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Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Bauer , Bastian Zach
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einen Pfiff aus, der im Nebel verklang. Plötzlich erschienen Männer zu beiden Seiten der Brücke, sie kamen schnell näher und verteilten sich hinter ihrem Anführer und der Pilgergruppe.
    Der Mann verschränkte die Arme und blickte Burkhart abwartend an.
    „Wie viel?“ Der Pilgerführer vermochte seinen Groll nicht zu verbergen.
    „Nimm das, was Silas im Tal verlangt hat, und verdopple es.“
    Burkhart nickte wortlos. Er zog einen Beutel heraus, zählte Münzen ab und gab sie dem Anführer.
    Johann sah sich die Männer genauer an. Sie waren nicht so abgerissen wie Silas und seine Leute, aber sie kamen Johann ungleich gefährlicher vor. Waren Silas’ Männer hungrige Wölfe, so fühlte sich Johann jetzt wie in einer Grube voller Giftschlangen.
    Und inmitten der Schlangen erkannte Johann den hageren Mann aus der Schenke, den er niedergeschlagen hatte.
    Der Mann grinste ihn dreist an, Johanns Herz schlug auf einmal bis zum Hals.
    „Das sieht nicht gut aus“, flüsterte er von Freising zu, der den Hageren ebenfalls bemerkt hatte. Der Mönch nickte mit unbewegtem Gesicht, Johann tastete nach seinem Messer und nahm den Pilgerstab fester in die andere Hand.
    Der Mann mit der Schärpe sagte etwas zu dem Hageren. Es war ein unverständliches Gemisch aus mehreren Sprachen, das Johann sofort erkannte – Rotwelsch, die Geheimsprache der Wegelagerer.
    Die sind genau so einfältig wie all die anderen. Was sollen wir tun?
    Tötet von Metz. Die Pilgersöhnchen lasst am Leben, für die bekommen wir Lösegeld. Nehmt die zwei neben Metz ebenso gefangen, sie haben mich in der Schenke bedroht. Die nehm ich mir heute Abend persönlich vor.
    Und das Mädchen auf dem Pferd?
    Gehört dir. Du hast deine Rolle gut gespielt.
    „Der Hagere ist der Türke“, zischte Johann von Freising zu.
    „Was?“
    Der Mann mit der Schärpe wandte sich wieder Burkhart zu. „Ihr dürft passieren“, sagte er grinsend. „Meine Männer werden Spalier stehen.“
    „Eine große Ehre“, antwortete Burkhart und drehte sich zu Johann um. Dieser sah in den Augen des Pilgers, dass er ahnte, was auf sie zukam.
    „Das ist eine Falle, der Mann aus dem Gasthaus ist der Türke“, flüsterte Johann ihm und von Freising hastig zu. „Ich versuche, ihn zu schnappen. Wir müssen schnell sein, das ist unsere einzige Chance.“
    Von Freising und Burkhart nickten unmerklich.
    Der Mann mit der Schärpe trat zur Seite und gab den Weg frei. Seine Männer bildeten einen Korridor, der sich im Nebel verlor.
    Johann zwang sich ruhig zu atmen, schloss kurz die Augen.
    Schnelligkeit. Präzision. Keine Gnade.
    Er fühlte den Griff seines Messers in der Hand, dann ging er auf die Männer zu.
    XXI
    Als Johann auf gleicher Höhe mit dem Mann mit der Schärpe war, blieb er stehen. „Du hast vorhin mit deinen Männern gesprochen …“
    Der Mann blickte Johann scharf an.
    „Ich wollte dir nur sagen – das Mädchen gehört mir.“
    Der Mann riss die Augen auf, wollte etwas sagen, aber da hatte Johann ihm schon sein Messer in den Leib gerammt. Den Mann daneben schlug er mit einem wuchtigen Hieb seines Wanderstabes nieder und zog ihm zwei lange Messer aus dem Gürtel.
    Alles ging so schnell, dass die Wegelagerer völlig überrascht waren. Als sie reagierten, war es zu spät – mit zwei Messern in der Hand fiel Johann über sie her …
    Von Freising und Burkhart sahen mit weit aufgerissenen Augen das Schauspiel, das sich ihnen auf der nebligen Brücke bot. Flink wie eine Raubkatze kämpfte Johann sich durch die Männer, benutzte die Messer blitzschnell und tödlich.
    Ein Teil der Männer stellte sich gegen den Tod. Die anderen stürzten sich auf von Freising und Burkhart, die die Pilger schützten. Der Mönch und der alte Kreuzritter standen wie eine Mauer und wehrten Angriff um Angriff ab.
    In dem Chaos aus Geschrei und Nebel hielt Johann angestrengt nach dem Türken Ausschau, aber er konnte ihn nicht entdecken. Johann blutete mittlerweile aus mehreren Wunden und wusste, dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Es waren einfach zu viele Gegner, aber wenn er ihren Anführer erledigen könnte –
    Plötzlich hörte er den Schrei hinter sich.
    Elisabeth!
    Burkhart und von Freising hörten den Schrei ebenfalls und fuhren herum. Der Türke versuchte Elisabeth vom Pferd zu zerren. Ohne zu zögern lief Burkhart los.
    Johann war zu weit weg und der Nebel zu dicht, um Genaueres zu erkennen. Zwischen ihm und seinen Freunden standen vier Männer, die letzten auf dieser Seite der

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