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MoR 05 - Rubikon

Titel: MoR 05 - Rubikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Bellovacer — die Atuatucer — die Menapier — und sogar die Treverer. Einen Stamm nach dem anderen! Aber was wäre geschehen, wenn Nervier, Bellovacer, Eburonen und Treverer sich zusammengetan hätten und Caesar zusammen angegriffen hätten? Stimmt, er ist ein glänzender Feldherr mit einer glänzenden Armee. Aber Dagda ist er nicht! Er wäre geschlagen worden — und hätte sich von seiner Niederlage nie wieder erholt.«
    »Du meinst also«, sagte Lucterius langsam, »wir Kelten müssen uns zusammenschließen.«
    »Genau das.«
    Cotus machte ein finsteres Gesicht. »Und unter wessen Führung?« wollte er kampflustig wissen. »Glaubst du, die Haeduer zum Beispiel würden unter einem Arverner als Anführer kämpfen, etwa unter dir selber, Vercingetorix?«
    »Wenn die Haeduer dem neuen Staat Gallien angehören wollen, ja, Cotus, dann erwarte ich, daß sie unter dem kämpfen, den wir zum Anführer machen.« Die dunkelblauen Augen unter den buschigen, schwarzen Brauen in dem totenkopfähnlichen Gesicht glühten. »Das könnte ich sein, ein Arverner und damit traditioneller Feind der Haeduer. Es könnte aber auch ein Haeduer sein, und dann würde ich von allen Arvernern erwarten, daß sie unter ihm kämpfen, wie ich es selbst auch tun würde. Mach doch die Augen auf, Cotus! Begreifst du denn nicht? Es ist der Zwist unter uns, die alten Fehden, die unseren Untergang besiegeln! Dabei sind wir ihnen doch zahlenmäßig überlegen! Sind sie tapferer? Nein! Sie sind nur besser organisiert, mehr nicht. Sie arbeiten zusammen wie eine große Maschine, greifen wie Rädchen ineinander. Das können wir zwar nicht ändern, denn um das nachzumachen, fehlt uns die Zeit. Aber wenn wir vereint zuschlagen, können wir gar nicht verlieren!«
    Lucterius holte tief Luft, dann sagte er plötzlich: »Ich mache mit, Vercingetorix!«
    »Ich auch«, sagte Gutruatus. Er lächelte. »Und ich weiß noch jemanden, der mitmacht. Cathbad von den Druiden.«
    Vercingetorix sah ihn überrascht an. »Cathbad? Dann sprich sofort mit ihm, wenn du nach Hause kommst, Gutruatus! Wenn Cathbad bereit wäre, die Druiden aller Stämme durch Zureden und Schmeicheln zu gewinnen, wäre die Hälfte unserer Arbeit schon getan.«
    Doch Cotus sah immer ängstlicher aus, Litaviccus schien hin und her gerissen und Sedulius vorsichtig.
    »Die Worte der Druiden werden nicht ausreichen, die Haeduer zu überzeugen«, sagte Cotus und schluckte. »Wir nehmen unseren Status als Freunde und Verbündete des römischen Volkes sehr ernst.«
    Vercingetorix schnaubte verächtlich. »Ha!« rief er. »Dann seid ihr Narren! Es ist noch gar nicht so viele Jahre her, Cotus, daß derselbe Caesar den Germanen Ariovistus, dieses Schwein, mit teuren Geschenken überhäufte und ihm den Titel Freund und Verbündeter des römischen Volkes zuerkannte! Obwohl er wußte, daß Ariovistus die Haeduer überfiel, die ebenfalls Freunde und Verbündete waren, und ihnen ihre Rinder, ihre Schafe, ihre Frauen und ihr Land wegnahm! Lag ihm etwas an den Haeduern? Nein! Er wollte nur Frieden in der Provinz!« Er ballte die Fäuste und reckte sie zum Himmel. »Daran denke ich jedes Mal, wenn er wieder das scheinheilige Versprechen von sich gibt, er würde uns vor den Germanen beschützen. Und wenn die Haeduer noch bei Trost wären, würden sie auch daran denken.«
    Litaviccus, der die Augen aufgerissen hatte, nickte. »Also gut, ich mache mit«, sagte er. »Ich kann nicht für Cotus sprechen — er ist älter als ich und überdies nächstes Jahr zusammen mit Convictolavus Vergobret. Aber ich mache mit, Vercingetorix.«
    »Ich kann nichts versprechen«, sagte Cotus, »aber ich werde nichts gegen dich unternehmen und auch den Römern nichts sagen.«
    »Mehr verlange ich vorerst auch gar nicht, Cotus«, sagte Vercingetorix. »Aber denke darüber nach.« Er lächelte kalt. »Man kann auf ganz verschiedene Weise Widerstand gegen Caesar leisten, nicht nur mit dem Schwert in der Hand. Er vertraut den Haeduern blind. Er erwartet, daß sie sofort angekrochen kommen, wenn er nur mit dem Finger schnackelt — ich brauche mehr Weizen, ich brauche mehr Reiter, ich brauche mehr von allem! Ich verstehe ja, wenn ein alter Mann wie du nicht das Schwert ziehen will, Cotus. Aber wenn du ein freier Mensch in einem freien Land bleiben willst, mußt du überlegen, wie du Gaius Julius Caesar auf andere Weise bekämpfen kannst.«
    »Ich mache auch mit«, sagte Sedulius als letzter.
    Vercingetorix streckte seine schmale Hand mit der

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