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Mopsküsse: Roman (German Edition)

Mopsküsse: Roman (German Edition)

Titel: Mopsküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Müller , Micha Goebig
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kein Problem, also reg dich ab und freu dich!«
    Wohlweislich erzählte sie Antonella noch nichts von einer weiteren Idee, die gerade in Arbeit war. Seit Tagen telefonierte sie mit Maklern, und heute hatte ihr endlich einer ein Objekt vorgeschlagen, das interessant klang. Als sie am nächsten Tag die Räumlichkeiten betrat, wusste sie sofort, dass es genau das war, was sie sich vorgestellt hatte: Bei dem dreihundert Quadratmeter großen Loft handelte es sich um die obere Etage eines zweistöckigen Industriegebäudes in einem Hinterhof an der Berger Straße. Der Hauptraum war an die fünf Meter hoch und hatte große, verglaste Oberlichter. Außerdem gab es noch ein kleines Büro, einen Lagerraum sowie eine Kaffeeküche und eine Toilette. Es gelang ihr nur schwer, ihr Pokerface zu bewahren, als der Makler den Preis nannte. Der lag tatsächlich zwanzig Prozent unter ihrer Kalkulation! Sofort rief sie Antonella an und bestellte sie dazu.
    Pokerface war definitiv nicht Antonellas Sache. »Wow, das ist ja supercool!«, rief sie aus, als sie das Loft betrat. »Was man daraus alles machen könnte …«
    Georgia zog sie beiseite, um ihr den Plan zu erklären. »Ich weiß, das kommt jetzt etwas plötzlich, aber ich habe schon eine ganze Weile darüber nachgedacht, dass wir nicht von Zuhause aus arbeiten können, wenn wir wirklich professionell auftreten wollen. Dazu brauchen wir einfach einen Showroom, in dem Kunden sehen können, was wir machen. Wir können nicht weiter alle Kunden durch unsere Wohnung führen, um zu zeigen, wie gut wir sind.«
    Antonella hörte aus diesem Monolog vor allem eines heraus: noch mehr Arbeit! Woher hatte Georgia eigentlich diese ganze Energie und den Elan, immer noch mehr auf die Beine zu stellen? »Georgia, wie sollen wir das denn machen? Wir haben schon genug zu tun im Moment.«
    Doch Georgia war nicht bereit, sich von ihrem Plan abbringen zu lassen. Sie erinnerte sich, wie Antonella sie zu der Geburtstagsparty überredet hatte. Jetzt war der richtige Zeitpunkt, diese Finte gegen sie selbst anzuwenden. »Du musst dich um gar nichts kümmern«, flötete sie. »Das Loftprojekt fällt ganz in meinen Bereich. Ich verspreche dir, du wirst überhaupt keine Arbeit damit haben. Und du hast doch selbst gesagt, dass dieser Raum unglaublich ist! Wer weiß, wann wir wieder so eine Chance bekommen?« Sie sah Antonella erwartungsvoll an.
    »Also gut, meinetwegen, aber du machst das ganz allein!«
    »Selbstverständlich!« Bevor sie zum Makler zurückgingen, zischte sie noch: »Und überlass das Verhandeln bloß mir! Ab jetzt keine übertriebene Begeisterung mehr.«

KAPITEL 11
    Testosteronalarm
    W ährend Georgia sich voller Elan in die Arbeit stürzte und den Umbau des Lofts auf den Weg brachte, war Antonella unausgeglichen und rastlos. So viel wie zurzeit hatte sie in ihrem Leben noch nie gearbeitet! »Georgia Gnadenlos«, wie sie ihre Freundin und Geschäftspartnerin inzwischen gern nannte, kannte kein Pardon. Sie war es gewohnt, permanent überdurchschnittliche Leistung zu bringen, und erwartete von ihrem Umfeld ein ähnliches Engagement. Für Antonella war das eine echte Prüfung. Zwar machte ihr die Arbeit riesigen Spaß, doch fehlte ihr der notwendige Ausgleich, und das grau-kalte Novemberwetter taugte auch nicht als Stimmungsaufheller. Den ganzen Tag hetzte sie von Baustelle zu Baustelle, hielt die Handwerker bei Laune und sich selbst Dr. Stern vom Leib. Der versuchte nämlich immer massiver, sie unter fadenscheinigen Ausreden zum Essen zu locken. Antonella war sich sicher, dass so ein Treffen nur weitere Komplikationen zur Folge hätte – am Ende müsste sie eine Möpsin anschaffen, damit Hugo eine kleine Gefährtin bekäme oder so. Eine Verabredung kam jedenfalls nicht in Frage! Über Georgias Theorie, dass Adrian Stern doch ganz offensichtlich private Interessen hegte, wollte Antonella gar nicht erst nachdenken. Doch selbst wenn es so war, wie sollte dieser überkorrekte Anwalt auf angenehme Art Abwechslung in ihr Leben bringen? Denn das war eigentlich ihr Hauptproblem: Trotz des ganzen Stresses langweilte sie sich fast zu Tode. Es war schon so lange nichts Aufregendes mehr passiert! Ihr Leben war inzwischen viel zu normal und bürgerlich geworden.
    Ihre Laune war also genauso schlecht wie das Wetter, als sie gegen halb acht Uhr abends im Ostpark joggte. Auf dem Rückweg lief sie an der Eissporthalle vorbei, und da stach ihr eine Ankündigung ins Auge: »Nächstes Heimspiel der Frankfurt Lions am

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