Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt
Mikrochips gesehen hatten.
Vorsichtig näherte Nina sich ihr, sprach sie behutsam an, aber Andora reagierte auf keine Frage von Nina und erkannte ihre Großnichte nicht einmal wieder. Zärtlich fuhr Nina ihrer Großtante über die Haare, versuchte, ihr nahe zu sein, wo sie doch wirkte, als wäre sie Tausende von Kilometern entfernt in ihrer ganz eigenen, vermutlich düsteren Welt gefangen. Als Nina durch die dunkelbraunen Strähnen ihrer Tante strich, bemerkte sie auf der weißen Kopfhaut eine rote Narbe in der Form eines K.
»Oh nein!«, entfuhr es Nina. Die Wunde hatte ihr bestimmt Karkon zugefügt. Der Zukunftsfilm lief unaufhaltsam weiter. Er zeigte die verzweifelte Nina, der bewusst wurde, dass Karkon ihrer Großtante jede Erinnerung geraubt und sie wie eine leere Hülle zurückgelassen hatte. Ohne die Informationen auf dem Mikrochip im Hirn der falschen Andora schien sie unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn sich irgendwie zu bewegen. Also hoben die Freunde Andora hoch und trugen sie aus ihrer Zelle hinaus. Doch noch bevor sie das Gebäude verlassen konnten, fiel ein großes Netz aus Metall auf sie herunter und nahm sie gefangen. An dieser Stelle endete der Zukunftsfilm.
Die Freunde sackten in sich zusammen und fielen auf den Boden des Acqueo Profundis. Noch einige Sekunden blieben sie bewusstlos dort liegen. Max sprang sofort besorgt auf und prüfte, ob ihre Herzen noch gleichmäßig schlugen.
Der Erste, der wach wurde, war Dodo: Er schrie wie am Spieß, da er glaubte, in einem Stahlnetz gefangen zu sein. Langsam öffneten auch die anderen die Augen, schlugen um sich und wollten sich aus dem imaginären Netz befreien, so real hatten sie die Zukunftsvision noch vor ihren Augen.
Max tat alles, um die Freunde zu beruhigen.
Nina, die erst langsam aus der Trance erwachte, blickte zunächst Max an, zeigte dann hinüber zu dem Andora-Androiden auf dem Experimentiertisch und bat Max eindringlich, die Mikrochips des Monsters sicher aufzubewahren. »Das Leben, Wissen, ja all die kostbaren Erinnerungen meiner echten Großtante sind darauf gespeichert. Ohne sie ist sie nicht viel mehr als eine leblose Puppe. Bitte, Max, du musst die falsche Andora wieder zum Laufen bringen, sie reparieren, damit meine Tante auf ihre Gedanken, Gefühle und Erinnerungen zugreifen kann. Ich weiß, dass das gefährlich ist, aber nur so können wir sie retten. Am besten, wir fesseln den Androiden mit Stahldrähten, damit er sich nicht bewegen kann.«
Max wackelte mit dem Kopf und blinzelte nervös. »Ich xoll diexen Androiden wieder in Gang xetzen? Dax ixt doch verrückt. Der bringt unx alle um. Und dann wird er Kontakt zu Karkon aufnehmen. Nein, nein, Nina dax kann ich nicht machen.«
»Du musst aber! Sonst stirbt meine Großtante«, flehte Nina ihn an.
Max wackelte noch immer mit seinem Kopf, so ganz überzeugt schien er nicht. Stattdessen griff er nach der Eidechsencremetube, um von der beklemmenden Situation abzulenken, und reichte sie Nina. »Schmiert euch dax auf die Zähne, xonxt fallen xie euch noch aux.«
Die Kinder strichen sich schnell die Creme auf die Zähne, die sich davon sofort grün verfärbten.
»Oh Himmel, wir sehen aus wie Monster!«, rief Fiore verzweifelt.
»Die bleiben nur vierundzwanzig Xtunden xo«, entgegnete Max lächelnd, während er sich nun doch daranmachte, den bösen Androiden mit dicken Stahldrähten zu fesseln.
Roxy zog Nina zur Seite und fragte nervös: »Was ist mit dem Netz? Die werden uns in dem Schloss gefangen nehmen. Wir müssen unbedingt herausfinden, wer Andora bewacht. Der Zukunftsfilm war ja leider nicht sehr lang. Wir wissen nicht mal, ob wir lebend aus Toledo herauskommen.«
Nina, die versuchte, trotz des Gesehenen einen klaren Kopf zu behalten, erklärte ihren Freunden ihren Plan. »Während wir mithilfe der Fustallablätter nach Toledo fliegen und meine Großtante befreien, wird Max den Androiden einschalten, sodass auch die echte Andora wieder zu sich kommt. So können wir mit ihr entkommen. Und wenn uns jemand aufhalten will, werde ich den Taldom Lux benutzen. Durch das ewige Feuer hat er sicher noch an Kraft gewonnen und wird uns beschützen. Wir schaffen das, versprochen!«
Gesagt, getan. Max hatte sich schon an die Arbeit gemacht und reparierte die Stromkreisläufe des Androiden. Nina hatte sich mithilfe der Gugi-Feder nach Xorax begeben und dort auf einer der Wiesen sechs große blaue Fustallablätter gepflückt, von denen sie nun vier an ihre
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