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MoR 05 - Rubikon

Titel: MoR 05 - Rubikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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überprüfte alle Ausgaben und teilte das Geld selbst aus), die wenige Wäsche wurde außer Haus gewaschen. Aufgrund der Sparmaßnahmen hatten sich die Haushaltskosten auf zehntausend Sesterze im Jahr reduziert. Rechnete man den Wein hinzu, verdreifachte sich diese Summe allerdings, obwohl es sich um Wein aus zweiter Pressung handelte, der nach Essig schmeckte. Doch das spielte keine Rolle, denn Cato und seine beiden Philosophen tranken der Wirkung und nicht des Geschmacks wegen. Geschmack war ein Luxus für Reiche wie Quintus Hortensius, dem neuen Mann von Marcia.
    Der Gedanke an Marcia versetzte ihm einen Stich. Marcia ging ihm an diesem so enttäuschenden Tag nicht aus dem Kopf. Er wußte immer noch, wie sie damals, vor fast sieben Jahren, ausgesehen hatte, als er sie beim Essen im Haus von Lucius Marcius Philippus zum erstenmal gesehen hatte. Er war stolz über seinen Erfolg in Zypern gewesen. Publius Clodius hatte ihn gezwungen, den Sonderauftrag zu übernehmen — die Angliederung Zyperns —, und er hatte sie erfolgreich durchgeführt. Und mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen, daß Zyperns ägyptischer Regent Ptolemaios Selbstmord begangen hatte. Anschließend hatte Cato sämtliche Schätze und Kunstwerke der Insel für bares Geld verkauft und dieses in zweitausend Kisten gepackt — insgesamt siebentausend Talente. Er hatte über alles doppelt Buch geführt; eine Ausfertigung hatte er selbst in seine Obhut genommen, die andere seinem freigelassenen Sklaven Philargyrus anvertraut. Kein Senator sollte ihm unterstellen können, er habe Geld veruntreut! Sicher würde wenigstens eine der beiden Ausfertigungen unversehrt nach Rom gelangen.
    Für den Transport der zweitausend Kisten hatte er die königliche Flotte beschlagnahmt — wozu Geld für das Anheuern einer Flotte ausgeben, wenn eine zur Verfügung stand? Dann ersann er eine Methode, um die Kisten zu bergen, falls ein Schiff während der Reise sank. Er band an jede Kiste ein hundert Fuß langes Seil, an dessen Ende er ein dickes Stück Kork befestigte; wenn ein Schiff sank, würden sich die Seile aufwickeln und die Korkstücke an der Wasseroberfläche treiben, so daß man die Kisten daran hochziehen konnte. Philargyrus fuhr sicherheitshalber auf einem anderen Schiff, das gebührenden Abstand zu dem Catos hielt.
    Die Schiffe der zypriotischen Königsflotte sahen zwar sehr schön aus, waren aber nicht dafür gedacht, die Gewässer des mare nostrum zu befahren, etwa am Kap Taenarum am unteren Ende des Peloponnes. Die offenen Galeeren lagen flach im Wasser, zwei Männer bedienten ein Ruder, und jedes Schiff hatte ein armseliges Segel. Der Vorteil eines offenen Schiffes war freilich, daß die Seile mit den Korken sich im Fall eines Schiffbruchs ungehindert aufrollen konnten. Und noch war das Wetter gut. Erst als die Flotte den Peloponnes umschiffte, kam ein schwerer Sturm auf. Trotzdem sank nur ein Schiff: die Galeere mit Philargyrus und der zweiten Ausgabe des Kassenberichts. Als später bei ruhiger See die Suche nach den Kisten begann, zeigte sich zu Catos Leidwesen jedoch kein einziger Korken an der Oberfläche. Er hatte die Tiefe des Wassers gründlich unterschätzt.
    Doch der Verlust eines einzigen Schiffes ließ sich verkraften. Als sich der nächste Sturm ankündigte, suchten Cato und seine Männer im Hafen von Kerkyra Schutz. Leider konnte die schöne Insel nicht so viele unerwartete Besucher unterbringen, so daß diese sich gezwungen sahen, auf dem Marktplatz der kleinen Hafenstadt Zelte aufzuschlagen. Cato als überzeugter Stoiker verzichtete darauf, sich im Haus des reichsten Bürgers einzuquartieren, und entschied sich statt dessen gleichfalls für ein Zelt. Da es bitter kalt war, zündeten die zypriotischen Seeleute ein gewaltiges Lagerfeuer an. Dann brach der Sturm los, und die Funken des Feuers stoben in alle Richtungen. Catos Zelt brannte restlos nieder, und mit ihm verbrannten die Kassenbücher.
    Cato war über den Verlust untröstlich. Nie würde er beweisen können, daß er von dem Profit aus der Annexion Zyperns nichts für sich behalten hatte. Vielleicht deshalb beschloß er, das Geld nicht auf der riskanten Via Appia nach Rom zu befördern. Statt dessen segelte er mit seiner Flotte um die Stiefelspitze Italias und an der Westküste entlang nach Ostia. Dank des geringen Tiefgangs der Schiffe konnte er den Tiber bis an die Hafenkais von Rom hinaufsegeln.
    Der Anblick der Flotte war so ungewöhnlich, daß fast ganz Rom sich zu Catos

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