommen.
Jedes Mal wenn ich mir gerade einzureden versuchte, dass ich mich von Abrinael befreien sollte, fiel mir wieder etwas Schönes ein.
Er kannte meinen Namen. Laut hatte er ihn ausgesprochen.
Und da waren sie auch schon wieder. Tausend Fragen, die durch mein Gehirn dröhnten und mir Kopfschmerzen verursachten.
Empfand ich tatsächlich etwas für ihn? Und er für mich?
Eifersucht machte sich bemerkbar. Wer war diese Frau? Warum mischte sie sich ein? Was sucht sie überhaupt in unserem Traum?
Ich erinnerte mich, dass Abrinael mich ausdrücklich warnen wollte. Vielleicht war sie deshalb aufgetaucht. Er hatte irgendetwas über mein Leben sagen wollen, doch diesen Satz hatte er nicht zu Ende gesprochen. Warum musste ich mich in acht nehmen und vor allem wovor?
Den Rest der Nacht war an Schlaf nicht mehr zu denken. Hin und her wälzend grübelte ich vor mich hin.
Ich verkrampfte meinen Körper immer wieder so sehr, dass meine Muskeln zu schmerzen begannen. So beschloss ich, dass es besser wäre aufzustehen. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch, nahm den Laptop zur Hand und surfte ein wenig im Internet herum. Doch auch dies lenkte mich nicht wirklich ab.
Das schlimmste an der Situation war aber, dass ich niemandem davon erzählen konnte, denn wer würde mich schon ernst nehmen? Meine Mutter würde mich wahrscheinlich in eine Anstalt bringen und mich auf Drogen testen lassen, wenn ich ihr gestehen würde, in wen ich mich da verliebt hatte. Samara schied auch aus, sie hatte ihre Meinung zu dem Thema bereits kundgetan.
Und wie ich sie einschätzte würde sie diese auch nicht mehr ändern. Es war schrecklich so allein zu sein mit dieser unfassbaren Situation.
Da kam mir eine Blitzidee. Google. Warum war ich nicht schon vorher auf diese Idee gekommen?
Ich tippte Abrinael in meinem Computer und drückte auf Suchen. Die Informationen im Internet beschränkten sich zu meinem Ärger leider auf ein Minimum. Die Seiten, die mir angezeigt wurden, wirkten auch eher esoterisch, und das war so gar nichts an das ich glauben mochte. Widerwillig und von Neugier getrieben klickte ich auf das erste Ergebnis. Ich fand nur eine kurze und knappe Beschreibung:
Abrinael:
• geistiger Führer,
• Engel
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