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Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition)

Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition)

Titel: Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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gewusst.
    Ich bekam eine Gänsehaut. Mir war sonnenklar: ich war da einer Sache auf der Spur, die gänzlich makaber und mit Sicherheit auch kriminell war.
    Ein Blick auf meine Uhr zeigte mir, dass es höchste Zeit war, zurück zum Acueducto zu fahren. Ich musste Anita abholen und nach Hause bringen. Sicher wartete sie schon ungeduldig auf mich. Und ich musste sehen, ob das blonde Mädchen tatsächlich bereit war, mit mir über die Vorkommnisse des Abends zu sprechen.
    Nun musste ich mühsam zu meinem Laster zurückkämpfen. Einmal musste ich mich hinter eine niedrige Betonmauer ducken, als der Krankenwagen wieder auftauchte und durch das Gelände zurück zur Hauptstraße raste. Um ein Haar wäre ich in seinen Scheinwerferkegel geraten.
    Als ich endlich hinter dem Lenker saß, war ich schweißgebadet.
    Ich fuhr zurück nach Arure so schnell ich konnte, aber aus der geplanten Stunde waren fast zwei geworden.
    Ob Anita überhaupt auf mich gewartet hatte? Vermutlich nicht. Es war spät geworden. Sicher hatte sie den Weg nach Hause bereits zu Fuß angetreten. Ich überlegte, ob ich statt zum Acueducto erst nach Las Hayas fahren sollte. Vielleicht konnte ich sie auf dem Heimweg noch aufsammeln. Aber, nein. Sie ging zu Fuß sicher querfeldein. Da käme ich mit dem Auto sowieso nicht an ihr vorbei.
    Als ich mich der Gaststätte näherte, hielt ich Ausschau nach der jungen Frau. Es war nun ganz dunkel und es gab kaum Laternen. Entmutigt dachte ich, dass sie sicher auch zurück in ihr Hotel gekehrt war. Die wilde Verfolgungsjagd zum Flughafen hatte alles durcheinander gebracht. Andererseits war ich froh, dass ich sie unternommen hatte, denn jetzt wusste ich, dass mein Eindruck, dass etwas im Acueducto faul sei, keinesfalls täuschte.
    Ich hielt mit meinem Wagen etwas abseits des Lokals, stellte den Motor aus und wartete.
    Es war mittlerweile Mitternacht. Kein Mensch bewegte sich hier.
    Ich musste mir ehrlich eingestehen, dass ich anstelle der jungen Frau auch nicht stundenlang vor dem geschlossenen Restaurant auf einen fremden Mann gewartet hätte, der mich mit wirrem Zeug zu gequatscht hatte und dann davon gerast war. Würde ich sie jemals wiedersehen?
    Es war alles so überaus ärgerlich. Ich hatte mir schon erhofft, dass eine Unterhaltung mit ihr mich mit meiner Recherche weitergebracht hätte. Aber das konnte ich jetzt wohl auch vergessen.
    Ich startete meinen Motor wieder und fuhr nach Hause. Unterwegs machte ich Pläne für den nächsten Tag. Auf jeden Fall würde ich noch einmal nach La Dama fahren und mich dort umsehen. Ich wüsste zu gerne, was der Hippie dort verloren hatte. Dann müsste ich versuchen, herauszufinden, um was für eine seltsame Truppe sich das handelte, die zu den „Rettungseinsätzen“ am Acueducto auftauchten. Meine Weingärten müssten erst einmal ohne mich auskommen, so viel war sicher.
     

    Kapitel 9
     
    Als ich in meine Einfahrt einbog, sah ich etwas, das sich wie ein dunkler Schatten vor meinem Haus bewegte. Mein Puls beschleunigte sich. Wer konnte das sein? Lauerte mir da jemand etwa auf? Jemand, der schon Wind von meiner Schnüffelei bekommen hatte, und dem das nicht gefiel?
    Ich bremste ab und suchte nach etwas, das ich als Waffe benutzen könnte. Ein kurzer Spaten lag im Beifahrerfußraum. Die linke Hand am Lenker, beugte ich mich herunter und hob ihn mit der rechten auf. Nun war mir etwas wohler, aber mein Puls ging nach wie vor schnell.
    Ich stellte meinen Laster ab und öffnete die Fahrertür langsam, wobei ich mich nach allen Richtungen umsah.
    Da stürzte jemand heran. Ein Mann.
    Mit einem Satz sprang ich aus dem Wagen und schwang mit dem Spaten nach dem Fremden.
    Der Kerl war auf meinen Angriff unvorbereitet und fiel mit einem Aufschrei zu Boden. Obwohl ich voller Zorn gegen den Eindringling auf meinem Land war, hoffte ich sofort inständig, dass ich niemanden ernstlich verletzt hatte.
    Ich griff nach einer Taschenlampe, die ich immer vorne auf der Ablage hatte, und leuchtete dem Mann voll in das Gesicht.
    „Was zur Hölle?“, rief ich entgeistert.
    „Argh! Das frage ich mich auch, du Saukerl!“, war die empörte Antwort.
    Im Lichtkegel meiner Taschenlampe saß, in sich zusammengekauert, Carlos und hielt seinen Arm. Blut lief aus dem Ärmel über den Ellenbogen herunter. Sein Gesicht war schmerzverzerrt.
    Meine Knie wurden ganz weich vor Schreck. Ich hätte gerade fast meinen zukünftigen Schwager erschlagen, schoss es mir durch den Kopf.
    „Komm“, sagte ich nur, „Steh

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