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Mopsküsse: Roman (German Edition)

Mopsküsse: Roman (German Edition)

Titel: Mopsküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Müller , Micha Goebig
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schlafend auf einem Kissen in der Küchenecke verbracht hatte, rappelte sich langsam auf und schlurfte zu seinem Napf. Ein mürrisches Brummen und ein flehender Blick machten Georgia darauf aufmerksam, dass es Zeit war für sein zweites Frühstück. Sie stand auf und öffnete ihm eine Dose. Und da sie schon mal an der Arbeitsplatte stand, strich sie Antonella ein Marmeladenbrötchen. Schließlich wollten sie ja gleich los. Sie telefonierte gerade mit der Taxizentrale, als Antonella wieder in der Küche erschien.
    »Sag mal, wie sollen wir denn ohne Auto überhaupt in den Baumarkt kommen? Und wie kriegen wir das ganze Zeug nach Hause? Da müssen wir einen Kombi mieten!«
    »Unsinn, so viel ist es nun auch wieder nicht. Ich habe uns ein Großraumtaxi bestellt. Das ist übrigens gleich da. Hier, ich habe dir auch schon ein Brötchen gemacht.«
    Sie hielt Antonella den Teller entgegen, die fassungslos auf die einsame Semmel blickte. Das sollte ihr Frühstück sein? Was hatte der blonde Floh denn für Vorstellungen? Aber noch verrückter war ja diese andere Sache. »Mit dem Taxi in den Baumarkt? So was Bescheuertes habe ich ja noch nie gehört!«
    Georgia blickte gleichzeitig irritiert und gekränkt. »Wieso bescheuert? Ich fahre doch immer Taxi.« Es klingelte. »Siehst du, da ist es schon. Nimm das Brötchen einfach mit. Komm, Hugo, wir gehen.«
     
    O mein Gott! Antonella verdrehte die Augen. Kein richtiges Frühstück, und jetzt mussten sie auch noch den Hund mitnehmen, damit er ihnen nicht wieder in die Bude machte. Na bravo, das würde ein echt gelungener Vormittag werden!
    Auch der Taxifahrer schien Antonellas Meinung zu teilen. »Wo soll’s hingehen???«
    »In einen Baumarkt.« Georgia sprach langsam wie mit einem Begriffsstutzigen und ignorierte souverän Antonellas Grinsen. »In irgendeinen Baumarkt, am besten den mit der größten Auswahl. Da kennen Sie sich doch sicher aus.« Sie schenkte ihm ein gewinnendes Lächeln, das allerdings ein wenig gekünstelt wirkte, denn eigentlich war sie es gewohnt, dass ihre Anweisungen prompt befolgt wurden.
    »Und da muss der Köter auch mit?«
    Das Lächeln verschwand augenblicklich. »Ich bezahle Sie nicht dafür, dass Sie einen reinrassigen Mops als Köter bezeichnen. Wären Sie jetzt so freundlich loszufahren?«
    Kopfschüttelnd ließ der Taxifahrer den Motor an. Offensichtlich nicht ganz dicht, die Kleine.
     
    »So die Damen, da wären wir.«
    »Dann würde ich sagen, Sie vertreiben sich etwas die Zeit«, Georgia reichte einen Geldschein nach vorne, »und wir treffen uns am Ausgang in – Antonella, was denkst du, wie lange wir brauchen werden?«
    »Vielleicht’ne Stunde?«, nuschelte Antonella, der die ganze Situation noch immer peinlich war.
    »So was nennt man Dienstleistungsgesellschaft, nicht zu fassen! Da muss man sich rechtfertigen, bloß weil man in den Baumarkt fahren will! In New York fährt jeder mit dem Taxi zu Ikea …« Georgia war so in Fahrt, dass Hugo in einen leichten Trab fallen musste, um Schritt zu halten.
    Antonella mit ihren langen Beinen hatte weniger Probleme mit dem vorgelegten Tempo und schaffte es sogar, gleichzeitig die Gangbeschriftungen zu lesen. »Georgia, links! Da gibt’s die Farben.«
    Georgia hatte keine Ahnung gehabt, wie groß die Auswahl an Farben war, die es in einem Baumarkt gab. Ihre Wut auf den Taxifahrer verrauchte schnell, während sie fasziniert durch diverse Farbpaletten blätterte. Nur gut, dass Antonella auf dem Gebiet Baumarkt ein Profi war, denn sonst hätte der Ausflug sicherlich ewig gedauert. So aber kamen sie gut voran, bis Georgia merkte, dass Hugo verschwunden war. Der kleine Hund hatte scheinbar nicht die geringste Lust gehabt, Stunden zwischen stinkenden Farbeimern zu verbringen, und sich konsequenterweise nach einem interessanteren Betätigungsfeld umgesehen. Antonella war zu Georgias großer Überraschung komplett ausgeflippt. Auf der Suche nach dem ihr so verhassten Hugo schrie sie hysterisch und panisch den halben Baumarkt zusammen. Ein junger Verkäufer hatte den Mops schließlich exakt da gefunden, wo man ihn vermuten konnte – in der Tierabteilung.
    »Tu das nie wieder!« Antonella hatte sich drohend vor Hugo aufgebaut, der sich gerade eine Zwischenmahlzeit in Form von Kaninchenfutter genehmigte. Offenbar hatte ein achtloser Kunde beim Abpacken des Kleintierfutters einiges davon auf dem Boden verstreut. Sie packte die Leine und befestigte sie am Einkaufswagen. Dann atmete sie geräuschvoll aus und

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