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MoR 05 - Rubikon

Titel: MoR 05 - Rubikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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von Aulus Plautius, dem Statthalter von Bithynien und Pontus, mehrere tausend Freiwillige und von den kleinen Königreichen Kommagene, Sophene, Osroene und Gordyene und verschiedenen anderen Staatsgebilden und Hoheitsgebieten weitere Soldaten. Auch Geld traf inzwischen in ausreichender Menge ein, so daß Pompeius seine Armee ernähren konnte, die inzwischen stolze achtunddreißigtausend römische Legionäre, fünfzehntausend ausländische Fußsoldaten, dreitausend Bogenschützen, tausend Schleuderer und siebentausend Reiter aufwies. Metellus Scipio hatte zudem geschrieben, er könne zwei volle Legionen zur Verfügung stellen, müsse sie aber aus Mangel an Transportschiffen über Land schicken.
    Im Quinctilis schließlich gab es eine erfreuliche Überraschung. Bibulus’ Admiräle Marcus Octavius und Scribonius Libo hatten auf Curicta fünfzehn Kohorten zusammen mit deren Befehlshaber Gaius Antonius gefangengenommen. Die gefangenen Soldaten waren bereit, Pompeius den Treueid zu schwören, und somit war seine Armee weiter gewachsen. Die Seeschlacht, in der Octavius und Libo vierzig Schiffe Dolabellas zerstört hatten, brachte den ersten von vielen Siegen für die rasch wachsende pompeianische Flotte, die, wie sich herausstellte, von dem unerfahrenen Bibulus geschickt befehligt wurde.
    Bibulus teilte die Schiffe in fünf große Flotten. Eine Flotte von hundert guten Schiffen aus der Provinz Asia stand unter dem Kommando von Laelius und Valerius Triarius; Gaius Cassius übernahm das Kommando über die siebzig Schiffe, die er aus Syrien mitgebracht hatte; Octavius und Libo befehligten eine Flotte von fünfzig griechischen und liburnischen Schiffen; Gaius Marcellus Minor und Gaius Coponius übernahmen die zwanzig hervorragenden Triremen, die Cato mit seiner Sturheit und durch die Weigerung, die Insel ohne Schiffe zu verlassen, den Rhodiern abgeschwatzt hatte.
    Die fünfte Flotte existierte vorerst nur auf dem Papier; sie sollte aus jenen Schiffen bestehen, die der junge Gnaeus Pompeius aus Ägypten abziehen würde.

    Stolz darauf, daß sein Vater ihm eine so wichtige Aufgabe übertragen hatte, und entschlossen, ihr gerecht zu werden, war Gnaeus Pompeius nach Alexandria ausgelaufen. Mit seinen neunundzwanzig Jahren wäre er im nächsten Jahr als Quästor in den Senat eingetreten, wenn Caesar nicht dazwischengekommen wäre. Doch das betrübte Pompeius Junior keineswegs, zweifelte er doch keinen Augenblick daran, daß sein Vater den anmaßenden Julier im Staub zertreten würde.
    Leider war er nicht alt genug, um unter seinem Vater gedient zu haben, als dieser im Osten Krieg geführt hatte. Er war während einer enttäuschend friedlichen Zeit in Spanien Rekrut gewesen. Natürlich hatte er nach dem Militärdienst die obligatorische Reise nach Griechenland und durch die Provinz Asia gemacht, er war aber nie in Syrien oder Ägypten gewesen. Da seine Abneigung gegen Metellus Scipio kaum geringer war als die gegen seine Stiefmutter Cornelia Metella, entschied er sich, nicht über Land zu marschieren, sondern mit dem Schiff an der nordafrikanischen Küste entlang nach Ägypten zu fahren.
    Während er an die Achterreling gelehnt an der öden Katabathmos-Wüste vorbeiglitt, träumte er von Scribonia, seiner jungen Frau. Er vermißte sie sehr. Wie schrecklich doch die Ehe davor mit Claudilla gewesen war! Aber sein Vater wollte alle Mitglieder der Familie unbedingt mit Männern und Frauen aus dem höchsten Adel verheiraten. Claudilla war ein farbloses Mädchen gewesen und viel zu jung für die Ehe. Doch dann hatte er Libos Tochter kennengelernt. Was hatte es nicht für einen Krach gegeben, als er verkündet hatte, er wolle sich von Claudilla scheiden lassen und die mollige Scribonia heiraten, nach der sich sein Geist und sein Körper verzehrten! Pompeius Magnus hatte einen fürchterlichen Wutanfall gehabt, aber vergebens; sein ältester Sohn stand mit pompeianischer Hartnäckigkeit zu seinem Entschluß, und Pompeius hatte schließlich nachgeben und Appius Claudius Censor als Entschädigung zum Statthalter Griechenlands im Auftrag der Exilregierung ernennen müssen. Es ging das Gerücht, daß Appius Claudius dort noch merkwürdiger geworden sei und seine Zeit der Erforschung der Geometrie der Pylonen widme.
    Alexandria stieg vor Gnaeus Pompeius aus dem Meer wie die schaumgeborene Aphrodite. Drei Millionen Menschen wohnten in dieser Stadt, die noch größer war als Rom oder Antiochia. Das Reich ihres Gründers Alexander war innerhalb von

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