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Moorehawke 01 - Schattenpfade

Moorehawke 01 - Schattenpfade

Titel: Moorehawke 01 - Schattenpfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiernan Celine
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sie vollständig geradebiegen zu können. »Sie waren sehr verärgert.«
    Vielleicht, kam ihr plötzlich eine Eingebung, geht es nicht so sehr darum, mich zu täuschen. Vielleicht will er nur nicht zu viel von sich preisgeben.

    Jetzt lächelte Christopher, die Wangen hochrot, Bestürzung im Blick. »Sie haben meine Armreifen genommen«, sagte er, als wäre das beinahe so schlimm, wie sich die Finger von den begabten Händen reißen zu lassen.
    Ein schriller Pfiff übertönte den Lärm der Händler um sie herum. Es war Razi – mit sichtlich mühsam beherrschter Erregung marschierte er ihnen entgegen. Er war umringt von Soldaten, die ihn nicht aus den Augen ließen, als müssten sie ihre Nachlässigkeit am Reitplatz wiedergutmachen. So nah drängten sie sich an ihn heran, dass Wynter am liebsten geschrien hätte: Er bekommt ja keine Luft! Lasst ihm mehr Raum!
    Christopher murmelte: »Verdammt! Die bringen ihn noch in andere Umstände, wenn sie ihm so auf die Pelle rücken!«
    Dann hörte man das unverkennbare Schnalzen einer Bogensehne, und der Leibwächter neben Razi stürzte auf seinen Kameraden, einen Pfeil von Schläfe zu Schläfe durch den Kopf gebohrt.

Des Königs Pläne werden durchkreu zt
    Die Hölle brach los. Alles rief und rannte, zeigte in unterschiedliche Richtungen. Die Soldaten schlossen den Kreis um Razi, einer von ihnen versuchte, ihn zurück an die Palastmauer zu schieben. Razi wollte sich losreißen, um nach dem gefallenen Soldaten zu sehen, obwohl selbst Wynter erkennen konnte, dass der arme Kerl tot war.
    Damit sie nicht weiterlaufen konnte, hielt Christopher Wynter am Arm fest. Ohne ein Wort und vollkommen reglos suchte er mit den Augen die Bäume jenseits des Pfads ab.
    Eine Frau schrie: »Dort! Dort!«, und richtete den Finger auf einen unglückseligen Gärtner, der mit seiner Sense über der Schulter gerade um die Ecke bog. Wie ein Mann drehten sich die Soldaten herum, und nach einem kurzen Blick auf ihre Mienen ließ der Ärmste seine Sense fallen und ergriff die Flucht. Außer einem nahmen sämtliche Leibwächter brüllend die Verfolgung auf; nur ein schwerfälliger Hüne blieb vor Razi stehen, um ihn gegen weitere Gefahr abzuschirmen.
    Die Hände verzweifelt in die Luft geworfen, wollte Wynter loslaufen. »NEIN!«, rief sie den Soldaten nach. Da pfiff Christopher scharf, um Razis Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, und deutete in die Bäume. Im selben Augenblick schoss er los, wandte sich nach rechts und raste mit irrsinniger Geschwindigkeit in den Wald.

    Ohne jede Vorwarnung schlüpfte Razi unter dem Arm des Leibwächters hindurch und duckte sich, als der riesige Kerl in seinem Schreck nach ihm schlug.
    »Herr!«, bellte der Soldat noch, da war Razi ihm bereits entwischt.
    »Hol die anderen!«, befahl Razi ihm. »Ihr bleibt hier!«, herrschte er einige Männer an, die sich der Jagd anschließen wollten. Verunsichert blieben sie stehen.
    Razi schlug ebenfalls den Weg in den Wald ein, hielt sich aber links, um Christophers Bahn zu schneiden. Wie der Blitz heftete sich Wynter an Razis Fersen. Offenbar litt er noch unter seiner Verletzung, denn sie überholte ihn bald und stürmte voran durch das spärliche Unterholz.
    Vor sich konnte sie Christopher erkennen, der durch das gebrochene Sonnenlicht rannte, die Augen fest auf sein Ziel gerichtet. Die Hügel waren steil, wenn auch nicht dicht bewachsen, und der Boden rutschig vom Laub. Wynter geriet schnell außer Atem, das Herz hämmerte ihr in der Brust. Hinter sich konnte sie Razi keuchen hören.
    An Christopher vorbei erhaschte sie einen Blick auf den Flüchtenden. Ein gewaltiger Kerl. Den Bogen hatte er weggeworfen, er rannte um sein Leben. Christopher scherte seitlich aus und überholte ihn, und Wynter begriff, dass er sich von oben auf den größeren Mann stürzen wollte.
    Er ist zu massig, dachte sie hektisch . Christopher wird ihn nicht festhalten können!
    In diesem Moment stieß sich Christopher von der Anhöhe oberhalb des Mannes ab. Im Sprung riss er die Beine hoch, wie er es schon beim ersten Angreifer getan hatte, und brachte den Kerl mit einem schwungvollen Tritt gegen den Brustkorb zu Fall. Über Laub und Kies rollten die beiden den Hügel hinab auf Wynter zu.

    Christopher kam ungünstig zu liegen und griff daher aus einem schlechten Winkel an; sein erster Hieb traf nicht richtig. Zudem war er zu leicht, um den riesigen Mann zu überwältigen, weswegen der Bogenschütze ihn mühelos abschüttelte. Er schleuderte Christopher

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