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Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt

Titel: Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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Kirche San Marco schlugen bereits zwölf Uhr. Die Freunde und der Sbackius irrten noch immer durch die verzweigten, düsteren Gänge des Palasts, verfolgt von den Zwillingen und Karkon.
    »Cesco, bitte streng dich an - wir müssen den Ausgang finden!«
    Nina rannte so schnell sie konnte und auch die anderen liefen ihr keuchend hinterher. Der Sbackius hüpfte mit großen Sprüngen voran.
    »Wir müssen erst den Hof überqueren und dann rechts abbiegen, am Speisesaal vorbei, und von dort aus können wir ins Untergeschoss gelangen«, sagte Cesco mit einem kurzen Blick auf die Karte, bevor er wieder weiterrannte, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her.
    Der Vollmond schien in den Hof, der sich still vor ihnen erstreckte, auch aus den Fenstern der oberen Etagen drang kein Laut. Das war ein gutes Zeichen, ließ es doch vermuten, dass die anderen Androidenkinder den Alarm vielleicht nicht mitbekommen hatten und noch tief schliefen.
    Als die Freunde unbemerkt im großen Speisesaal angekommen waren, entdeckten sie am Ende des düsteren Raumes, den nur ein unheimlicher Totenkopfkronleuchter in gespenstisches Licht tauchte, einen Türbogen: Dort musste es hinunter in die Kellergänge gehen!
    Einer nach dem anderen schlüpften sie unter dem hölzernen Bogen hindurch in den dahinter gelegenen Tunnel. Der Sbackius machte nur einen großen Sprung und kullerte auch schon durch den dreckigen Kellergang.
    »Es ist stockfinster«, sagte Fiore ängstlich und tastete sich an den feuchten Mauern entlang.
    »Lasst uns versuchen, nah an der Wand zu bleiben«, schlug Nina vor, die es kaum noch erwarten konnte, endlich diesen unheimlichen Palast zu verlassen.
    Als sie sich noch einmal umdrehte, um nach ihren Verfolgern zu sehen, erblickte sie eine bläuliche Flamme, die in der Luft zu schweben schien und eine rote Rauchwolke hinter sich herzog. Urplötzlich war der Tunnel in ein rötliches Licht getaucht und hinter der Flamme erschien eine große hagere Gestalt: Karkon.
    »Hahahahaha!« Karkons schauerliches Lachen hallte an den Wänden wider. »Diesen Palast werdet ihr nie wieder verlassen! Ihr sitzt in der Falle!«
    Das Gesicht des Grafen war feuerrot, sein kahler Kopf glänzte und spiegelte die Farben der Flammen wider.
    Nina drückte mit zitternden Fingern vier Mal die Goasil-Augen, aber der Taldom Lux funktionierte nicht.
    Der Sbackius versuchte noch einmal, Karkon mit einem Sprung umzuwerfen, doch der Magier war schneller, er hob die Hände und schoss ihm einen giftigen Blitz mitten auf die flauschige Brust. Der Sbackius sackte in sich zusammen, verdrehte noch zweimal die Augen und blieb dann leblos mit offenem Mund auf der Erde liegen.
    »Oh nein, Sbackius! Was hast du getan, du Monster!« Wütend vor Schmerz hob Nina den Taldom Lux hoch über ihren Kopf und schrie mit Tränen in den Augen: »Opa, bitte gib mir Kraft! Rette mich! Rette uns!«
    Der Zauberstab leuchtete auf, der Gugi-Kopf drehte sich fünf Mal und verströmte dabei ein leuchtend grünes Licht, das die Kinder und den Sbackius sanft umhüllte. Karkon wich zunächst zurück, doch es war nur eine Finte, denn plötzlich schoss er vor und entfachte einen wahren Sturm von Blitzen aus dem Pandemon Mortalis. Nina sah noch, wie Karkon den gefälschten Jambir an sich drückte, dann nahm ihr der Schutzzauber des Taldom Lux jede Sicht und sie verschwand im grünen Licht.
    Karkon blieb allein im unterirdischen Tunnel zurück. Ein paar letzte Blitze zuckten um ihn herum, bevor es wieder dunkel wurde. Er blickte dennoch zufrieden auf den Jambir in seiner Hand. Mit diesem Medaillon würde er Nina weiterhin verfolgen können, wo auch immer sie hinreiste. Er würde schon zu verhindern wissen, dass Nina hinter die drei anderen Geheimnisse kam. Er steckte den Jambir zurück in seine Tasche, schlang seinen purpurfarbenen Mantel um sich und kehrte mit festen Schritten in sein Labor zurück.
    Die fünf Freunde erwachten auf dem kühlen Steinboden des Markusplatzes. Es war halb fünf Uhr morgens und es dämmerte schon langsam am Horizont. Die Stadt lag noch im Schlaf, der Platz erstreckte sich menschenleer vor ihnen. Nicht einmal die üblichen Taubenscharen waren zu sehen.
    Dodo öffnete als Erster die Augen. Er betrachtete den Platz, den alten roten Glockenturm und die Kirche San Marco. Die Luft prickelte an diesem Junimorgen und Dodo atmete tief durch.
    Das war knapp, dachte er erleichtert. Der Taldom Lux hatte sie in letzter Sekunde gerettet.
    Dodo stand auf und weckte die anderen.

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