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Mopsküsse: Roman (German Edition)

Mopsküsse: Roman (German Edition)

Titel: Mopsküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Müller , Micha Goebig
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professionell und hauptberuflich um die Wohnsituation anderer Menschen kümmern werden!«
    »Ja, aber du hast doch diesen tollen, stressigen Job! Wie soll das denn gehen?« Antonella verstand nun überhaupt nichts mehr.
    »Meinen ach-so-tollen Job habe ich gestern gekündigt. Der passt nicht mehr zu mir. Aber das ist jetzt egal«, fuhr Georgia fort, als sie Antonellas erstaunten Gesichtsausdruck sah. »Ich habe bereits alles für unsere neue Karriere geplant. Schau mal hier.« Sie griff wieder nach den Listen und begann, Antonella das Konzept von Hugo’s Affairs zu erklären.
    Auf Antonellas Gesicht spiegelte sich während Georgias Vortrag sehr hübsch ihre Gefühlslage wider. Sie war völlig überfahren und schwankte zwischen Entsetzen und absoluter Begeisterung. Das klang richtig nach Arbeit! Anderseits klang es auch nach Spaß und vor allem nach Geld. Und wenn sich Georgia wirklich um den ganzen Planungs- und Finanzkram kümmern würde, dann könnte es vielleicht sogar etwas werden.
    »Und? Sind wir nun Partner?« Georgia schaute ihre Freundin erwartungsvoll an.
    »Klar«, sagte sie schwach, »das bedeutet dann wohl den endgültigen Abschied vom süßen Leben …«
    »Komm schon. Das wird toll werden!« Sie prostete Antonella mit ihrem Glas Weißwein zu. »Auf Hugo’s Affairs!«
    »Ja, auf Hugo’s Affairs und das Ende meiner Freiheit!« Doch Antonella klang schon wieder viel fröhlicher.
    »Ich war heute übrigens bei Dr. Stern«, wechselte Georgia das Thema.
    »Und, was hat er gesagt?« Antonellas Stimmung verdüsterte sich schlagartig. »Müssen wir ausziehen?«
    »Nein, müssen wir nicht! Ich konnte ihn glücklicherweise davon überzeugen, dass es Hugo in Zukunft blendend gehen wird und er nie mehr alleine zuhause bleiben muss. Du bist aber auch selbst schuld, dass er gleich mit einem Drohbrief ankommt.« Georgia warf Antonella einen tadelnden Blick zu. »Warum hast du ihn denn nie zurückgerufen? Er hat wohl mehrmals versucht, dich zu erreichen.«
    »Ich hatte doch keine Zeit«, Antonella wand sich ein bisschen verlegen, »und außerdem habe ich keine Ahnung, was der eigentlich von mir will.«
    »Ich schon!« Georgia grinste. »Ich glaube übrigens, dass der Friede erst dann wieder völlig hergestellt ist, wenn du mit ihm essen gehst. Ich habe mein Möglichstes getan, jetzt bist du dran!«
    »Kommt nicht in Frage!«, brauste Antonella auf. »Nur weil dein Date mit Harry so scheußlich war, muss ich mir so etwas nicht auch antun.«
    »Komm schon, er ist sehr nett. Und obwohl du dich ihm gegenüber unmöglich benimmst, scheint er dich wirklich zu mögen.«
     
    Die nächsten Wochen wurden reichlich turbulent. Georgia hatte sich mit Feuereifer an die Arbeit gemacht und einige neue Kunden akquiriert. Auch Herr Mertens hatte Wort gehalten und Antonella weiterempfohlen. So fand sich ein kleiner, aber stetiger Fluss von Interessenten auf dem Anrufbeantworter von Hugo’s Affairs. Die Bibliothek hatte nun auch eine neue Bestimmung gefunden: Mit zwei großen Schreibtischen ausgestattet, wurde sie die Schaltzentrale des jungen Unternehmens. Die beiden ungleichen Freundinnen entpuppten sich als wahres Dreamteam mit einer optimalen Arbeitsteilung: Die versierte Wirtschaftsfrau Georgia kümmerte sich um Finanzen, Kundenpflege und Beratung. Als Organisationsgenie plante sie detailliert jedes Projekt und verhandelte knallhart mit den Lieferanten. Antonella dagegen kümmerte sich um Design und Umsetzung. Sie hatte einen unfehlbaren Blick dafür, was man aus dem Vorhandenen machen konnte, und die Handwerker fraßen ihr buchstäblich aus der Hand. Die meisten Kunden ebenfalls, weil sie immer gut gelaunt und fröhlich war, dabei aber auch eine sehr dominante Seite zeigen konnte. Ihre Visionen waren meist großartig, die Verbalisierung leider weniger. Ihr Lieblingssatz: »Sie müssen mir einfach vertrauen. Es wird toll!«, überzeugte nicht immer alle, aber für die schwierigen Fälle gab es ja Georgia, die nebenher noch Zeit fand, ihren Masterplan weiterzuentwickeln.
     
    Mitte Oktober war der nächste Schritt getan. Antonella traf fast der Schlag, als sie eines Abends von einem Auftrag nach Hause geradelt kam und vor der Haustüre ein nagelneuer, silberfarbener Alfa-Romeo-Kombi parkte – verziert mit riesigen Hugo’s-Affairs-Schriftzügen in Pink!
    »Willst du vielleicht zukünftig bei Regen, Eis und Schnee zu den Kunden radeln?«, war Georgias knapper Kommentar zu Antonellas Temperamentsausbruch. »Die Finanzierung war

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