Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt
dass sein T-Shirt voller Blutflecken war. »Du bist ja verletzt! Bleib sitzen, ich desinfiziere dir die Wunde!«
»Lass es gut sein, Ljuba, ich mach das schon. Das ist nichts Schlimmes«, bremste Nina sie aus, die auf keinen Fall erklären wollte, was im Ca-d’Oro-Palazzo passiert war.
»Ja, ja, das ist nur ein kleiner Kratzer, der nicht wehtut. Ich schmiere oben im Bad etwas Jod drauf und dann wird das schon wieder«, reagierte Cesco geistesgegenwärtig.
Nina begleitete ihn hoch in ihr Zimmer, während die anderen sich schnell verabschiedeten und nach Hause aufbrachen. Nicht dass Ljuba noch mehr Fragen stellte. Sie hatten sich für den nächsten Morgen verabredet.
In ihrem Zimmer angekommen, schmierte Nina etwas blaue Salbe von ihrem Großvater auf Cescos Wunde. »So, damit hört die Wunde auf zu bluten. In ein paar Stunden geht es dir besser ...«
»Hör mal, Nina«, unterbrach Cesco sie, »die Wunde ist mir egal. Aber ich mache mir Sorgen, wie Karkon reagieren wird. Wir müssen uns auf einen neuen Angriff einstellen. Du wirst sehen, nächstes Mal wird er versuchen, uns so richtig zu treffen.«
Nina setzte sich aufs Bett, drückte den Taldom Lux und sagte: »Wir werden ihn auch noch einmal schlagen. Das müssen wir. Um Karkon auszubremsen, muss ich Opas Notizen studieren und herausfinden, wie die Instrumente im Acqueo Profundis funktionieren. Und dann ist da ja noch Max 10-pl!«
»Aber wie sollen wir Xorax retten? Was sollen wir machen?«
Nina hatte darauf keine wirklichen Antworten, aber sie wusste, das Abenteuer zur Rettung von Xorax hatte angefangen und nichts konnte das Schicksal mehr aufhalten.
»Siehst du diese Schrifttafel über dem Bett? Die habe ich vor ein paar Monaten angefertigt, als ich noch nicht ahnte, dass ich mich jetzt in dieser Situation befinden würde. Mein Opa lebte noch und ich wohnte in Madrid bei meinen Großtanten. Cesco, ich bin eine Alchimistin, und tief in meinem Innern bin ich sicher, dass sich irgendwo im Universum die Antworten auf all unsere Fragen befinden«, sagte Nina und nahm Cescos Hand. »Ich werde in die Fußstapfen meines Opas treten, und du und die anderen, ihr werdet mir helfen.«
»Alchimie, Magie ... aber Nina, wir vier verstehen davon doch fast nichts«, entgegnete Cesco, während er den Satz auf der Holztafel über dem Bett las.
»Um an Wissen zu gelangen, muss man einfach nur neugierig sein. Und außerdem bist du, Cesco, topfit am Computer, ohne deine Hilfe schaffe ich das nicht. Ich kann Zaubertränke brauen, Metalle und Flüssigkeiten einsetzen und das sprechende Buch benutzen, aber das wird nicht reichen. Ich brauche euch und eure Fähigkeiten.«
Nina war sehr überzeugend aufgetreten und schob nun den Vorhang am Fenster zur Seite, um Cesco den Himmel zu zeigen, der vom Mond und von Millionen von Sternen erhellt wurde. Es war ein unendlicher Raum, in dem Nina neue Antworten und neue Lebewesen entdecken wollte.
»Xorax, der Sechste Mond, wartet auf mich. Ich muss für meinen Opa dort hinauf. Verstehst du das?« Sie versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass ihre Augen glasig wurden.
Cesco senkte den Kopf und antwortete entschlossen: »Natürlich verstehe ich das. Morgen gehen wir runter ins Acqueo Profundis, und ich schwöre dir, dann bringe ich Max 10-pl wieder zum Laufen. Karkon darf nicht siegen. Nie!«
In Karkons Palazzo deutete zur selben Zeit alles darauf hin, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis Karkon sich rächte. Der Magier hatte sich in sein Labor zurückgezogen, um seine Wunden zu heilen und einen Plan auszuhecken, wie er Nina besiegen wollte. Visciolo spülte immer wieder sein vom Spray blind gewordenes Auge aus, während die wenigen heil gebliebenen Androiden versuchten, die stark beschädigten Androiden wiederherzustellen. Sie brauchten neue Kabel und Drähte und Mikrochips, um die bösartigen Roboterkinder so schnell wie möglich zu reparieren.
Es würde wohl etwas dauern, sie wieder auf die Beine zu bekommen, dachte Karkon, während er seinen langen lila Umhang ablegte. Noch vierundzwanzig Stunden, dann würden er und seine Helfer vermutlich wieder angreifen können. Diesmal sollte ihm dieses kleine dumme Mädchen nicht entwischen.
Der Blick des Grafen hellte sich plötzlich auf. Ihm war eine fürchterliche Idee gekommen. Während er die Karte von Xorax an der Wand ansah, zischte er den Namen seines weiblichen Lieblingsandroiden, der sich momentan nicht in Italien befand.
»Natürlich, jetzt ist ihre Zeit gekommen. Ich
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