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Moonshine - Stadt der Dunkelheit

Moonshine - Stadt der Dunkelheit

Titel: Moonshine - Stadt der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alaya Johnson
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Lafayette«, sagte Nicholas höhnisch. »Aber wir haben ganze Arbeit geleistet, Katerina. Wenn die Polizei in der letzten Zeit keine kleinen Blutsauger aufgelesen hat, liegt es womöglich daran, dass er noch immer lebendig ist.«
    Kathryn sah aus, als müsste sie sich übergeben. »Ihr seid nicht lebendig«, brachte sie hervor.
    Nicholas schlug sie – blitzschnell und so hart, dass sie gegen die Tunnelwand geschleudert wurde. Blut rann aus ihrem Mund, und ihre Wange schwoll sofort an. Sie fing an zu weinen.
    »Dann schläfst du mit einem Toten,
puttana

    Ich verspürte den Drang, zurückzubleiben und ihr zu helfen, doch der Geist der gequälten Aileen zwang mich zu schweigen und drängte mich weiterzugehen. Ich hatte Rinaldos zweiten Sohn gerettet, den Todfeind des jungen Mannes, dem ich nun in das geheime Versteck seines Vaters folgte. Eine schöne Bescherung. Falls Giudo tatsächlich Judah war, wer um alles in der Welt war dann Troys Kunde? War es möglicherweise
doch
nur ein Zufall?
    »Wie gängig ist der Name Giudo?«, fragte ich Charlie leise. »Kennst du sonst noch jemanden, der so heißt?«
    Er schüttelte mit großen Augen den Kopf. »Nur diesen einen. Und das ist auch gut so, denn Nick kann ein bisschen
pazzo
, also verrückt, werden, wenn es um diesen Jungen geht.«
    Ich hätte ihn beinahe geschlagen.
Diesen Jungen, den du mit den anderen zusammen wie ein Nadelkissen durchlöchert hast? Diesen Jungen, der fast seine gesamte Erinnerung verloren hat, weil er so früh gewandelt worden ist?
Andererseits war Charlie dasselbe passiert. Wir waren alle auf die eine oder andere Art geschädigt, und ich hatte meine Fähigkeit eingebüßt, jemandem die Schuld dafür zu geben.
    Zumindest wusste ich jetzt eines: Jemand spielte mit Troy. Der Kunde hatte absichtlich diesen Namen benutzt, doch Troy hatte den Bezug nicht herstellen können. Also stand der Kunde mit den
Turn Boys
in Verbindung – allerdings wohl kaum als Mitglied der Bande. Verdammt, soweit ich wusste, war es sogar möglich, dass Rinaldo Wind davon bekommen hatte, wer Judah getötet hatte, und daraufhin selbst den Schlag gegen die Jungs veranlasst hatte.
    »Tja, es könnte durchaus sein, dass diese Familienzusammenführung ein wenig unbehaglich wird«, murmelte ich.
    Charlie drehte sich zu mir um und erstarrte. »Äh … Nick«, rief er.
    »Was ist denn jetzt,
idiota

    »Ich glaube, da ist was …«
    Das war alles, was er herausbringen konnte, ehe die
Defender
wie Ratten aus der Dunkelheit des Tunnels über uns herfielen.
    Schüsse hallten von den Wänden wider, prallten gefährlich ab. Nicholas fluchte. »Zu mir, Jungs!«, brüllte er, als Daddy und Troy und ein halbes Dutzend anderer Männer ihre Schwerter wie Verlängerungen ihrer Arme schwangen. Ich verlor mich – unpassenderweise – in einem Augenblick der Bewunderung, dann erst begriff ich, wie sie uns gefunden haben mussten.
    »Ihr verfluchten Schufte!«, rief ich in Troys Richtung, als er sich mit einem der
Turn Boys
herumschlug, der es auf seinen Hals abgesehen hatte. »Ich kann nicht glauben, dass ihr mir gefolgt seid!«
    »Giudo hat uns den Tipp gegeben«, keuchte er. »Hör zu, hat das eventuell Zeit bis nach …«
    Ich zog Daddys Schwert mit einer Hand aus der Schutzhülle und zerrte den nichtsahnenden Vampir mit der anderen von Troy herunter. Der
Turn Boy
war stark und hätte leicht entkommen können, um Schaden anzurichten, aber ich hielt ihm die Klinge an die Kehle und drückte leicht zu.
    »Also, was wolltest du sagen?«
    Troy starrte mich an und wischte sich ein paar Schweißperlen von der Stirn. »Gott, Zephyr. Giudo ist zu mir gekommen, als wir gerade gehen wollten, und meinte, dass wir dir folgen sollten. Er sagte, du würdest die
Turn Boys
kennen und dass wir sie so überraschen könnten.«
    »Giudo« kannte mich? Allmählich wurde das alles ein bisschen beängstigend. »Ist er bei euch?«
    Troy schüttelte den Kopf. »Er ist nur bis zum Tunneleingang mitgekommen, doch es war jemand da, der ihn kannte. Du bist weitergelaufen und wärst uns entwischt, also habe ich nicht weiter nachgefragt.«
    Ich fluchte und schleuderte den Vampir auf den Boden zu Troys Füßen. »Mach weiter.«
    Plötzlich lächelte Troy mich an und salutierte. Dann war er eben spießig und wichtigtuerisch und total rückständig und allgemein in höheren Dosen nur schwer zu ertragen. Aber manchmal mochte ich ihn dennoch irgendwie. Jemand schlug mir hart von hinten zwischen die Schulterblätter. Ich

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