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Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition)

Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition)

Titel: Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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Fortalezza, der alte Kultort der Guanchen.
    Jetzt wurde mir klar: der Kerl fuhr nach La Dama. In La Dama gab es nichts. Nur riesige, hässliche Bananenplantagen, die unter Folie geschützt waren und die Insel verschandelten. Was hatte er dort nur verloren? Seltsam.
    Nun bremste das Auto ab. Ich hatte eine Ahnung, dass er entdeckt hatte, dass ich ihn verfolgte. In La Dama ist der Hund dermaßen verfroren, dass auch kein nennenswerter Autoverkehr dorthin ging. Es waren nur der Seat mit dem Hippie und ich in meinem Laster auf der Straße, sonst niemand.
    Da beschloss ich, die Verfolgung erst einmal aufzugeben. Besser, ich fuhr demnächst auf eigene Faust nach La Dama und erkundete dort die Lage in Ruhe.
    An einer Ausweichstelle in einer Kurve wendete ich und fuhr zurück nach Arure. Ich musste mich um meine Ziegen kümmern und mich umziehen, damit ich einigermaßen manierlich aussah, wenn es Zeit war, Anita wieder abzuholen.
    Auf der Rückfahrt dachte ich über das nach, das ich am Acueducto gehört und gesehen hatte.
    Anscheinend lieferte der Hippie irgendetwas an, das Costa von ihm bestellte und ihm abkaufte. Was konnte das sein? Drogen?
    Vielleicht züchtete der Hippie in La Dama Hanf und er belieferte das Lokal mit Haschisch.
    Aber irgendwie machte das keinen Sinn. Was sollte so ein Luxuslokal mit Haschisch anfangen? Höchstens, dass Costa ein heimlicher Drogendealer war, oder so.
    Die andere Frage war: was meinte Costa mit „Ellas“? Das war mir völlig schleierhaft. Übersetzte man „ellas“ ins Deutsche, bedeutete es „sie“.
    Was konnte das nur sein? Ging es um versteckte Prostitution? Oder um irgendwelche Lustorgien? Brauchte Costas dafür die Drogen, sozusagen als Enthemmer für die Gäste?
    Halt, sagte ich mir, jetzt geht deine Fantasie mit dir durch, Jan. Du malst dir nur solche wilden Konstruktionen aus, weil du dir Sorgen um Anita machst, wie ein überbeschützender Vater. Das ist alles bei den Haaren herbeigezogen. Sicher gibt es für alles eine ganz normale Erklärung.
    Und trotzdem: Was hatte es mit den seltsamen Krankenwagen auf sich? Die waren schon sehr merkwürdig.
    Mein Hirn rotierte und rotierte, ohne dass mir irgendeine Antwort zu meinen tausend Fragen zuflog.
    Ich wartete bis zu Anitas Feierabend und fuhr dann zum Acueducto hin.
    Ich weiß, es ist schwer zu glauben, aber kaum bog ich um die Ecke am Mirador El Santo, da sah ich, dass schon wieder ein Krankenwagen vor dem Restaurant stand.
    Mein Herz begann zu wummern. Ich musste die Gelegenheit nutzen, um hinter das Geheimnis zu kommen, das schwor ich mir.
    Also hielt ich meinen Laster, sprang schnell heraus und rannte zu dem Krankenwagen.
    Die Sanitäter trugen gerade einen älteren Mann auf der Trage hinaus. Neben der Trage ging eine elegante Dame, die sich an sie herandrängte und die Sanitäter fast bei ihrer Arbeit behinderte. Dicht hinter ihr folgte eine junge Frau, eigentlich noch ein richtiges Mädchen von 17 oder vielleicht 18 Jahren, das ein Taschentuch an sein Gesicht presste und vor Kummer ganz aufgelöst war.
    Der tollpatschige Arzt von neulich gab Anweisungen, wie die Sanitäter den Kranken zu betreuen hätten.
    „Ist okay, Dr. Luengo,“ nickte einer der Sanitäter.
    Während der Patient in den Wagen geschoben wurde, näherte ich mich der jungen Frau und sprach sie an.
    „Ein Unfall?“
    Sie schluchzte nur laut auf und nickte.
    „Hören Sie“, raunte ich ihr hastig zu, „Ich weiß nicht was hier abgeht, aber ich habe das Gefühl, dass jemand der Sache auf den Grund gehen sollte. Ich werde dem Krankenwagen hinterher fahren. In etwa einer Stunde bin ich zurück. Wenn es Ihnen möglich ist, treffen Sie mich bitte dann hier an dieser Stelle. Ich möchte mit Ihnen reden.“
    Das Mädchen kämmte sich seine glatten, blonden Haare mit der Hand aus dem Gesicht und sah mich mit ihren porzellanblauen, rotgeweinten Augen an. Darin sah ich etwas, das mich überraschte. Es war nicht die reine Verzweiflung, sondern ein Funke Wut und Kampfgeist. Ich hatte das merkwürdige Gefühl, dass sie mein Anliegen sofort begriff und unterstützte.
    Dann rannte ich zurück zu meinem Laster und startete den Motor.
     
    Kapitel 8
     
    Der Krankenwagen fuhr zügig los.
    Er schlug die Richtung nach San Sebastian ein, was mir sehr Recht war, denn diese Straße ist sehr befahren, und meine Verfolgung würde nicht weiter auffallen.
    Zunächst fuhr mein Vordermann mit Blaulicht und Sirene. Ich hoffte schon, dass er nicht zu schnell fahren würde, denn es

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